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03/25/2010 08:54

Jónsbók. The Laws of Later Iceland

Jan Meßerschmidt Presse- und Informationsstelle
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Bankpleiten und internationale Rückzahlungsverpflichtungen waren im 13.Jahrhundert nicht geregelt, so dass auf die Bestimmungen des mittelalterlichen Rechtstextes Jónsbók bei der Volksabstimmung unlängst nicht zurückgegriffen werden konnte. Dennoch hat der Gesetzgeber mit bemerkenswerter Nachhaltigkeit gearbeitet: bis auf den heutigen Tag gelten nämlich Teile des Strandrechtes oder des Sachenrechtes der 700 Jahre alten Regelungen fort und werden auch höchstrichterlich angewandt.

    Der ab 1281 für Island gültige Rechtstext "Jóns Buch" erhielt seinen Namen Anfang des 14. Jahrhunderts nach dem isländischen Richter Jón Einarsson, der das neue Recht des norwegischen Königs Magnus Hákonarson, des Gesetzverbesserers, 1280 nach Island brachte. Der Text war ein Dauerbrenner: 286 vollständige Handschriften und Bruchstücke dieses Rechtsbuches wurden bis ins 19. Jahrhundert angefertigt, so dass Jónsbók der mit Abstand am breitesten tradierte altisländische Text ist.
    Dieser Text, der für Philologen und Rechtshistoriker von herausragender Bedeutung ist, liegt nun in einer zweisprachigen Ausgabe vor mit englischer Übersetzung von Jana Schulman, Professorin an der Western Michigan University, im durch den jährlichen Mediävistenkongress weltweit bekannten Kalamazoo.

    Ihre erste Begegnung mit Jónsbók liegt genau 25 Jahre zurück, als sie diesen Text im Seminar von Hans Fix-Bonner an der University of Minnesota kennenlernte. Die nun vorliegende Ausgabe hat gleich zwei Alleinstellungsmerkmale: Sie ist die erste diplomatische Ausgabe einer Jónsbók-Handschrift überhaupt und die erste Übersetzung der Jónsbók seit der dänischen von 1763. Der Greifswalder Herausgeber der Bibliotheca Germanica hat den buchstabengenauen altisländischen Text der Handschrift AM 351 fol. aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts zur Korrektur gelesen und wird ihn durch einen vollständigen Index erschließen. Dann wird nach dem Faksimile von 1971 und der kritischen normalisierten Ausgabe von 1904, die unsere Handschrift als Hauptgrundlage verwendet, AM 351 fol. für praktisch alle wissenschaftlichen Bedürfnisse zugänglich sein.
    Die Greifswalder Altnordische Philologie hat sich somit erneut international platziert.

    Weitere Information
    Jónsbók. The Laws of Later Iceland. The Icelandic Text According to MS AM 351 fol. Skálholtsbók eldri
    With an English Translation, Introduction and Notes by Jana K. Schulman; AQ-Verlag, Saarbrücken 2010, xxxii + 485 S.
    Bibliotheca Germanica. Series nova, vol. 4. ISBN 978 3 922441 82 3; ISSN 0939 544X

    Ansprechpartner für Rückfragen

    Prof. Jana K. Schulman, PhD
    Department of English
    Western Michigan University
    Kalamazoo, MI 49008-5432 USA
    jana.schulman@wmich.edu

    Prof. Dr. Hans Fix-Bonner
    Institut für Fremdsprachliche Philologien - Nordische Abteilung
    Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
    Hans-Fallada-Straße 20, 17487 Greifswald
    Telefon 03834 86-3609
    fixhans@uni-greifswald.d


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    Criteria of this press release:
    Language / literature
    transregional, national
    Scientific Publications
    German


     

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