idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
09/09/2009 12:56

Gesunde Gelenke statt Prothesen

Ingrid Rieck Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Rostock

    Neue Behandlung bei Knorpelschäden am Universitätsklinikum Rostock

    Die Orthopädie des Universitätsklinikums Rostock AöR hat die neue Behandlungsmethode der autologen Knorpelzelltransplantation eingeführt. Bei dieser Methode wird beschädigtes Knorpelgewebe durch neu gezüchtetes Gewebe unterstützt. Dafür wird den Patienten zuerst eigenes Knorpelgewebe entnommen. Dieses wird vermehrt. Das dazu gewonnene Knorpelgewebe wird in die Defektstellen eingesetzt. Diese Methode ermöglicht das vollständige Ausheilen von Knorpelverletzungen nach Unfällen.
    Langfristig verhindert sie den Einsatz einer Gelenkprothese.

    "Gelenkknorpeldefekte durch Sportverletzungen oder Unfälle stellen heute ein großes Problem dar", sagt Privatdozent Dr. Peter Diehl, Oberarzt in der Orthopädischen Universitätsklinik am Uniklinikum Rostock (AöR). "Denn im Gegensatz zur Haut ist die Regenerationszeit des Knorpels sehr begrenzt. Das heißt, der verletzte oder zerstörte Knorpel wächst in seiner ursprünglichen Form nicht wieder nach." Stattdessen bilde sich ein Knorpelnarbengewebe, welches weder die biomechanischen noch die histologischen Eigenschaften von gesundem Gelenkknorpel besitzt, so Dr. Diehl weiter. "Dies führt zwangsläufig über die Jahre zu einer vermehrten Gelenkabnutzung und schließlich zur Arthrose", sagt der Rostocker Arzt. Für große Defekte gebe es derzeit noch keine befriedigenden Operationsverfahren. Langfristig bestehe hier nur die Möglichkeit eines Gelenkersatzes.

    Bei der autologen Knorpelzelltransplantation handelt es sich um eine biologische Lösung der Heilung von Knorpelschäden. Bei dieser neuen innovativen regenerativen Knorpeltherapie wird bei einer Gelenkspiegelung ein kleines Stück Knorpel entnommen und die Knorpelzellen anschließend in hoch spezialisierten Zellkuturlaboren im Reagenzglas vermehrt. Die Zellen werden nach vier bis sechs Wochen in dreidimensionalen Kügelchen (Sphäroide) zusammengefasst und in einer zweiten Gelenkspiegelung in das verletzte Gelenk eingebracht.
    Jedes Sphäroid besitzt etwa 200.000 Zellen und ist rund 0,5 cm groß.
    Sobald diese Sphäroide mit einem speziell vorbereiteten Defektlager Kontakt aufnehmen, haften sie über Verbindungsmoleküle am Knochen an.
    Nach acht bis zwölf Wochen ist der Defekt komplett bis zur Oberfläche zugewachsen und ausgeheilt. Nach rund einem Jahr kann wieder unbeschwert Sport getrieben werden.

    Kontakt

    Oberarzt PD Dr. Peter Diehl
    Orthopädische Klinik und Poliklinik
    Universitätsklinikum Rostock
    Doberaner Straße 142
    18057 Rostock
    Tel. 0381/4949301

    Professor Dr. Wolfram Mittelmeier
    Direktor
    Orthopädische Klinik und Poliklinik
    Universitätsklinikum Rostock
    Doberaner Straße 142
    18057 Rostock
    Tel. 0381/4949301


    Images

    Criteria of this press release:
    Medicine
    transregional, national
    Research results, Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).