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03/27/1998 00:00

RUB verkürzt Semesterferien

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Bochum, 1. April 1998 Nr. 70

    Nur noch sechs Wochen Sommerferien

    MWF-Programm ,Quantität der Lehre"

    Neue Fristenregelung an der RUB für das dritte Jahrtausend

    Als erste deutsche Universität paßt die RUB ihren Jahresrythmus dem der Schulferien in NRW an. Auf Beschluß des Rektorats vom 01.04.1998 wird die dreimonatige vorlesungsfreie Zeit im Sommer abgeschafft und die zweimonatige vorlesungsfreie Zeit zwischen Winter- und Sommersemester ebenfalls etwas verkürzt. Damit folgt die RUB einem Beschluß des Ministeriums für Wissenschaft und Forschung des Landes NRW (MWF), demzufolge die Hochschulen in NRW bis spätestens 2000 den gesamten Ferienplan umstellen müssen. Mit seiner auf drei Jahre angelegten Initiative ,Quantität der Lehre" will das MWF erreichen, daß sich die durchschnittlichen Studienzeiten drastisch verkürzen. Eine im Dezember 1997 abgeschlossene empirische Erhebung hat ergeben, daß fast 83 Prozent aller Studierenden in den Sommerferien einer fachfremden Erwerbstätigkeit nachgehen. Da diese Zeit nicht für Praktika oder weiterbildende (Auslands-)Reisen genutzt werde, solle sie zumindest durch Lehrveranstaltungen und Prüfungen kompensiert werden.

    Geisterstadt RUB

    Um die Umsetzung des Programms ,Quantität der Lehre" im Sommer 1998 zu gewährleisten, hat das Rektorat die bereits bis einschließlich Wintersemester 1999/2000 festgelegten Fristen an der RUB neu bestimmt. Die vorlesungsfreie Zeit gilt parallel zu den Schulferien in NRW und dauert somit auch nicht länger als sechs Wochen. Dabei beschloß das Rektorat, die RUB innerhalb dieser Ferien für eine Kernzeit von vier Wochen komplett zu schließen. Ähnlich wie im Nachbarland Frankreich, wo die Sommerferien für alle am ersten Juli beginnen, sollen dann auch an der RUB die Wissenschaftler, das wissenschaftliche Personal sowie die Angehörigen von Verwaltung, Technik und Gastronomie ihren Jahresurlaub nehmen. Mit dieser Eigeninitiative, die durchaus den Zielen der ,Quantität der Lehre" entspricht, sehen die Verantwortlichen der RUB die Chance, die immensen Betriebskosten der Uni deutlich zu senken. Außerdem können dann Bau- und Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden, ohne den alltäglichen Uniablauf, etwa Lehrveranstaltungen oder den Mensabetrieb zu stören.

    Keine komplette "Verschulung"

    Allerdings müssen sich die Universitäten in NRW nicht den anderen Ferienzeiten der Schulen anpassen. An den Hochschulen wird es keine Herbstferien geben, die Weihnachtsferien bleiben unverändert (ca. zwei Wochen), und auch die vergleichsweise ,lange" vorlesungsfreie Zeit zwischen Winter- und Sommersemester wird nur geringfügig beschnitten: statt bisher acht sollen dies vier Wochen sein, in denen jedoch alle Einrichtungen der RUB geöffnet sind. Um der Gefahr zu begegnen, daß das Sommersemester je nach Schulferienbeginn stark verkürzt werden könnte, fällt die einwöchige Pfingstpause ersatzlos weg, zudem beginnt das Sommersemester ab 2000 stets am ersten April jeden Jahres. In der Zeit von Ende Februar bis Ende März sollen dann alle Studiengänge mit Pflichtpraktika diese in komprimierter Form anbieten, damit die Studierenden sinnvoll beschäftigt werden und auch auf diesem Wege ihre Studienzeiten verkürzen können.

    Gesetze des Marktes auch an der RUB

    Generell stößt die Initiative des MWF auf eine positive Resonanz bei den Betroffenen. Besonders Wissenschaftler und Mitarbeiter mit schulpflichtigen Kindern begrüßten diese ,familienfreundliche Lösung", und nur wenige Singles äußerten Unmut darüber, außerhalb der Saison nicht mehr Urlaub nehmen zu können. Die RUB paßt sich den ,marktüblichen" Urlaubs- und Ferienzeiten an und wirkt somit der gängigen Auffassung entgegen, Professoren und Studierende hätten im Sommer drei Monate lang frei: Im wachsenden Konkurrenzkampf der Hochschulen kann sich keine Universität ein solches Image mehr leisten. Darüber hinaus ergibt laut MWF rein rechnerisch die Verkürzung der vorlesungsfreien Zeit bezogen auf ein gesamtes Studium nahezu ein ganzes Semester Zeitersparnis: ein Faktor, der für kommende Absolventen immer wichtiger wird.


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