Universität und Stadt sehen die Ansiedlung der AFK-Geschäftsstelle in Augsburg als weiteren Erfolg bei den gemeinsamen Bemühungen, die "Friedensstadt" auch als ein Zentrum wissenschaftlicher Friedens- und Konfliktforschung zu profilieren.
Augsburg/KPP - Im Augsburger Rathaus haben die Arbeitsgemeinschaft für Friedens- und Konfliktforschung e. V. (AFK) sowie die Stadt und die Universität Augsburg eine Vereinbarung unterzeichnet, die die Voraussetzung für die Ansiedlung der AFK-Geschäftsstelle in Augsburg schafft. "Das ist ein wichtiger weiterer Schritt in unseren Bemühungen, die 'Friedensstadt' Augsburg zu einem wichtigen Standort der Friedens- und Konfliktforschung in Deutschland zu entwickeln", meint Prof. Dr. Christoph Weller. Seit Herbst 2008 Inhaber eines neu auf Friedens- und Konfliktforschung ausgerichteten Augsburger Politologie-Lehrstuhls hat Weller die Ansiedlung der AFK-Geschäftsstelle in Augsburg gemeinsam mit dem Leiter des städtischen Projektbüros "Frieden und Interkultur", Timo Köster, in die Wege geleitet.
"Die Ansiedlung der Arbeitsgemeinschaft ist ein Beweis für die überregionale Strahlkraft der Friedensstadt Augsburg", sagte Bürgermeister Peter Grab bei der Vertragsunterzeichnung. Dank der Zusammenarbeit zwischen Stadt und Universität erhalte das Alleinstellungsmerkmal "Friedensstadt" eine zukunftsorientierte, auch wissenschaftlich fundierte Basis. Die Vorsitzende der AFK, Dr. Barbara Müller, meinte, dass Augsburg als Sitz der Geschäftsstelle der Arbeitsgemeinschaft prädestiniert sei: Zusätzlich zu seiner Friedenstradition, die nicht nur historisch gepflegt, sondern von der Stadtgesellschaft in zahlreichen Projekten und Initiativen engagiert gelebt werde, könne Augsburg nämlich seit gut einem Jahr auch den Anspruch vertreten, Standort eines noch jungen, aber sehr aktiven und bereits profilierten Zentrums wissenschaftlicher Friedens- und Konfliktforschung zu sein.
"Der Anspruch 'Friedensstadt', dem sich Augsburg vor dem historischen Hintergrund des hier 1555 geschlossenen Religionsfrieden verschrieben hat, und die damit verbundene Perspektive einer Vernetzung mit einem einschlägig interessierten und engagierten städtischen Umfeld waren für mich", so Weller, "mit ein Motiv für die Annahme der Herausforderung, hier an der Universität Augsburg die in Bayern bis dahin nicht vertretene Disziplin Friedens- und Konfliktforschung in der universitären Lehre und als Forschungsschwerpunkt zu etablieren."
Nachweislich attraktiv: der neue MA "Sozialwissenschaftliche Konfliktforschung"
Seit Beginn des Wintersemesters 2008/09 hat Weller an der Augsburger Philosophisch-Sozialwissenschaftlichen Fakultät einen neuen Masterstudiengang "Sozialwissenschaftliche Konfliktforschung" entwickelt, der zum Wintersemester 2009/10 an den Start gegangen ist. "Dass die 17 Studentinnen und Studenten unseres ersten Jahrgangs sich ihre Qualifikation für das Masterstudium an 14 verschiedenen Universitäten erworben haben, deutet Weller als Beleg dafür, "dass es uns gelungen ist, uns mit einem im wahrsten Sinne des Wortes attraktiven und überzeugenden Masterprogramm in der deutschen Friedens- und Konfliktforschungslandschaft zu profilieren."
Im kommenden Sommer bereits die zweite AFK-Tagung in Augsburg
Erfolgreich waren auch Wellers Bemühungen, Augsburg als einen neuen Standort der Friedens- und Konfliktforschung der scientific community vorzustellen und ins Bewusstsein zu rücken: Im November vergangenen Jahres lud er seine im AFK-Arbeitskreis "Curriculum" mitwirkenden Kolleginnen und Kollegen nach Augsburg zu einer Tagung, bei der eine universitäts- und Wissenschaftlergenerationen überschreitende Kooperation bei der Gestaltung des friedens- und konfliktwissenschaftlichen Studiums angebahnt wurde. Bereits im kommenden Sommer wird Weller für den AFK-Arbeitskreis "Theorie" eine weitere Tagung in Augsburg ausrichten. Sie wird dem Thema "Theoretische Herangehensweisen der Friedens- und Konfliktforschung" gewidmet sein.
Institutionelle Schaltstelle der Friedens- und Konfliktforschung
Bis dahin wird auch die AFK-Geschäftsstelle in Augsburg ihre Arbeit aufgenommen haben. Sie ist eine wichtige Einrichtung für die Vernetzung in der sich kontinuierlich verbreiternden deutschen Friedens- und Konfliktforschung. Sie koordiniert die Zusammenarbeit in den einzelnen Themenfeldern, organisiert wissenschaftliche Tagungen und betreut die Herausgabe der inzwischen mehr als dreißig Bände zählenden Reihe "AFK-Friedensschriften".
Solide Basis für weitere Profilierung in Richtung "Friedensstadt"
"Ich bin dem Kulturreferat der Stadt und der Universitätsleitung dankbar, dass sie sich darauf verständigt haben, die Kosten, die durch die Ansiedlung dieser institutionellen Schaltstelle der Friedens- und Konfliktforschung an der Universität Augsburg entstehenden, paritätisch zu tragen", so Weller. Er deute dies ein ermutigendes Zeichen dafür, dass man die gemeinsamen Anfangserfolge im Sinne einer weiteren Profilierung der 'Friedensstadt' Augsburg erfolgreich werde fortsetzen und ausbauen können.
Ein "Archiv der Friedensforschung" als nächster Schritt
Als nächstes Projekt, für das er seitens der Stadt bereits positive Signale erhalten habe, plant Weller den Aufbau eines "Archivs der Friedensforschung" in Augsburg. Denn die Gründerväter der deutschen Friedens- und Konfliktforschung seien bereits emeritiert, so dass es zum einen darum gehe, ihren Nachlass zu sichern. Zum anderen denkt Weller aber auch daran, die Friedensforschung von einem solchen Archiv ausgehend zum Gegenstand eines wissenschaftssoziologischen Forschungsschwerpunktes zu machen.
_________________
o bei der AFK: Dr. Barbara Müller, afk-gf@afk-web.de
o an der Universität Augsburg: Prof. Dr. Christoph Weller, Telefon 0821-598-5591, weller@phil.uni-augsburg.de
o im Kulturamt der Stadt Augsburg: Timo Köster, Projektleiter "Frieden und Interkultur", Telefon 0821-324-3262, timo.koester@augsburg.de
http://www.afk-web.de
http://www.philso.uni-augsburg.de/de/lehrstuehle/politik/politik1
http://idw-online.de/pages/de/news288172
http://idw-online.de/pages/de/news325611
http://www2.augsburg.de/index.php?id=4835
Die AFK-Vorsitzende Dr. Barbara Müller sowie Augsburgs Bürgermeister Peter Grab (rechts) und Uni-Viz ...
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... die von Prof. Dr. Christoph Weller (2.v.l.) und Timo Köster (Kulturbüro der Stadt Augsburg, ganz ...
Fotos: S. Kerpf/Stadt Augsburg
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Criteria of this press release:
Cultural sciences, History / archaeology, Politics, Religion, Social studies
transregional, national
Cooperation agreements, Science policy
German
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