Über 1.400 Vertriebenendenkmäler gibt es in Deutschland. Sie belegen, dass Flucht und Vertreibung in der Bundesrepublik nie ein Tabu gewesen sind, sondern stets einen Ort in der kollektiven Erinnerung besaßen. Um die nähere Bestimmung dieses Ortes, um die Formen und Entwicklungen des öffentlichen Gedenkens geht es in einem Forschungsprojekt, das am Institut für Geschichte der Universität Oldenburg von dem Historiker Dr. Stephan Scholz bearbeitet wird. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert nun dieses Projekt, das in der Abteilung für Geschichtsdidaktik bei Prof. Dietmar von Reeken angesiedelt ist, mit rund 145.000 Euro.
In dem Projekt "Vertriebenendenkmäler in der bundesdeutschen Erinnerungskultur" werden Denkmäler aus verschiedenen Jahrzehnten zum einen auf ihre Form und Symbolik hin untersucht. Zum anderen werden die gesellschaftlichen Prozesse im Zusammenhang mit ihrer Planung und Nutzung analysiert. Es geht dabei um die sich wandelnden kulturellen, sozialen und politischen Funktionen der Denkmäler für die Vertriebenen und für die deutsche Gesellschaft insgesamt. Das Projekt soll Aufschluss darüber gegen, wie insbesondere die Form des Denkmals dazu genutzt wurde, Flucht und Vertreibung in der deutschen Erinnerungskultur identitäts- und geschichtspolitisch zu verankern.
Kontakt: Dr. Stephan Scholz, Institut für Geschichte, Tel.: 0441/798-4681, E-Mail: stephan.scholz@uni-oldenburg.de
http://www.geschichte.uni-oldenburg.de/
Criteria of this press release:
Art / design, Cultural sciences, History / archaeology, Politics, Social studies
regional
Research projects
German
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