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11/09/2009 11:41

Gemüse-Gene und die vielen kleinen Helfer des Menschen

Dr. Ute Schönfelder Referat Öffentlichkeitsarbeit
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Universität Jena beteiligt sich mit einer Vielzahl von Veranstaltungen an der 3. Langen Nacht der Wissenschaften am 13.11.

    Jena (09.11.09) Zwiebeln, Tomaten, Gurken und Äpfel kaufen die Wissenschaftler des Lehrstuhls für Genetik der Friedrich-Schiller-Universität derzeit in großer Menge ein. Das jedoch nicht, um sich in der anstehenden Erkältungssaison mit ausreichend Vitaminen zu versorgen. Vielmehr können die Besucher während der "3. Langen Nacht der Wissenschaften" in Jena (13. November) diesem Obst und Gemüse "in die Gene" schauen. "Das Molekül aus dem die Gene sind - die DNA - ist unser Hauptforschungsgegenstand", sagt Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Günter Theißen. Da man diese allerdings nur selten zu sehen bekommt, zeigen Prof. Theißen und seine Mitarbeiter während der Wissenschaftsnacht, wie man DNA mit einfachen Mitteln, die sich in beinahe jedem Haushalt finden lassen, aus Pflanzen isolieren kann. "Kochsalz, Spülmittel, Kaffeefilter und Alkohol in hoher Konzentration, z. B. Spiritus", nennt Rainer Melzer, die wichtigsten Zutaten. Besonderes handwerkliches Geschick brauche es nicht für "den Blick in die Gene", so der wissenschaftliche Mitarbeiter an Theißens Lehrstuhl. "Jeder der schon einmal den Köchen einer Fernsehshow auf die Hände geschaut hat, sollte in der Lage sein, die Präparation durchzuführen".

    Übrigens: Wer testen möchte, ob die Tomate aus dem eigenen Gemüsefach tatsächlich auch Gene enthält, kann sich sein "Untersuchungsmaterial" gerne selber mitbringen. Prinzipiell eignet sich dafür jedes leicht zerkleinerbare Pflanzenteil. Frisches Gewebe ist jedoch besser geeignet als Pflanzenteile, die bereits im Absterben begriffen sind. Zudem sollte das Material ungefähr Zwiebel- oder Apfelgröße haben.

    Das "Gemüse-Gen-Labor" ist jedoch nur eine von zahlreichen Stationen, an denen man während der Langen Nacht der Wissenschaften Einblick in die Forschungsvielfalt an der Jenaer Universität gewinnen kann. So lädt am 13. November u. a. auch der "Mikrobiologische Garten" zu einem Besuch ein. Auch hier können die Besucher selbst in die Rolle der Wissenschaftler schlüpfen und beispielsweise winzige Mikroorganismen unter dem Mikroskop aufspüren. "Dazu stellen wir u. a. Boden- und Wasserproben ganz unterschiedlicher Standorte zur Verfügung um zu zeigen, dass Bakterien und Pilze praktisch überall vorkommen", macht Prof. Dr. Gabriele Diekert von der Jenaer Uni deutlich. "Sie besiedeln nahezu alle Lebensräume der Erde", so die Lehrstuhlinhaberin für Angewandte und Ökologische Mikrobiologie weiter. Die Vielfalt des mikrobiellen Kosmos' zeige sich auch in der Bedeutung der Mikroorganismen als Freund und Feind des Menschen. So können die Besucher der "Langen Nacht" z. B. erfahren, wie Brot, Bier, Wein oder Joghurt dank vieler kleiner Helfer seit Jahrtausenden hergestellt werden und einige der so erzeugten Lebensmittel anschließend verkosten. Andererseits spielen Bakterien und Pilze als Krankheitserreger eine wichtige Rolle. "Welche Gefahren von einigen dieser kleinsten Lebewesen für uns Menschen ausgehen, werden wir mit verschiedenem Informationsmaterial belegen", sagt Dr. Sandra Studenik. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Mikrobiologie wird gemeinsam mit anderen Forschern den Besuchern der "Langen Nacht" die Welt der Mikroorganismen mit Erläuterungen nahebringen. In einem weiteren Schwerpunkt werden sie unterschiedliche Techniken zur Identifizierung von Mikroorganismen vorstellen. "Die Besucher können dann selbst verschiedene Tests durchführen, mit denen wir beispielsweise Bakterien charakterisieren", so Studenik.

    Die Stationen "Gene begreifen: DNA-Isolation aus Pflanzen" und "Der mikrobiologische Garten: Mikroorganismen und ihre Anwendung" sind am 13. November in der Zeit von 18 bis 24 Uhr im Philosophenweg 12, im großen Praktikumsraum im 2. OG zu finden. Die Experimente der Veranstaltung "Gene begreifen" ist geeignet für Erwachsene und Jugendliche ab etwa 14 Jahren. Der Besuch des "Mikrobiologischen Gartens" ist für Kinder ab 10 Jahren geeignet.

    Das komplette Programm ist zu finden unter: http://www.sternstunden-jena.de

    Kontakt:
    Prof. Dr. Günter Theißen
    Lehrstuhl für Genetik der Universität Jena
    Philosophenweg 12
    07743 Jena
    Tel.: 03641 949550
    E-Mail: guenter.theissen[at]uni-jena.de

    Prof. Dr. Gabriele Diekert
    Lehrstuhl für Angewandte und Ökologische Mikrobiologie der Universität Jena
    Philosophenweg 12
    07743 Jena
    Tel.: 03641 949300
    E-Mail: gabriele.diekert[at]uni-jena.de


    More information:

    http://www.sternstunden-jena.de
    http://www.uni-jena.de


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    Criteria of this press release:
    Biology, Environment / ecology
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

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