4. Internationaler Sepsis-Kongress in Weimar beginnt am 9. September
Jena/Weimar. Sepsis - im Volksund Blutvergiftung genannt - ist in den industrialisierten Ländern ähnlich häufig wie Schlaganfall oder Herzinfarkt und nimmt jährlich um 7-8% zu. In den Entwicklungsländern ist Sepsis die Haupttodesursache bei Kindern und der zweithäufigste Grund für den Tod im Wochenbett. Die Schweinegrippe hat in bisher stark betroffenen Ländern zu einer Überschreitung der Beatmungskapazitäten und Intensivbetten geführt. Inzwischen ist auch in Deutschland der erste schwere Fall aufgetreten. Falls sich die bisherigen Hochrechnungen der WHO zur Ausbreitung der Schweinegrippe bestätigen, kann dies weltweit zu einem weiteren deutlichen Anstieg von Sepsisfällen führen.
Der 4. Internationale Weimarer Kongress der Deutschen Sepsisgesellschaft (DSG) greift die Problematik aus globaler und nationaler Perspektive auf. "Wir erwarten etwa 1000 Teilnehmer, darunter nicht nur Spezialisten der medizinischen Fachdisziplinen, sondern auch Ärzte der ambulanten und stationären Versorgung, Pflegemitarbeiter und Betroffene", so Tagungspräsident Prof. Dr. Konrad Reinhart, Vorsitzender der Sepsis-Gesellschaft und Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Jenaer Uniklinikum. Wichtige Kongressthemen sind die Verhinderung der Sepsis durch adäquate Hygienemaßnahmen oder Impfung, aber auch neue Diagnoseverfahren zur Sepsis Früherkennung und zum rationalen Einsatz von Antibiotika, die vielfach zu spät bzw. zu lange eingesetzt werden. Ein Umstand der zu einer Zunahme von Antibiotikaresistenzen führt. Neben der intensivmedizinischen Akuttherapie ist auch die rehabilitative Behandlung der Langzeitfolgen ein weiterer Fokus.
Sepsis behindert den Fortschritt in nahezu allen Bereichen der Hochleistungsmedizin. Deutschland ist seit einigen Jahren international Vorreiter beim Bemühen, die breite Öffentlichkeit sowie die Gesundheits- und Wissenschaftspolitik auf die medizinische und gesundheitsökonomische Belastung durch Sepsis hinzuweisen. Die weltweit erste medizinische Fachgesellschaft zur Sepsis, die DSG, und die Sepsis-Hilfe e.V. als Betroffenenorganisation stehen deshalb Pate für die Etablierung einer weltweiten "Global Sepsis Alliance".
Um noch mehr Öffentlichkeit für das Thema Sepsis zu gewinnen, geht der Kongress weit über die reinen Fachdiskussionen hinaus. Sonderveranstaltungen widmen sich zum Beispiel dem Selbsthilfegedanken auf nationaler Ebene und der Sepsisdiagnose für praktische Ärzte. Die Deutsche Sepsis-Hilfe macht am 11. September mit einem Morgenlauf durch Weimar -"sepsis runs public" - auf sich aufmerksam.
In einem Forum diskutieren am 9. September Wissenschaftler, hochkarätige Vertreter von Forschungsinstitutionen und Ministerien die Strategie der öffentlichen Forschungsförderung in Deutschland. "Gerade in der Medizinforschung drohen wir den Anschluss an die Spitzenzentren in der Welt zu verlieren. Wir brauchen eine an den Bedürfnissen der Gesundheitsversorgung ausgerichtete, nachhaltige und hinreichend ausgestattete Förderpolitik, um mit einer leistungsfähigen Medizinforschung den wachsenden Anforderungen an die medizinische Versorgung der Bevölkerung genügen zu können", fordert Professor Reinhart.
Terminhinweis:
Kongress "Weimar Sepsis update 2009", 9. - 12. September 2009,
congress centrum neue weimarhalle,
UNESCO-Platz 1, 99423 Weimar
Pressekonferenz:
Mittwoch, 9. September 2009, 10.00 Uhr, Flügelsaal 2
Sie haben dort die Möglichkeit, mit folgenden Persönlichkeiten zu sprechen:
Hartwig Gauder, Schirmherr der Deutschen Sepsis-Gesellschaft e.V. und der Deutschen Sepsis-Hilfe e.V.
Prof. Petra Gastmeier, Berlin, Koordinatorin der "Aktion saubere Hände"
Prof. Winfried Kern, Bedeutung von Impfungen zur Vorbeugung der Sepsis bei Risikopatienten
Prof. Niranjan Kissoon, Vancouver, Koordinator der globalen Initiative gegen die Sepsis im Kindesalter
OA Gregor Pollach, Malawi zur Bedeutung der Sepsis in Afrika
Prof. Ayush Kumar, Winnipeg, zu den Erfahrungen mit der Schweinegrippe in Kanada
Mark Lambert, New York, CEO Sepsis Alliance USA
Prof. Konrad Reinhart, Jena, zur Notwendigkeit klinischer Forschung im Bereich Sepsis und die Ursachen für die Ursachen für die stetige Zunahme in entwickelten Ländern
Kontakt:
Prof. Dr. Konrad Reinhart
Kongresspräsident
Deutsche Sepsis-Gesellschaft e.V.,
Universitätsklinikum Jena, Erlanger Allee 101, 07747 Jena
Tel.: 03641-9-32 33 84
E-Mail: Konrad.Reinhart[at]med.uni-jena.de
Tagungspräsident Prof. Dr. Konrad Reinhart ist Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivm ...
Foto: H.-G. Schröder/UKJ
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Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
German
Tagungspräsident Prof. Dr. Konrad Reinhart ist Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivm ...
Foto: H.-G. Schröder/UKJ
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