Ehrung für den Missionar der IT-Sicherheit
Ohne ihn wäre der renommierte Forschungsschwerpunkt IT-Sicherheit an der Ruhr-Universität nicht das, was er heute ist: Horst Görtz, Ehrendoktor der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der RUB und Namensgeber des renommierten hiesigen Horst Görtz Instituts für IT-Sicherheit (HGI), hat das Forschungsgebiet von Beginn an großzügig unterstützt. Als "Missionar" der IT-Sicherheit hat er sich dem Thema schon seit den frühen 1980er Jahren verschrieben, als noch fast niemand die Tragweite der Sicherheitsprobleme in der Informationstechnik ahnte.
Heute (24. August) wurde ihm von NRW-Innovationsminister Andreas Pinkwart in Würdigung seiner herausragenden unternehmerischen Leistung und seiner außergewöhnlichen privaten Förderung der Sicherheit in der Informationstechnik das Bundesverdienstkreuz erster Klasse verliehen.
Vita Horst Görtz
Horst Görtz, geboren am 7. September 1937 in Solingen, begann nach einer kaufmännischen Ausbildung 1958 seine Laufbahn in der elektronischen Datenverarbeitung. 1974 wurde er Geschäftsführer des Rhein-Main-Rechenzentrums und zum Mitbegründer und Präsidenten der "Europool Computer Services", einem Verbund westeuropäischer Rechenzentren, der zukunftsweisende Marktanalysen und Softwareentwicklungen initiierte. 1983 gründete er die Utimaco Software GmbH, die mit PC-Software startete. Schon Mitte der 1980er Jahre erkannte er die Bedeutung, die die IT-Sicherheit einmal erlangen würde, und leistete Pionierarbeit: Gemeinsam mit dem Berliner Fachhochschulprofessor Dr. Horst Günther entwickelte er "Safe-Guard", ein Tool für die Zugangs- und Zugriffssicherheit von PCs. Bald war Safe-Guard das leistungsfähigste Sicherheitsprodukt auf dem deutschen Markt. Das erweitere Folgeprodukt "Safe-Guard Professional" wurde 1988 mit dem "Golden Award Software for Europe" ausgezeichnet. Nach einigen Fusionen und Kooperationen sowie der Gründung von Tochtergesellschaften wurde die Utimaco Software GmbH 1996 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, mit Horst Görtz als Vorstandsvorsitzendem. 1997 schied er aus dem Vorstand aus und übernahm stattdessen den Vorsitz des Aufsichtsrates, aus dem er erst 2005 ausschied.
Über zehn Jahre Unterstützung für die RUB
1996 gründete Görtz die gemeinnützige Horst-Görtz-Stiftung, deren Schwerpunkte zum einen die Förderung von Wissenschaft und Technik in Forschung und Lehre auf dem Gebiet der IT-Sicherheit, zum anderen die Unterstützung krebskranker Kinder und Komapatienten sind. Als Horst Görtz 1999 vom Beschluss des RUB-Rektorats erfuhr, ein Zentrum für IT-Sicherheit als neuen Kompetenzschwerpunkt aufzubauen, nahm er umgehend Kontakt auf und bot seine Unterstützung an. Neben seiner umfassenden Erfahrung flossen über fünf Millionen Euro aus seiner Stiftung in das Kompetenzzentrum "eurobits"; unter anderem ermöglichte die Horst Görtz-Stiftung die Einrichtung von drei Professuren und eine Juniorprofessur. Das Zentrum für IT-Sicherheit an der RUB bietet heute einen 9-semestrigen Bachelor-Master-Studiengang Sicherheit in der Informationstechnik an, einen 4-semestrigen Aufbaustudiengang "Master in IT-Security", einen berufsbegleitenden Weiterbildungsfernstudiengang "Master of Applied IT Security" sowie zahlreiche Schulungen, Seminare und Konferenzen zu speziellen Themen durch die International School of IT-Security der ISITS AG. 2004 wurde Horst Görtz die Ehrendoktorwürde der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der Ruhr-Universität verliehen.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Jörg Schwenk, Dr. Christopher Wolf, Horst Görtz Institut für IT-Sicherheit (HGI) der Ruhr-Universität, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-26692/-27722, joerg.schwenk@rub.de, christopher.wolf@rub.de, Internet: http://www.hgi.rub.de
Redaktion: Meike Drießen
NRW-Innovationsminister überreichte Dr. h.c. Horst Görtz das Bundesverdienstkreuz.
Foto: Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie NRW.
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