Nr. 070 / 23. Juli 1996 / mea
Ursula Eichler wurde erste Frauenvertreterin für den Bereich Verwaltung und Technik
Ursula Eichler wurde zur ersten Frauenvertreterin für die rund 1.000 weiblichen Beschäftigten aus Verwaltung und Technik (VT) der Universität Karlsruhe gewählt. Ihre Amtszeit beträgt vier Jahre. Stellvertreterin ist Irene Keck. Die Wahlbeteiligung lag bei 24 Prozent. Das neue Amt der Frauenvertreterin entlastet die Frauenbeauftragte der Universität, die nun nicht mehr für alle Frauen der Universität zuständig ist, sondern nur noch für den akademischen Bereich, also für Wissenschaftlerinnen, Professorinnen und Studentinnen.
Anlaß für die Wahl war das Anfang 1996 in Kraft getretene Landesgleichberechtigungsgesetz für Baden-Württemberg. Es bestimmt, daß alle Dienststellen mit 50 und mehr Beschäftigten eine Frauenvertreterin bestellen, und hat das Ziel, die beruflichen Chancen für Frauen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im öffentlichen Dienst zu fördern. Darüber hinaus soll eine erhöhte Frauenquote in Bereichen, in denen Frauen gering repräsentiert sind, erreicht werden.
Zu den Aufgaben der Frauenvertreterin gehört das Mitwirken beim Erstellen eines Frauenförderplans sowie dessen Überwachung. Darüber hinaus sollen die Fort- und Weiterbildung von Frauen einen Teil der Arbeit bilden. Die Frauenvertreterin hat das Initiativrecht für Maßnahmen, die die Gleichberechtigung in der Dienststelle verwirklichen. Maßnahmen, die sie für unvereinbar mit dem Gesetz oder anderen Vorschriften über die Gleichbehandlung von Frauen und Männern hält, kann sie beanstanden. Außerdem erhält sie Einsicht in die Akten, Planungs- und Bewerbungsunterlagen.
Die Frauenbeauftragte, Dr. Uta Fahrenholz, würdigte die Wahl als einen positiven Schritt bei der Verwirklichung von mehr Chancengerechtigkeit und Chancengleichheit für Frauen an der Universität: Der Einsatz einer eigenen Frauenvertreterin in Verwaltung und Technik ermöglicht ein intensiveres Durchdringen und eine bessere Kontrolle dieses Bereichs. Zusammen mit den in diesem Jahr erstmals eingesetzten, gewählten Fakultätsfrauenbeauftragten sei dies ein weiterer Schritt beim Aufbau von Netzwerken, die ein effektiveres Arbeiten gewährleisteten.
Ursula Eichler wurde 1940 geboren und arbeitet seit 1971 als Verwaltungsangestellte und Fremdspachensekretärin an der Universität Karlsruhe. Während dieser Zeit hat sie auch in verschiedenen Gremien mitgewirkt: zwei Jahre lang im Fakultätsrat der Fakultät für Mathematik, zwei Jahre im Großen Senat, seit 1985 im Personalrat, seit 1992 in der Senatskommission für Frauenfragen. Seit 1993 ist sie stellvertretende Vertrauensfrau für Schwerbehinderte.
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