Vater des Mechatronik-Studiums starb im Alter von 73 Jahren
Die Hochschule Bochum trauert um Prof. Horst Kahlen, der am 20. Januar 2010 verstorben ist. Prof. Kahlen gilt als Vater des Mechatronik-Studiums in Deutschland.
Prof. Kahlen, der 1936 in der Nähe von Emmerich geboren wurde, hat als Entwicklungsingenieur bei AEG in Berlin (1965 - 1969) bei der Deutschen Babcock und Wilcox AG in Oberhausen (1969 - 1970) Berufserfahrung gesammelt bevor er 1970 seine Lehrtätigkeit an der Staatlichen Ingenieurschule für Maschinenwesen Bochum, einer Vorgängereinrichtung der Hochschule Bochum, begann. Ab 1973 konnte der Elektrotechnik-Ingenieur, der seinen Studierenden das Lehrgebiet "Elektronische Schaltungen und Netzwerke" näherbrachte, die Bezeichnung "Professor" führen.
Die Hochschule Bochum nachhaltig geprägt hat er als Prorektor für Lehre, Studium und Studienreform im Rektorat von Prof. Dr. Heinz Becker (1989 - 1993 sowie 1995 - 1996). Er hat dieses Amt nicht nur als Mandat, sondern vor allem als eine Aufgabe zur Verbesserung der Studienbedingungen verstanden. So zeigte sein Einsatz für optimierte und transparente Studienangebote auch nach seiner Amtszeit nachhaltige Wirkung. Und diese Klarheit spiegelte sich sodann in der von ihm initiierten Berufungsordnung wider. Konzeptionelles Feingefühl und Weitblick zeigte Prof. Kahlen zudem bei der Einführung der Transferpreise, die seit 1992 für studentische Abschlussarbeiten verliehen werden, die besonders gelungene Transferleistungen von Wissen und Know-how aus der Hochschule in Unternehmen, Institutionen und öffentliche Dienststellen darstellen. Mit der Hochschule verbundene Unternehmen haben dazu ein Preisgeld gestiftet und fördern so die Zusammenarbeit der Hochschule mit der Wirtschaft ...
Prof. Kahlen engagierte sich übrigens deutlich für die Beteiligungsrechte der Studierenden in den Selbstverwaltungsgremien der Hochschule und motivierte sie darum, jeweils von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen.
1992 erfuhr Prof. Kahlen, dass das Wissenschaftsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen darüber nachdachte, wie man aus der immer weiter fortschreitenden technischen Verbindung von Maschinen und Anlagen mit digitalen Steuerungen Konsequenzen für die Ingenieurausbildung ziehen müsste. Zu diesem Zeitpunkt entwickelten die Fachbereiche Maschinenwesen und Elektrotechnik einen Studiengang, der diese Entwicklung der damaligen Zeit zusammenfassen sollte. Prof. Kahlen bot darum an, ein solches Angebot unter der damals schon international häufiger verwendeten Bezeichnung "Mechatronik" einzuführen. Bereits im Wintersemester 1993/94 startete Deutschlands erster Mechatronik-Studiengang mit 27 eingeschriebenen Studierenden. Mittlerweile kann das in Bochum entwickelte Curriculum der Mechatronik auf eine internationale und nationale Erfolgsgeschichte blicken: zahlreiche Universitäten und Fachhochschulen bieten ein Ingenieurstudium der Mechatronik nach Bochumer Vorbild an.
Seit Herbst 1996 lebte Prof. Kahlen in Bocholt im Ruhestand, blieb aber immer herzlich mit der Hochschule Bochum verbunden. Seine Art, sich intensiv mit den Angelegenheiten seiner Hochschule zu befassen und dieses Verständnis in Tatkraft umzusetzen ist den Mitgliedern der Hochschule Bochum ein Vorbild, an dem sie sich auch in Zukunft orientieren können.
Prof. Horst Kahlen (1936 - 2010) gilt als Vater des Mechatronik-Studiums in Deutschland
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