Antoine Balzeau, Forscher am CNRS [1], und Dominique Grimaud-Hervé, Professor für Paleoanthropologie am Nationalen Naturkundemuseum [2], haben den Gehirnabdruck eines Cro-Magnon-Menschen nachgebildet. Dies ist ihnen mithilfe der Digitalisierung eines im "Museum des Menschen" [3] konservierten Schädels gelungen.
Das erste Exemplar eines Cro-Magnon-Menschen (Cro Magnon 1 genannt) wurde 1868 in Cro-Magnon, in der französischen Dordogne gefunden, wo insgesamt 5 Skelette entdeckt wurden (3 Männer, eine Frau und ein Kind). Eine kürzlich erfolgte Datierung der neben den Knochen gefundenen Muschelschmuckstücken weisen darauf hin, dass diese Skelette 28.000 Jahre alt sind und so zu den ältesten auf dem europäischen Kontinent gefundenen Individuen unserer Spezies Homo sapiens gehören.
Die originalen Fossilien müssen in einer perfekt angepassten Umgebung konserviert werden, und die Arbeit an ihnen muss auf das Mindeste beschränkt bleiben, um dieses unwiederbringliche Erbe zu schützen. Dank der Digitalisierung kann dieses Problem nun gelöst werden. Die neuen Methoden der Bildgebung ermöglichen innovative Fortschritte bei der Konservierung von Sammlungen, eröffnen aber auch neue Wege für die museographische Präsentation und für wissenschaftliche Analysen.
3D-Digitalisierungen der Schädel, Endokranium und Gehirn des Cro-Magnon 1 Menschen
© Antoine Balzeau CNRS/MNHN
Mit Hilfe eines medizinischen Scanners wurde der Cro-Magnon Schädel digitalisiert. Die so erhaltenen Daten ermöglichten die Betrachtung der anatomischen Strukturen im Inneren des Schädels, die am Originalfossil nicht möglich war. So konnten beispielsweise die Pneumatisation (luftgefüllte Hohlräume in den Schädelknochen) des Gesichtes oder des Schläfenbeins, die Bogengänge (wichtigste Organe des Gleichgewichtssinns) und die Knochendicke und der Knochenbau (die Schädelknochen bestehen aus 3 Schichten) untersucht werden. Dank dieser Studie haben die Forscher das Endocranium des Cro-Magnon 1 Menschen entdeckt. Durch die vom Gehirn hinterlassenen Abdrücke im Schädelinneren spiegelt das Endocranium die Form und Größe der verschiedenen Gehirnteile wieder. So wurde das Gehirn des Cro-Magnon 1 Menschen virtuell 3-dimensional dargestellt. In Zusammenarbeit mit der Firma Initial wurde aus diesem virtuellen Modell ein Prototyp hergestellt, an dem weitere Analysen zur Evolution der Gehirnform des Homo sapiens durchgeführt werden können.
[1] CNRS: Nationales Zentrum für wissenschaftliche Forschung
[2] http://www.mnhn.fr/museum/foffice/transverse/transverse/accueil.xsp?cl=en (auf Englisch)
[3] Das "Museum des Menschen" (Musée de l'Homme) ist heute ein Teil des Nationalen Naturkundemuseums. Internetseite auf Französisch: http://www.museedelhomme.fr/
Kontakte:
- Priscilla Dacher, Pressesprecherin - CNRS - Tel: +33 1 44 96 46 06 - E-mail: priscilla.dacher@cnrs-dir.fr
- Isabelle Gourlet - Musée de l'Homme - Tel: +33 1 44 05 72 31 - E-mail: igourlet@mnhn.fr
Quelle: "Une empreinte du cerveau de l'homme de Cro-Magnon reconstituée en 3D" - Pressemitteilung des CNRS - 08.03.2010
http://www2.cnrs.fr/presse/communique/1821.htm
Redakteurin: Léna Prochnow, lena.prochnow@diplomatie.gouv.fr
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Criteria of this press release:
History / archaeology
transregional, national
Research results
German
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