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06/09/2001 12:54

Qualitätsgesicherte Mammographie für alle Frauen

Dr. med. Eva M. Kalbheim Pressestelle
Deutsche Krebshilfe e. V.

    Deutsche Krebshilfe begrüßt Gesetzesantrag der Regierung

    Bonn (ek) - Regierungskreise ließen verlauten, dass ein Mammographie-Gesetz auf den Weg gebracht werden soll. Damit wird den Frauen in Deutschland endlich ein qualitätsgesichertes Brustkrebs-Früherkennungs-Programm angeboten. Die Deutsche Krebshilfe begrüßt diesen Vorstoß sehr: "Jedes Jahr würden in Deutschland 3.500 Frauen weniger an Brustkrebs sterben als bisher, wenn wir ein qualitätsgesichertes Mammographie-Screening hätten", betonte Dr. Eva Kalbheim, Pressesprecherin der Organisation. Ein bösartiger Tumor der Brust, der im Frühstadium erkannt wird, kann in neun von zehn Fällen geheilt werden.

    Brustkrebs ist der häufigste bösartige Tumor der Frau: In Deutschland erkranken jährlich 46.000 Frauen - und 19.000 sterben jedes Jahr daran. Goldstandard der Diagnostik ist nach wie vor die Mammographie, eine spezielle Röntgenuntersuchung der Brust. Sie bietet jedoch nur dann diagnostische Sicherheit, wenn der Arzt große Erfahrung bei der Beurteilung der Röntgenbilder hat und wenn die Röntgengeräte auf dem neusten Stand sind. Gerade daran aber mangelt es: Experten kritisieren, dass bei uns jährlich rund vier Millionen Mammographien gemacht werden, deren Qualität oft zweifelhaft ist. Dies soll sich nun ändern: Die rot-grüne Bundesregierung hat einen Gesetzesantrag eingebracht, mit dem die Mammographie-Misere beendet werden kann.

    Zahlreiche Frauenverbände, Selbsthilfegruppen und Brustkrebs-Initiativen machen seit Monaten Bevölkerung und Politik auf das Problem der unzureichenden Brustkrebs-Früherkennung aufmerksam. Die Deutsche Krebshilfe ist hier Vorreiterin: Sie unterstützt die Mammographie-Screening-Modellprojekte des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen, mit denen die flächendeckende Einführung einer qualitätsgesicherten Brustkrebs-Früherkennung vorbereitet werden soll. Außerdem beteiligt sie sich aktiv an den politischen Diskussionen und initiierte ein Forum der Frauen-Initiativen zum Brustkrebs. Nun fordert sie eine zügige Verabschiedung des Mammographie-Gesetzes. "Gynäkologen und Radiologen sind sich einig, dass dringend etwas passieren muss. Der vorliegende Gesetzesantrag wird uns helfen, die notwendigen Maßnahmen rasch umzusetzen", so die Pressesprecherin der Deutschen Krebshilfe.

    Kernforderungen des Gesetzesantrages sind die Einführung eines flächendeckenden qualitätsgesicherten Mammographie-Screenings nach Europäischen Leitlinien, die Etablierungen eines externen Qualitätsmonitorings, die Sicherung der Qualität der Brustkrebs-Behandlung und die Einführung eines vollständigen, flächendeckenden Krebsregisters. Diese Kernpunkte decken sich mit den Forderungen, die bereits im Juli vergangenen Jahres vom Diskussionsforum der Frauen-Initiativen veröffentlicht worden waren. Dazu Eva Kalbheim: "Die Politik hat erkannt, wie drängend das Brustkrebs-Problem ist. Wenn Experten, Politiker, Patientinnen und interessierte Frauen nun eng zusammen arbeiten, können die geplanten Neuerungen rasch in die Tat umgesetzt werden."

    Info-Kasten: Qualitätssicherung des Mammographie-Screenings
    Nach internationalen Erfahrungen sollte eine Mammographie-Untersuchung bei gesunden Frauen alle zwei Jahre zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr durchgeführt werden. Dadurch kann die Brustkrebs-Sterblichkeit um etwa 30 Prozent gesenkt werden. Zu den Qualitätssicherungsmaßnahmen gehören die grundsätzliche Doppelbefundung aller Röntgenaufnahmen, die tägliche Qualitätskontrolle der Geräte und Filme sowie eine Mindestzahl von 5.000 Mammographien pro Jahr und Arzt. Jüngeren Frauen sowie Frauen mit einem erhöhten Risiko für Brustkrebs, beispielsweise durch eine erbliche Vorbelastung, werden andere Maßnahmen der Früherkennung angeboten.

    Interviewpartner auf Anfrage!


    More information:

    http://www.krebshilfe.de


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Science policy
    German


     

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