Rahmenveranstaltungen zum Thema "20 Jahre Mauerfall"
Vom 1. - 3. Oktober 2009 findet an der Universität Tübingen der 10. Deutsche Slavistentag statt. Veranstalter sind der deutsche Slavistenverband, der diesen Kongress alle vier bzw. demnächst alle drei Jahre veranstaltet, sowie das Slavische Seminar der Universität Tübingen. 150 Slavistinnen und Slavisten werden in Vorträgen und Diskussionen in 23 Panels zeigen, wie sich die Vielfalt slavischer Sprachen, Literaturen und Kulturen in der wissenschaftlichen Arbeit niederschlägt. Slavistik im Jahre 2009 bedeutet nicht mehr, wie es vor 1989 vielerorts der Fall war, hauptsächlich Russistik, sondern auch Polonistik, Bohemistik Sorabistik oder Slovenistik. Die Slavistik greift wie auch andere Philologien vermehrt kulturwissenschaftliche Fragestellungen auf: So werden Südslavisten in einem Panel die Bedeutung des Islam für die slavischen Kulturen herausstellen. Ein anderes Panel bündelt Forschung zu transnationalen Räumen, und in einer linguistischen Sektion werden "slavische Sprachen im Kontakt" untersucht.
2009 jährt sich zum 20. Mal der Fall der Mauer - ein Jahrhundertereignis, das auch die deutschsprachige Slavistik verändert hat. Slavistik war im Zuge der Perestroika kurze Zeit ein Modefach, ab Ende der 90er Jahre fielen hingegen einige Slavische Seminare Sparmaßnahmen zum Opfer. Selbst nach der EU-Osterweiterung wird die Slavistik nicht überall als selbstverständlich europäische Philologie betrachtet, die an allen großen europäischen Universitäten zuhause sein sollte.
Verschiedene öffentliche Rahmenveranstaltungen widmen sich dem Thema "20 Jahre Mauerfall". Der Leipziger Buchpreis-Träger und Osteuropahistoriker Prof. Dr. Karl Schlögel (Viadrina-Universität Frankfurt an der Oder) eröffnet die Tagung am 1. Oktober, 20 Uhr mit der Festrede "Auf verlorenem Posten? Russlandfreunde und Russlandversteher, 20 Jahre nach dem Ende der Sowjetunion" (Festsaal, Neue Aula). Am 2. Oktober, 18 Uhr, diskutiert Katharina Raabe, Lektorin für osteuropäische Literaturen beim Suhrkamp-Verlag, mit Autoren in einem Podiumsgespräch über "1989 - 2009: Europa 20 Jahre danach" (Auditorium Maximum, Neue Aula). Zu Gast sind der Ukrainer Jurij Andruchowytsch, der Tscheche Jáchym Topol und der russische Philosoph Michail Ryklin.
Der Slavistentag im Internet: www.slavistentag2009.uni-tuebingen.de
Für Nachfragen:
Prof. Dr. Tilman Berger
Slavisches Seminar der Universität Tübingen
Tel.: (07071) 29-76733
E-Mail: tberger[at]uni-tuebingen.de
Criteria of this press release:
Cultural sciences, History / archaeology, Language / literature, Social studies
transregional, national
Research results, Scientific conferences
German
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