Medienmitteilung der Uni Bayreuth, Nr. 50/96, 5. November 1996
Begruessung der rund 1600 Studienanfaenger
PROF. BUETTNER: AKADEMIKER HABEN WEITERHIN BESSERE CHANCEN AUF DEM ARBEITSMARKT
Noch besser sind Zusatzqualifikationen - Neue Medien nutzen
Bayreuth (UBT). Dass Akademiker weiterhin bessere Arbeitsmarktchancen haben und im Studium erworbene Zusatzqualifikationen die Chancen auf einen adaequaten Arbeitsplatz noch einmal verbessern, darauf hat Bayreuths Universitaetspraesident Professor Dr. Helmut Buettner, gestern Abend (4. November 1996) bei der Begruessung der rund 1.600 Erstsemester der Universitaet Bayreuth hingewiesen.
Auch in schwierigen Zeiten sei die Arbeitslosigkeit unter Akademikern nur etwa halb so gross wie die allgemeine Arbeitslosigkeit, sagte Buettner zu den Studenten. Diese Feststellung sei fuer den Einzelnen zwar nicht sehr beruhigend, zeige aber, dass der Arbeitsmarkt mit rund 35 Millionen Erwerbstaetigen bei gerade einmal 3,6 Millionen Akademikern "durchaus noch ein Wachstumspotential hat".
Ziemlich sicher koenne man dagegen voraussagen, sagt Buettner weiter, dass diejenigen, die sich waehrend des Studiums neben ihrem Spezialgebiet zusaetzliche Qualifikationen aneigneten um so besser auf dem Arbeitsmarkt gebraucht werden koennten. Dazu zaehlten auch Auslandsaufenthalte oder eine intensive Sprachkenntnis.
Professor Buettner wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Universitaet weltweit mehr als 60 Partnerschaften pflege und diese Beziehungen ueber entsprechende Foerderprogramme zu Auslandsaufenthalten genutzt werden koennten.
Der Universitaetspraesident machte die neuen Studenten darauf aufmerksam, dass zwei traditionelle Grundaufgaben der Universitaet, naemlich die Erhaltung neu gewonnener Erkenntnisse als Information und dann die Weitergabe solcher Informationen an nachfolgende Generationen im theoretischen wie praktischen Bereich immer schwieriger geworden seien, da diese neugewonnenen Informationen "immer noch ausserordentlich stark anwachsen". Dies habe zu einer verstaerkten Spezialisierung in den einzelnen Faechern gefuehrt. Fuer die Universitaeten bedeute das, dass sie nicht mehr alle Einzelheiten eines Faches anbieten koennten, auf internationale Kooperationen angewiesen seien und in der Lehre versuchen muessten, auch die Moeglichkeit der elektronischen Medien zu nutzen. Professor Buettner: "Und deswegen betreten Sie heute eine Universitaet, die sich im Wandel befindet und sich der alten Definition als eine Institution, die viele Faecher und Labors um eine Universitaetsbibliothek herumbaut, nicht mehr ganz einfach versichern kann, sondern versuchen muss, traditionelle Errungenschaften mit neuen Techniken zu verbinden, damit ihre Ausbildung moeglichst optimal wird." In diesem Zusammenhang wies der Universitaetspraesident darauf hin, dass fuer die Studierenden ein gesonderter Computer installiert wurde, der ihnen Zugriffsmoeglichkeiten auf verschiedene Dienste des weltumspannenden Rechnernetzes, dem Internet, bietet.
Als Beispiel fuer den Einsatz neuer Medien wurde bei der Begruessung die Live-Uebertragung einer Vorlesung des Bayreuther Philosophen Professor Dr. Rainer Hegselmann gezeigt, der anhand eines Computermodells das bessere Verstehen der Dynamik elementarer sozialer Situationen und Beziehungen demonstrierte.
Zur aktuellen Situation sagte Professor Buettner, dass die Gesamtstudentenzahl der Universitaet Bayreuth im Wintersemester 1996/97 weiter leicht auf nunmehr knapp 8.200 Studenten zurueckgegangen sei, die Zahl der Studienanfaenger mit gut 1.600 das Niveau des vergangenen Jahres halten, wenn nicht sogar uebertreffen werde. Eine Besonderheit der Bayreuther Universitaet sei die Zusammensetzung der Studentenschaft hinsichtlich ihrer regionalen Herkunft. Waehrend 37 % aus der naeheren und weiteren Region (Oberfranken und noerdliche Oberpfalz) stammten, kaemen 17 % aus dem uebrigen Bayern und nahezu 42 % aus dem uebrigen Bundesgebiet. Die auslaendischen Studierenden machten etwa 5 % aus. Der hohe Anteil der Studierenden, die aus anderen Bundeslaendern kommen, erklaere sich durch die vielen zugangsbeschraenkten Faecher in Bayreuth. In diesen Faechern wuerden die Studierenden bundesweit verteilt.
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