idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/13/2009 13:48

Nobelpreisträger George Akerlof erklärt die Krise

Kay Gropp Pressestelle
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH

    "Animal spirits" - der Vernunft widersprechende Antriebe wie Emotionen und der Mangel an Vertrauen sind für ihn die Gründe der Weltwirtschaftskrise / Die 3. Witten Lectures in Economics and Philosophy hält der Berkeley-Wirtschaftsprofessor am 20. und 23. November 2009

    Akerlof wird in seinem ersten Vortrag um 17.15 Uhr am 20. November 2009, "Animal Spirits: The Role of Psychology in Macroeconomics" die Ursachen der Finanz- und Wirtschaftskrise analysieren. Für ihn liegen sie in wenig rationalem Verhalten - z.B. darin, dass Menschen Häuser, Aktien oder Unternehmen kaufen, wenn sie glauben, der Wirtschaft gehe es gut, und in Panik verfallen, wenn es bergab geht. Psychologie ist ihm wichtiger als die Gesetze der Wirtschaftswissenschaft, die auf kühler ökonomischer Rationalität basieren. In seinem zweiten Vortrag um 18.00 Uhr am 23. November 2009 wird er über "Economics and Identity" referieren. Beide Vorträge wird er in Englisch halten und sie sind öffentlich.

    Akerlof erhielt den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaft 2001 für seine Arbeiten zu den Auswirkungen asymmetrischer Informationen auf Märkte. Der Ansatz erklärt, warum gute Gebrauchtwagen am Markt keinen guten Preis erzielen, schlechte aber einen akzeptablen. (Weil der Käufer nämlich nicht weiß, welcher Wagen gut und welcher schlecht ist, der Verkäufer dagegen wohl.) Er ist als Kritiker der Überzeugung der perfekten Selbstregulierung von Märkten bekannt und seit kurzem Mitglied des wissenschaftlichen Beirates des von George Soros gegründeten Institute for New Economic Thinking, das die Volkswirtschaftslehre grundlegend revidieren will.

    Die von der Universität Witten/Herdecke ins Leben gerufene Vorlesungsreihe "Witten Lectures in Economics and Philosophy" findet nun zum dritten Mal statt. Im vergangenen Jahr gab Professor Thomas Schelling (Nobelpreisträger 2006) Einblicke in seine Forschungen. Stanford-Professor Kenneth Arrow (Nobelpreisträger 1972) war als "1. Witten Lecturer" 2007 berufen worden. Die "Witten Lectures" sind mit einem Preisgeld in Höhe von 15.000 EURO dotiert. Sie werden von einem internationalen Komitee verwaltet, das sich aus den führenden Wissenschaftlern des Fachgebietes zusammensetzt: Prof. Mantzavinos (Witten/Herdecke - Vorsitzender), Prof. Albert (Mannheim), Prof. Bovens (LSE), Prof. Brennan (Duke und ANU), Prof. Broome (Oxford), Prof. Mäki (Academy of Finland), Prof. Pettit (Princeton), und Prof. Tungodden (Bergen).

    Professor Mantzavinos, Vorsitzender der Kommission: "Die Berufung als Witten Lecturer in Economics and Philosophy ist eine Auszeichnung für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Wirtschaftsphilosophie. Die philosophische Reflexion über die Grundlagen der wirtschaftlichen und politischen Ordnung soll dadurch gefördert werden."

    Ein Hinweis an die Redaktionen: Medienvertreter sind zur Pressekonferenz mit George Akerlof am Freitag, den 20. November 2009 von 10.00 bis 11.00 Uhr im
    Besprechungsraum der Wirtschaftsfakultät 1.240 der Universität herzlich eingeladen.

    Weitere Informationen:
    Prof. Dr. Dr. C. Mantzavinos, Lehrstuhl für Volkswirtschaft und Philosophie, 02302/926-514, mantzavinos@uni-wh.de

    Pressekontakt:
    Abteilung Kommunikation 02302/926-946 Jan.Vestweber@uni-wh.de oder 02302/926-805 Kay.Gropp@uni-wh.de


    More information:

    http://www.wittenlectures.org


    Images

    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, Politics, Social studies
    transregional, national
    Contests / awards, Press events
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).