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09/22/2009 16:14

Ein Wiki für die kirchliche Arbeit

Tanja Vogel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Wissensmedien - Knowledge Media Research Center

    Forscher der FernUniversität Hagen und des Instituts für Wissensmedien in Tübingen konzipieren gemeinsam mit der Evangelischen Kirche in Deutschland Instrumente zum Wissensmanagement in Nichtregierungsorganisationen.

    Tübingen, 22.09.2009. Die Situation kennt jeder: Während ich bei einer Aufgabenstellung noch nach einer Herangehensweise suche, hat möglicherweise ein Anderer für das gleiche Problem bereits eine Lösung. Wie aber finde ich diese Person und ihren Vorschlag? Wissen und Erfahrungen zentral zu organisieren und allgemein zugänglich zu machen, ist oft schon in kleinen Teams eine Herausforderung. Bei größeren, dezentralisierten Organisationen wird die Aufgabe umso komplexer. Um sie zu bewältigen, kooperieren nun die FernUniversität Hagen und das Institut für Wissensmedien (IWM) in Tübingen mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Im Projekt "Patterns and Tools for Non-Governmental Organizations", kurz PATONGO, erproben sie gemeinsam, wie sich Internet und insbesondere das Web 2.0 für den Erfahrungs- und Wissensaustausch innerhalb der Evangelischen Kirche nutzen lassen.

    Kirchliche Praktiker in leitenden Funktionen, Haupt- und Ehrenamtliche wie Kirchenvorsteher, Pfarrer oder Dekane - sie alle sollen künftig mit Hilfe einer internetgestützten Plattform ihre Erfahrungen teilen und ihr Wissen miteinander austauschen. Zum Herzstück der Plattform haben die FernUniversität Hagen als Koordinator des Projekts, das Institut für Wissensmedien und die EKD ein interaktives Lexikon auserkoren. Kirchliche Praktiker, die mit bestimmten Aufgaben und Abläufen gut vertraut sind, sollen darin für andere Praktiker eine Art Wikipedia kirchlichen Handelns und Erfahrungswissens entwickeln.

    Mit kooperativen Wissenstools, zu denen z. B. Wikis gehören, wird Wissen nicht nur geteilt. Durch eine gemeinsame Bearbeitung des Wissensbestandes kann sich dieses auch weiterentwickeln und somit neues Wissen entstehen. Auf der technischen Plattform von PATONGO erleichtern vordefinierte Eingabemasken den strukturierten Austausch des Wissens. Die Plattform ist bundesweit ausgerichtet: "Bei über einer Million Mitarbeitenden innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland können wir von einem potenziell sehr großen, aber auch heterogenen, Nutzerkreis ausgehen", so Prof. Dr. Ulrike Cress vom Institut für Wissensmedien. Die Bildungsforscherin, die bereits online-Communities wie StudiVZ oder das Arbeiten mit geteilten Datenbanken beforscht hat, sieht darin einen besonderen Reiz, aber auch eine große Herausforderung des Projektes.

    Von Studien, die innerhalb und außerhalb der Plattform durchgeführt werden, erhoffen sich die Forscher Erkenntnisse darüber, wie eine effektive Wissensorganisation in der Praxis funktioniert. Die Ergebnisse wären dann auch auf andere große Nichtregierungsorganisationen übertragbar.

    Das Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Europäische Sozialfonds fördern das auf drei Jahre ausgerichtete Projekt finanziell. "Dass wir Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Annette Schavan als Schirmherrin für dieses Projekt gewinnen konnten, freut uns als wissenschaftliche Partner des Projektes besonders", so Cress. "Es verdeutlicht den Stellenwert, den internetbasierte soziale Netzwerke mittlerweile für Bildungs- und Wissensprozesse erlangt haben."

    Unter http://www.ekd.de/patongo erhalten Interessierte einen Einblick in die aktuelle Phase des Projektes. Ab dem 25.09.09 werden unter http://www.ekd/umfrage leitende Kirchenmitglieder zu ihrer Internetnutzung befragt und ihre individuellen Bedürfnisse beim webbasierten Wissensaustausch ermittelt. Die Rückmeldungen dienen den Projektverantwortlichen dazu, die zum Einsatz kommende Technologie bedarfsorientiert und nutzerfreundlich weiter zu entwickeln.

    Kontakt & weitere Information am IWM:
    Prof. Dr. Ulrike Cress
    Institut für Wissensmedien, Konrad-Adenauer-Str. 40, 72072 Tübingen
    Tel.: 07071/ 979-209, E-Mail: u.cress@iwm-kmrc.de

    Tanja Vogel, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
    Institut für Wissensmedien, Konrad-Adenauer-Str. 40, 72072 Tübingen
    Tel.: 07071/ 979-261, Fax: 07071/ 979-100, E-Mail: t.vogel@iwm-kmrc.de

    Das Institut für Wissensmedien
    Das Institut für Wissensmedien (IWM) in Tübingen erforscht das Lehren und Lernen mit digitalen Technologien. Rund 45 Wissenschaftler/-innen aus Kognitions-, Verhaltens- und Sozialwissenschaften arbeiten interdisziplinär an Forschungsfragen zum individuellen und kooperativen Wissenserwerb in medialen Umgebungen. Für nähere Informationen besuchen Sie uns im Internet unter http://www.iwm-kmrc.de.

    Die Leibniz-Gemeinschaft
    Das IWM ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, zu der 86 Forschungsinstitute und Serviceeinrichtungen für die Forschung gehören. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute bearbeiten Fragestellungen von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung strategisch und themenorientiert. Die Institute beschäftigen mehr als 14.000 Mitarbeiter, sie werden gemeinsam von Bund und Land gefördert. Näheres unter http://www.leibniz-gemeinschaft.de.


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    Criteria of this press release:
    Media and communication sciences, Psychology, Teaching / education
    transregional, national
    Cooperation agreements, Research projects
    German


     

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