Praktisch tätige Psychologinnen und Psychologen verbringen etwa ein Viertel ihrer Arbeitszeit mit Diagnostik.
Dies ergab eine Umfrage bei Mitgliedern des BDP (Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen). Dabei hat die klassische Testdiagnostik eine geringere Relevanz; explorative Gespräche und Verhaltensbeobachtung stehen (traditionell) im Vordergrund.
"Aus der Perspektive der universitären Diagnostikausbildung mag ein solches Ergebnis überraschen", kommentieren die Studienautoren in "Report Psychologie" 3/2010. Denn Exploration und Verhaltensbeobachtung "stellen keine primären Lehrinhalte dar". Wie Prof. Dr. Karl Westhoff (TU Dresden)in einer Analyse der Psychologie-Bachelor-Studiengänge deutschsprachiger Universitäten festgestellt hat, ist an den meisten Hochschulen entgegen den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Psychologie entweder gar keine Interviewausbildung oder aber nur eine grundlagenorientierte Lehre vorgesehen. Lediglich in zwölf Hochschulen wird auch eine praktisch-diagnostische Interview-Ausbildung angeboten.
"Aus der Sicht der Angewandten Psychologie ist diese Diskrepanz zwischen Ausbildung und Praxis sehr bedauerlich, da Psychologinnen und Psychologen auf die in ihrem beruflichen Alltag relevanteste diagnostische Methode in ihrem Studium nur unzureichend vorbereitet werden."
M. Roth, V. Schmitt, P.Y. Herzberg: Psychologische Diagnostik in der Praxis - Ergebnisse einer Befragung unter BDP-Mitgliedern
Report Psychologie 3/2010, S. 118-128
Informationen für Journalisten:
Prof. Dr. Karl Westhoff
Professur Diagnostik und Intervention
TU Dresden
Karl.Westhoff@tu-dresden.de
0351 463-33149, -36977
Criteria of this press release:
Psychology
transregional, national
Research results, Scientific Publications
German
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