Am 2. November 2009 kündigte der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy an, dass "weitere fast 750 Millionen Euro" in den neuen Krebs-Plan (2009-2013) investiert werden.
Der neue Plan verfolgt drei Prioritäten:
- deutliche Verbesserung der Versorgung
- gleiche medizinische Versorgung für alle - Reduzierung der noch existierenden regionalen und sozialen Unterschiede
- Verbesserung der Begleitung des Patienten nach der Behandlung. Um auch künftig die Qualität der Versorgung garantieren zu können, muss die demografische Entwicklung bestimmter Berufsgruppen vorausgesehen werden. Eines der Ziele besteht beispielsweise darin, 20% mehr Krebs-Spezialisten auszubilden, d. h. Onkologen, Strahlentherapeuten, Hämatologen, an denen heute schon ein großer Mangel herrscht.
20% des gesamten Budgets sollen in die Prävention fließen. Weitere 15% sollen der Analyse verhaltens- und umweltbedingter Risiken als krankheitsauslösende Faktoren gewidmet werden. Dabei werden insbesondere die langfristigen Auswirkungen von Expositionen gegenüber chemischen, biologischen oder physikalischen Stoffen, auch in geringer Dosis, untersucht.
In seinem Bericht, den er im März dem Staatspräsidenten überreicht hatte, macht Prof. Jean-Pierre Grünfeld, Nephrologe (Nierenspezialist) vom Pariser Necker-Krankenhaus, auf die sozialen Unterschiede aufmerksam.
Das Risiko zwischen 30 und 65 Jahren an Krebs zu sterben, sei bei Industriearbeitern doppelt so hoch wie bei Freiberuflern. Unterschiede seien ebenfalls bei der für ein Drittel der Krebstoten verantwortlichen Nikotinsucht erkennbar: unter den Hochschulabsolventen gibt es deutlich weniger Raucher als in anderen Schichten. Das Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden zählt zu den wichtigsten Empfehlungen des vorangegangenen Plans. Ziel des neuen Plans ist es, die Anzahl der Raucher von 30% auf 20% zu reduzieren.
Dies soll in erster Linie durch das Steuersystem erreicht werden.
Quellen: Artikel aus Le Monde - 2.11.2009
Redakteurin: Léna Prochnow, lena.prochnow@diplomatie.gouv.fr
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