Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann bewilligt vier Millionen Euro für gemeinsames Forschungsvorhaben "Bioressourcen"
Wiesbaden/Gießen - An der Justus-Liebig-Universität Gießen hat der Aufbau einer Fraunhofer-Projektgruppe mit dem Ziel begonnen, die bereits etablierten Forschungs- und Geschäftsfelder des Fraunhofer-Instituts für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie in Aachen und Schmallenberg durch den hoch innovativen Themenbereich "Bioressourcen" mit den drei Gebieten "Insect Biotechnology", "Plant-Insect Biotechnology" und "Integrated Risk Assessment" zu ergänzen beziehungsweise zu erweitern. Das Land unterstützt dieses Vorhaben 2009 und 2010 mit einer Anschubfinanzierung von insgesamt vier Millionen Euro, die unter dem Dach des Forschungsförderungsprogramms LOEWE fließen. Es handelt sich dabei um einmalige Sondermittel.
"Die Forschungsziele dieser Projektgruppe passen sehr gut zu den übergeordneten strategischen Zielen der Universität Gießen und ihres Zukunftskonzepts ,Human Life and its resources', in dem Verständnis und Schutz des menschlichen Lebens und optimale Nutzung der natürlichen Ressourcen im Blickpunkt stehen", hob Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann hervor. "Durch die strategische Allianz der beiden Partner, die bereits eine entsprechende Kooperationsvereinbarung abgeschlossen haben, ergeben sich erhebliche Synergieeffekte im Bereich Medizin-Ernährung-Umwelt. Nicht zuletzt wird durch diese Strukturförderung Mittelhessen wissenschaftlich und wirtschaftlich gestärkt: Mittelfristig ist die Gründung eines Fraunhofer-Standorts an der Universität geplant."
"Wir sind ausgesprochen froh über die nun bewilligte Anschubfinanzierung", sagte Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, Erster Vizepräsident der Justus-Liebig-Universität Gießen. "Auf diese Weise kann ein in vielerlei Hinsicht neuartiges Forschungsfeld - ein ,emerging field' - intensiv bearbeitet werden, um die Grundlagen für die angestrebte dauerhafte Fraunhofer-Ansiedlung in Gießen zu schaffen. Wir hoffen auf ein langfristiges Engagement des Landes bei dieser für alle lebenswissenschaftlichen Fachbereiche unserer Universität zukunftsweisenden Strukturentwicklungsperspektive. Die Justus-Liebig-Universität wird den Prozess mit höchster Priorität gestalten und unterstützen."
Die Insektenbiotechnologie ist eine junge Disziplin, die sich der Entwicklung von Schnittstellentechnologien und der Anwendung neuer Wirkstoffe aus Insekten beispielsweise für therapeutische oder diagnostische Zwecke widmet. Da dieses Potential bisher nicht systematisch erschlossen und genutzt wird, bietet die Zusammenarbeit von Fraunhofer-Institut und Universität Gießen für beide Seiten große Entwicklungs- und Profilierungschancen. Neben den Möglichkeiten auf dem Gebiet der Human- und der Tiermedizin wird auch mit erheblichen Potentialen auf dem Agrar- und Ernährungssektor gerechnet, die auf dem zweiten Forschungs- und Geschäftsfeld "Plant-Insect Biotechnology" genutzt werden sollen. Das dritte Gebiet "Integrated Risk Management" umfasst die ganzheitliche Risikoanalyse von Stoffen in der Umwelt und in Lebensmitteln.
- Gemeinsame Pressemitteilung der Universität Gießen und des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst -
Criteria of this press release:
Biology, Medicine
regional
Cooperation agreements, Research projects
German
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