idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
12/10/2009 10:57

Woher kommen die Magnetfelder im Universum?

Frank Luerweg Abteilung Presse und Kommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet Anfang kommenden Jahres eine neue Forschergruppe unter Federführung der Universität Bonn ein. Sie soll die Frage beantworten, wie die Magnetfelder im Universum entstanden sind und welche Wirkung sie auf die Entwicklung von Galaxien haben. Insgesamt fließen aus dem DFG-Etat rund 1.9 Millionen Euro an die Partner des deutschlandweiten Verbundprojekts.

    Sowohl das Gas zwischen den Sternen einer Galaxie als auch das Medium zwischen den Galaxien sind magnetisiert. Bis heute weiß niemand, wie diese Magnetfelder entstanden sind und welche Wirkung sie auf die Entwicklung von Galaxien haben. "Möglicherweise liefert die Radioastronomie eine Antwort auf diese Fragen", erklärt Professor Dr. Ulrich Klein von der Universität Bonn.

    Der Astronom ist Sprecher des neuen Forschungsverbundes, an dem zudem die Universitäten Bochum, Bremen, die LMU München, das Astrophysikalische Institut Potsdam, die Thüringer Landessternwarte Tautenburg sowie die Max-Planck-Institute für Astrophysik in Garching und für Radioastronomie in Bonn beteiligt sind. Als Werkzeug wollen die Wissenschaftler das europäische Radioteleskop LOFAR nutzen.

    LOFAR (das Kürzel steht für LOw Frequency ARray) ist gewissermaßen das erste digitale Teleskop der Welt. Klassische Radioteleskope sammeln - ebenso wie die meisten optischen Teleskope - Strahlung mit parabolförmigen Spiegeln. Computergesteuerte Motoren bewegen das Teleskop dazu entlang der scheinbaren Bahn einer Quelle am Himmel. LOFAR benötigt dagegen keine beweglichen Teile und Motoren mehr. Das "Teleskop" besteht aus einer großen Zahl von Antennen, die fest am Boden montiert sind. Diese Antennen sind über ganz Europa verteilt, mit dem Zentrum im Osten der Niederlande. Ein zentraler Supercomputer in Groningen kombiniert ihre Signale.

    LOFAR soll die so genannte Synchrotron-Strahlung von Elektronen nachweisen, die sich nahezu lichtschnell auf engen Kreisbahnen in Magnetfeldern bewegen. Ihre Energie beziehen diese Elektronen aus Stoßwellen, die bei Supernova-Explosionen oder auch bei der Kollision von Galaxien oder gar Galaxienhaufen entstehen. "Die Synchrotron-Strahlung ist der Schlüssel für die Messung kosmischer Magnetfelder", erläutert Dr. Rainer Beck vom Bonner Max-Planck-Institut für Radioastronomie, der stellvertretende Sprecher der neuen Forschergruppe.

    Die Wissenschaftler wollen auch Computersimulationen entwickeln, die ihnen helfen, ihre Messergebnisse zu interpretieren. Ziel ist es, die Entstehung und Struktur der Magnetfelder sowie ihre mögliche Rolle in Galaxien und Galaxienhaufen auf eine theoretische Basis zu stellen.

    Kontakt:
    Professor Dr. Ulrich Klein
    Argelander-Institut für Astronomie der Universität Bonn
    Telefon: 0228/73-3674
    E-Mail: uklein@astro.uni-bonn.de

    Dr. Rainer Beck
    Max-Planck-Institut für Radioastronomie Bonn
    Telefon: 0228/525-323
    E-Mail: rbeck@mpifr-bonn.mpg.de

    Weitere Informationen:
    http://www.lofar.de


    Images

    Magnetfelder in der Spiralgalaxie M51, darge¬stellt als Striche, aus Radiomessungen bei 6 cm Wellen¬länge mit dem 100-m-Teleskop Effelsberg und dem Very Large Array (USA). Die "Höhenlinien" geben die Stärke der Radiostrahlung an. Das optische Bild stammt vom Hubble Space Telescope.
    Magnetfelder in der Spiralgalaxie M51, darge¬stellt als Striche, aus Radiomessungen bei 6 cm Wellen¬ ...
    Copyright: MPIfR Bonn und NASA/ESA, Grafik: Sterne und Weltraum
    None


    Criteria of this press release:
    Physics / astronomy
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Magnetfelder in der Spiralgalaxie M51, darge¬stellt als Striche, aus Radiomessungen bei 6 cm Wellen¬länge mit dem 100-m-Teleskop Effelsberg und dem Very Large Array (USA). Die "Höhenlinien" geben die Stärke der Radiostrahlung an. Das optische Bild stammt vom Hubble Space Telescope.


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).