idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/13/2009 11:05

Autoimmunkrankheiten in der Familie können das Risiko für Typ-1-Diabetes der Kinder beeinflussen

Christine Huber Pressestelle
Forschergruppe Diabetes

    Einige Autoimmunerkrankungen der Eltern oder Geschwister haben einen Einfluss auf das Risiko der Kinder, einen Typ-1-Diabetes zu entwickeln. Dazu gehört auch, wie bereits bekannt, der Typ-1-Diabetes selbst.

    Neue Zahlen aus Schweden liefert die Publikation "Familial association between type 1 diabetes and other autoimmune and related diseases" von Prof. Dr. Kari Hemminki und Kollegen. Auch die Forschergruppe Diabetes der Technischen Universität München unter Leitung von Prof. Anette-Gabriele Ziegler hat sich dieser Tatsache angenommen: an der TEENDIAB-Studie können nur Kinder teilnehmen, die einen erstgradigen Verwandten mit Typ-1-Diabetes haben. So erhalten sie eine besondere Betreuung, werden regelmäßig untersucht und helfen dabei, neue Erkenntnisse über den Typ-1-Diabetes zu erlangen.

    Die Forscher um Hemminki werteten mehrere Register der Jahre 1964 bis 2007 auf Grundlage der MigMed Datenbank aus. Auf diese Weise konnten sie herausfinden, wie viel höher das Risiko der Kinder aus Familien mit Typ-1-Diabetes ist, ebenfalls zu erkranken, im Vergleich zu Kindern aus unbelasteten Familien. Das Risiko für Kinder ist 8,23 mal höher, Typ-1-Diabetes zu entwickeln, wenn ein Elternteil bereits Typ-1-Diabetes hat. Unterschieden die Forscher nach einer Erkrankung des Vaters oder der Mutter, stellten sie fest: Hat der Vater Typ-1-Diabetes, ist das Risiko für einen Sohn 11,87 mal höher. Ist die Mutter von der Krankheit betroffen, ist das Risiko für einen Sohn nur 7,36 mal höher. Handelt es sich um eine Tochter, ist das Risiko 10,97 mal höher, wenn der Vater von Typ-1-Diabetes betroffen ist. Hat die Mutter Typ-1-Diabetes ist das Risiko für eine Tochter 8,15 mal höher. Das Risiko für das gesunde Kind steigt, wenn ein Geschwisterkind an Typ-1-Diabetes erkrankt ist, um den Faktor 11,92 im Vergleich zu Kindern aus unbelasteten Familien. Am höchsten ist das Risiko allerdings, wenn ein Elternteil und ein Geschwisterkind an Typ-1-Diabetes erkrankt sind. Dann ist für das gesunde Kind das Risiko 39,26 mal höher.

    Eine Auswertung aus dem Jahr 2008 zeigte allerdings, dass in Schweden die Neuerkrankungsrate bei Kindern bis 14 Jahre höher ist als in Deutschland. In Schweden erkranken jährlich pro 100.000 Menschen etwa 40 an einem Typ-1-Diabetes. In Deutschland entwickeln etwa 15 Personen pro 100.000 pro Jahr einen Typ-1-Diabetes. Eltern mit Typ-1-Diabetes in der Familie müssen keine Angst um ihre Kinder haben, eine Teilnahme an der TEENDIAB-Studie hat zusätzliche Vorteile: Der Befund, bisher keine Inselautoantikörper gebildet zu haben, kann die Angst vor der Entstehung eines Typ-1-Diabetes nehmen beziehungsweise verringern. Durch engmaschige Untersuchungen kann die Entstehung von Inselautoantikörpern, die ein erster Hinweis auf den möglichen Ausbruch von Typ-1-Diabetes sind, frühzeitig erkannt werden. Sollte sich ein Typ-1-Diabetes entwickeln, hilft der zeitnahe Beginn der Therapie, Komplikationen zu vermeiden. Auch zu anderen Autoimmunerkrankungen wie Zöliakie und Hashimoto-Thyreoiditis erhebt die TEENDIAB-Studie Daten und behält diese im Auge.

    Möchten auch Sie mit Ihrem Kind bei der TEENDIAB-Studie teilnehmen?
    Ihr Kind kann mitmachen
    o ab dem Alter von acht Jahren bis zur Vollendung des zwölften Lebensjahres
    o wenn es mindestens einen Verwandten ersten Grades mit Typ-1-Diabetes (Mutter, Vater oder Geschwisterkind) hat

    Interessierte Eltern oder Ärztinnen und Ärzte, die die TEENDIAB-Studie unterstützen möchten, melden sich bei der
    Forschergruppe Diabetes der Technischen Universität München
    Leitung: Prof. Dr. Anette-Gabriele Ziegler
    Kölner Platz 1, 80804 München
    Tel. 089-3068-5575 oder 0800-33 83 339
    E-Mail: TEENDIAB@lrz.tu-muenchen.de

    Quelle: Hemminki K, Li X, Sundquist J, Sundquist K. Familial association between type 1 diabetes and other autoimmune and related diseases. Diabetologia Juni 2009;52:1820-1828.

    Pressekontakt:
    Christine Huber
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    --------------------------------------------------
    Forschergruppe Diabetes
    der Technischen Universität München
    Leitung: Prof. Dr. Anette-Gabriele Ziegler
    Kölner Platz 1, 80804 München
    Tel. 089/30 68 33 80
    E-Mail: christine.huber@lrz.uni-muenchen.de


    Images

    Logo der TEENDIAB-Studie
    Logo der TEENDIAB-Studie

    None


    Attachment
    attachment icon TEENDIAB-Flyer für interessierte Eltern

    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Organisational matters
    German


     

    Logo der TEENDIAB-Studie


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).