Universitätsmedizin Mannheim ist Ausbildungszentrum für Pädiatrische Infektiologie
Die Aussage von Professor Dr. Horst Schroten, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Mannheim, ist klar: "Viel zu wenige Kinderkliniken in Deutschland haben einen ausgebildeten Infektiologen, der den Anforderungen von zunehmenden Resistenzen, Krankenhausinfektionen und einer immer größer werdenden Zahl von immunsupprimierten Kindern gewachsen ist." Dies erfordere eine Spezialisierung, die weit über die Facharztweiterbildung zum Kinderarzt hinausgehe, so Schroten. Leider müssten häufig Kinderkliniken ohne einen solchen Spezialisten auskommen.
Für Professor Schroten ist es eine logische Konsequenz, an seiner Klinik eine entsprechende Ausbildungsstätte zu schaffen, zumal die infektiologische Kompetenz hier gebündelt ist. Schließlich ist nicht nur er selbst Pädiatrischer Infektiologe, er hat auch Dr. Tobias Tenenbaum von Düsseldorf mit nach Mannheim gebracht, als er hier im März 2008 die Leitung der Kinderklinik übernahm. Dr. Tenenbaum hat bei Professor Schroten zuvor die Zusatzweiterbildung "Pädiatrische Infektiologie nach europäischem Curriculum" absolviert - als erster junger Arzt in Deutschland. Darüber hinaus ist die Pädiatrische Infektiologie ein ausgewiesener klinischer und wissenschaftlicher Schwerpunkt der Kinderklinik - wichtige Basis für die umfangreichen Anforderungen, die an ein solches Ausbildungszentrum gestellt werden.
Der erste Arzt am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Mannheim beginnt gerade seine zweijährige Zusatzweiterbildung "Pädiatrische Infektiologie" (einschließlich Immundefekte) nach europäischem Curriculum. Dr. med. Stefan Weichert hat während seiner Facharztausbildung in Freiburg und London besonderes Interesse an der Pädiatrischen Infektiologie entwickelt. Das Universitätsklinikum Freiburg gehört - ebenso wie jetzt die Universitätsmedizin Mannheim - zu den wenigen von der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGIP) zertifizierten Ausbildungszentren für dieses Spezialgebiet.
Andere europäische Länder und die USA haben die Notwendigkeit der Spezialisierung im Bereich der Pädiatrischen Infektiologie früh erkannt. Sie bieten seit langem eine entsprechende Zusatzweiterbildung an. In Deutschland hat der Deutsche Ärztetag erst im Jahr 2003 der Einführung der "Zusatzweiterbildung Infektiologie" zugestimmt, die die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie seit vielen Jahren forderte - und auch fördert: Sie hat drei durch die Industrie gesponserte Stipendienplätze für die "Zweijährige Weiterbildung pädiatrische Infektiologie nach europäischem Curriculum" in einem Auswahlverfahren mit nationalen und internationalen Gutachtern vergeben - eines davon an die Universitäts-Kinderklinik in Mannheim. Damit wird die Hälfte der Stelle von Dr. Weichert finanziert.
Criteria of this press release:
Biology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Advanced scientific education, Organisational matters
German
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