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04/09/2001 10:22

... ein Schiff wird kommen! Sechs Meter Segelyacht im Klinikum Göttingen ab 17. April 2001

Rita Wilp Stabsstelle Unternehmenskommunikation
Bereich Humanmedizin der Universität Göttingen

    ... ein Schiff wird kommen! Sechs Meter Segelyacht im Klinikum
    Ausstellung zur Geschichte der Kinder- und Jugendpsychiatrie ab 17. April im Uniklinikum

    (ukg) Vom 17. April bis 13. Juli 2001 ist im Universitätsklinikum Göttingen eine Ausstellung über die Geschichte der Kinder- und Jugendpsychiatrie zu sehen. Eine sechs Meter hohe Segelyacht wird dabei im Westfoyer (Haupteingang) stehen. Das Segeltuch wurde von Kindern und Jugendlichen der Abteilung Kinder- und Jugendpsychiatrie Göttingen in einer Sommeraktion bemalt. Der Anlass für die Ausstellung ist das 50-jährige Jubiläum der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie im vergangenen Jahr. Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der Universität Göttingen konzipiert und bereits im Oktober letzten Jahres in der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek präsentiert. Wegen der positiven Resonanz wird sie jetzt erneut einem breiten Publikum zugänglich gemacht.

    Von seinen Anfängen in der Geiststraße im Jahre 1950 bis zu der jetzigen Abteilung an der Universität Göttingen war es ein langer Weg, auf dem zahlreiche Barrieren und Widerstände zu überwinden waren. Gezeigt wird der Entwicklungsprozess einer Abteilung, der einerseits eine Erfolgsgeschichte darstellt, andererseits aber deutlich macht, wie schwierig sich in unserer Gesellschaft Hilfsangebote für Kinder und Jugendliche durchsetzen lassen. Konkrete Beispiele sind die Bemühungen um Erhaltung der "Kontakt- und Beratungsstelle für Jugendliche und junge Erwachsene" in den 70er Jahren sowie aktuell die geplante "Krisenstation" für akut hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche, deren Genehmigung auf sich warten läßt. Aktuelle Arbeitsschwerpunkte sind die Behandlung von Zwangs-, Hyperaktivitäts- und Ticstörungen.

    Die Ausstellung geht jedoch über die Göttinger Entwicklung hinaus und dokumentiert in einem weiteren Teil den Umgang mit verhaltensauffälligen und behinderten Kindern seit der Antike. Recht fremd wirken auf den heutigen Betrachter beispielsweise die mittelalterlichen Erklärungsmodelle von Geisteskrankheiten. Die erste Systematik kinderpsychiatrischer Krankheitsbilder aus dem Jahre 1887 erscheint hingegen erstaunlich modern. Das 20. Jahrhundert präsentiert auf engem zeitlichen Raum Höhen und Tiefen der sich allmählich etablierenden Kinder- und Jugendpsychiatrie. Bis 1933 waren sowohl von heilpädagogischer als auch von medizinischer Seite bedeutende Fortschritte zu verzeichnen, die unter anderem auf eine Reihe jüdischstämmiger Berufskollegen zurückgingen. Während der NS-Zeit setzten sich jedoch die Befürworter von Eugenik und "Euthanasie" durch. In diese Zeit fiel auch die Gründung einer "Deutschen Gesellschaft für Kinderpsychiatrie und Heilpädagogik". Erst nach dem Krieg entwickelte sich die Kinder- und Jugendpsychiatrie zu einem medizinischen Fach mit vielseitigen Forschungsausrichtungen und einer breiten interdisziplinären Zusammenarbeit. Heute haben sich Kinder- und Jugendpsychiater in einem besonders hohen Maße den Auswirkungen gesellschaftlicher Veränderungen zu stellen, zu denen beispielsweise Suchterkrankungen, zunehmende Aggressivität oder Aufmerksamkeitsdefizite gehören.

    Das Foto vom Segelschiff (von Uwe Schlensog) ist digital in der Pressestelle erhältlich.
    Telefon: 0551/39 - 99 55/99 58/99 59.

    Weitere Informationen:

    Universität Göttingen - Bereich Humanmedizin
    Abteilung Ethik und Geschichte der Medizin
    Dr. Matthias Dahl
    Humboldtallee 36
    37073 Göttingen
    Tel. 0551/39 - 41 84


    Images

    Handbemaltes Segeltuch - sechs Meter hoch Foto: Uwe Schlensog
    Handbemaltes Segeltuch - sechs Meter hoch Foto: Uwe Schlensog

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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Psychology
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

    Handbemaltes Segeltuch - sechs Meter hoch Foto: Uwe Schlensog


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