idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
08/27/2009 18:00

Artenvielfalt dank Massenaussterben am Ende des Permzeitalters

Beat Müller Kommunikation
Universität Zürich

    Obwohl am stärksten betroffen, gingen die Ammonoideen als die grossen Gewinner aus dem Massenaussterben vor 251 Millionen Jahren hervor. Dies fand eine schweizerisch-französische Forschungsgruppe mit Forschern des Paläontologischen Instituts der UZH heraus, wie sie in "Science" berichten.

    Für mehr als 80 Prozent der marinen Arten bedeutete das grosse Massenaussterben am Ende des Permzeitalters das definitive Aus. Am stärksten betroffen: die Ammoniten, eine Gruppe der Kopffüsser. Doch erstaunlicherweise erholten sich diese - im Gegensatz etwa zu Muscheln und Schnecken - in der darauf folgenden Trias in verhältnismässig kurzer Zeit. In weniger als zwei Millionen Jahren nach dem grossen Artensterben wiesen die Ammoniten mit über hundert verschiedenen Arten eine wesentlich grössere Artenvielfalt auf als während des Perms. Dank der markanten Zunahme ihrer Evolutionsraten als Reaktion auf extremen Umweltstress waren die Ammoniten die grossen Gewinner des Massenaussterbens vor rund 251 Millionen Jahren. Zu diesem überraschenden Resultat kam eine schweizerisch-französische Forschungsgruppe, als sie sämtliche verfügbaren Daten aller Ammonitenarten über eine Zeitspanne von 106 Millionen Jahren analysierten.

    Massenaussterben als evolutionärer Katalysator
    Der Anfang der Trias ist von extremen Klimaschwankungen und einer sich ständig verändernden Wasserchemie der Ozeane und davon abhängig einer schwankenden Primärproduktion geprägt. "Dass sich die Ammoniten selbst unter solch extremen Bedingungen so schnell und erfolgreich erholen konnten, hängt wohl mit ihrem grossen morphologischen und taxonomischen Reichtum zusammen", vermutet der am Forschungsprojekt beteiligte Hugo Bucher, Professor für Paläozoologie an der Universität Zürich. Es ist anzunehmen, dass Ammoniten punkto Lebensraum und Nahrungsressourcen besonders anpassungsfähig waren. Oder wie es Hugo Bucher auf den Punkt bringt: "Ammoniten hatten gute Gene und Glück."

    Die neuen Ergebnisse bestätigen, dass das Massenaussterben von Arten nicht nur negativ sein zu braucht, sondern für die Evolution gewisser Gruppen geradezu als Katalysator wirken kann. Extremer umweltbedingter Stress kann die Evolutionsrate erhöhen.

    Literatur:
    Arnaud Brayard, Gilles Escarguel, Hugo Bucher, Claude Monnet, Thomas Brühwiler, Nicolas Goudemand, Thomas Galfetti, Jean Guex: Good Genes and Good Luck, Ammonoid Diversity and the End-Permian Mass Extinction, Science (Vol. 325, issue 5944)

    Kontakt:
    Prof. Hugo Bucher, Paläontologisches Institut und Museum, Universität Zürich
    Tel +41(0)44 634 23 44


    Images

    Criteria of this press release:
    Biology, Geosciences
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).