idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
05/21/2001 09:55

Promotionspreise für vier junge Mediziner - Ehrendoktorwürde für Hermann Wagner

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Wer in Würzburg Medizin studiert und sich bei der Doktorarbeit kräftig ins Zeug legt, kann mit einer Belohnung rechnen: Für die besten Dissertationen vergibt die Medizinische Fakultät jedes Jahr ansehnliche Preise. Mit jeweils 1.500 Mark wurden am Freitag, 18. Mai, vier junge Mediziner bei der Promotionsfeier der Fakultät in der Neubaukirche ausgezeichnet. Außerdem wurde dem Münchener Wissenschaftler Hermann Wagner die Doktorwürde ehrenhalber verliehen.

    Das Geld für die jungen Mediziner stammt aus einer Promotionsförderstiftung, die von der finanziellen Unterstützung der aktiven und ehemaligen Fakultätsangehörigen lebt. Die diesjährigen Preisträger heißen Dr. Hanno Hoppe, Dr. Kay-Nicolas Meyer, Dr. Friederike Meyer-Wentrup und Dr. Ralf Winzer.

    Hanno Hoppe, Jahrgang 1971, stammt aus Münster. Er hat eine Methode entwickelt, mit der sich eine mögliche Abstoßung von transplantierten Dünndärmen alleine mit einem Endoskop mit Video-Zoom-Einrichtung erkennen lässt. Dies ist für die Patienten weniger belastend und zudem schneller als die bisherige Vorgehensweise (Spiegelung mit Biopsieentnahme).

    Kay-Nicolas Meyer hat sich mit der Enzymgruppe der Topoisomerasen befasst. Diese sind einerseits wichtig, um Vorgänge im Erbgut zu regulieren. Andererseits können sie die DNA auch schädigen, weshalb der Organismus sie streng kontrollieren muss. Meyer, der aus Bad Lauterberg im Harz kommt, hat entsprechende grundlegende Regulationsprinzipien aufgeklärt.

    Medikamente, die über den Mund in den Körper gelangen, werden über Darm und Pfortader in die Leber aufgenommen. Für die Verfrachtung in die Leberzellen sind spezielle Transportproteine nötig, und die gebürtige Hamburgerin Friederike Meyer-Wentrup hat nachgewiesen, wo sich diese Proteine befinden: in der sinusoidalen Membran der Leberzellen.

    Bösartige Tumoren der Schilddrüse können sich derart entwickeln, dass sie unbehandelbar werden. Doch dieser Prozess lässt sich durch eine Therapie mit Retinsäuren zumindest teilweise umkehren. Ralf Winzer, Jahrgang 1972, hat eine Biopsie-Methode entwickelt, mit der sich der Erfolg einer solchen Retinsäure-Behandlung überprüfen lässt.

    Dekan Prof. Dr. Volker ter Meulen und Prodekan Prof. Dr. Klaus Toyka überreichten den Preisträgern ihre Urkunden. Zuvor hatte der Prodekan über das Promotionsjahr 1999/2000 berichtet: Insgesamt waren 276 Promotionen zu verzeichnen, davon 240 in Medizin und 36 in Zahnmedizin.

    Bei der Feier erhielten zudem Dr. Werner Baumgartner (Anatomisches Institut) und Dr. Christoph Otto (Chirurgische Klinik) die mit je 750 Mark dotierten Preise aus der "Dr.-Joseph-Schneider, Theresia-Stiftung". Diese Stiftung wurde 1914 von dem Würzburger Augenarzt Joseph Schneider eingerichtet, um die Erforschung der "Volkskrankheiten" zu fördern. Werner Baumgartner arbeitet im Bereich der Masernforschung, Christoph Otto widmet sich den immunologischen Vorgängen bei Organtransplantationen.

    Hermann Wagner wurde Ehrendoktor

    Die Medizinische Fakultät verlieh bei ihrer Promotionsfeier die Ehrendoktorwürde an Prof. Dr. Hermann Wagner (München). Damit will sie seine wissenschaftlichen Leistungen auf den Gebieten Immunologie und Infektiologie ebenso anerkennen wie seine Verdienste um die Förderung kooperativer Forschungsstrukturen und des wissenschaftlichen Nachwuchses an der Universität Würzburg. Die Laudatio hielt Prof. ter Meulen.

    Hermann Wagner, 1941 in Freudenstadt geboren, studierte Medizin in Tübingen und forschte dann in Mainz und Melbourne. 1978 wurde er Professor an der Uni Mainz, wechselte 1983 an die Uni Ulm und schließlich 1989 an die Technische Universität München, wo er heute tätig ist.

    In hervorragender Weise habe Wagner in Deutschland die Grundlagenforschung an der Schnittstelle zwischen Immunologie und Mikrobiologie geprägt, wie ter Meulen sagte. An all seinen Wirkungsstätten habe er erfolgreiche Arbeitsgruppen geführt und eine ausgezeichnete Nachwuchsförderung betrieben.

    Der infektiologisch-immunologische Schwerpunkt, der sich in den vergangenen Jahren an der Uni Würzburg entwickelt hat, habe von der beratenden und offiziell gutachterlichen Tätigkeit Hermann Wagners sehr profitiert. Besonders bedeutsam sei seine Tätigkeit als Gutachter und Vorsitzender des externen wissenschaftlichen Beirats für das Würzburger Interdisziplinäre Zentrum für Klinische Forschung.

    Der neue Ehrendoktor hielt dann den Festvortrag zum Thema "Toll-Rezeptoren - die 'Augen' des angeborenen Immunsystems". Die Promotionsfeier, bei der Alexander Moosbrugger aus Wien die Schuke-Orgel spielte, endete mit einem Empfang im Foyer der Sanderring-Universität.


    Images

    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    regional
    Personnel announcements, Studies and teaching
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).