Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) eröffnet am Donnerstag (3. Mai) ihre zweitägige Jahresversammlung zum Thema "Autonomie im Blickpunkt" in Mannheim. Zum Auftakt spricht die Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts, Professor Dr. Jutta Limbach, über "Autonomie und Reform".
HRK-Präsident Professor Dr. Klaus Landfried betonte zuvor, dass der Handlungsspielraum der Hochschulen erheblich wachsen müsse, wenn diese ihre Aufgaben auch in Zukunft auf international konkurrenzfähigem Niveau erfüllen sollten. Das geltende Dienst- und Tarifrecht etwa behindere den Wissenschaftleraustausch zwischen Deutschland und dem Ausland in untragbarer Weise. In Anspielung auf die in diesem Bereich laufenden Vorhaben zur Reform des Hochschulrahmengesetzes und mehrerer besoldungsrechtlicher Vorschriften erklärte Landfried: "Die Bundesregierung hat beim Dienstrecht eine mutige Initiative ergriffen, auf deren wissenschaftsadäquate Umsetzung durch Bund und Länder - zum Beispiel ohne die schädliche wie unnötige Kostenneutralität - wir drängen werden." Die Hochschulen müssten zu eigenverantwortlichen Entscheidungen über strategische Ziel- und Prioriätensetzung, über die Ressourcenverteilung, über die Auswahl ihrer Kooperationspartner im In- und Ausland, über Forschungsschwerpunkte, Lehrpläne, Personalentwicklung und Verfahren zur Zulassung von Studierenden in die Lage versetzt werden.
Der HRK-Präsident unterstrich, mehr Freiheit der Hochschulen bedeute mehr Verantwortung und sei unabdingbar gekoppelt an eine sorgfältige Rechenschaftslegung. Dies sei für die stark auf Individualität des Wissenschaftlers ausgerichtete Institution Hochschule nicht leicht zu verwirklichen. "Ein schwieriges Feld, auf dem die von Jürgen Mittelstrass beobachtete 'Privatisierung des wissenschaftlichen Ethos' eines Gegengewichts mit Augenmaß auch durch etwas straffere, verantwortlichen Personen zurechenbare Entscheidungsprozesse bedarf", so Landfried. Dabei verwies er auf das Beispiel der gastgebenden Universität Mannheim, die diese Gratwanderung erfolgreich praktiziere. Zugleich dankte er dem Rektor der Universität, Professor Dr. Peter Frankenberg, für die Einladung nach Mannheim und gratulierte ihm zu dessen Berufung als Wissenschaftsminister in das künftige Regierungskabinett des Landes Baden-Württemberg. Frankenberg ist seit 1997 HRK-Vizepräsidenten für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs.
Am Freitag wird die Jahrestagung mit Vorträgen und Diskussionsrunden zum Thema fortgesetzt.
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