Hedonist! So kann man einen Menschen nennen, der sich an den materiellen Freuden des Lebens berauscht und ganz auf sich selbst fixiert ist. Hedonismus als philosophische Strömung gab es bereits in der Antike. Damit befasst sich eine internationale Tagung an der Universität Würzburg.
"Lust - Freude - Begierde: Der Hedonismus von den Anfängen bis zur Neuzeit." Dieses Motto umreißt den Inhalt der Tagung, die von Donnerstag bis Samstag, 15. bis 17. April, im Toscanasaal der Residenz stattfindet. Veranstalter ist Professor Michael Erler, Inhaber des Lehrstuhls für Klassische Philologie I (Graezistik) der Universität Würzburg.
Die Tagung ist öffentlich, der Besuch der Vorträge kostenfrei, Studierende sind willkommen. Die Veranstalter rechnen mit rund 100 Gästen. 19 Referenten aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Schweiz und den USA wurden eingeladen. Darunter sind renommierte Spezialisten, aber auch Nachwuchsforscher.
Antike: "Lustlehre" des Philosophen Epikur
Der Begriff Hedonismus wurde im 19. Jahrhundert geprägt. Philosophische Positionen aber, die man so bezeichnet, gab es schon in der Antike. Die größte Wirkung entfaltete der griechische Philosoph Epikur mit seiner "Lustlehre". Sie besagt: Alle Lebewesen streben von Natur aus nach Lust und meiden Schmerz.
Epikurs These ist in der Antike und weit darüber hinaus auf heftige Ablehnung, aber auch auf enthusiastische Zustimmung gestoßen. "Dabei waren die Diskussionen über seine Lehre oft von Missverständnissen geprägt", sagt Professor Erler. Epikur gehöre als Folge davon zu den "Verfemten" der Philosophiegeschichte.
Rezeptionsgeschichte des Epikureismus
Ein Blick in die Rezeptionsgeschichte des Epikureismus zeigt: Sofern man sich überhaupt auf ihn einließ, erachtete man oft nur Epikurs Ausführungen zur Physik und Logik für diskussionswürdig. Etwa zwischen dem 17. und dem 18. Jahrhundert: Damals beherrschte vornehmlich die epikureische Physik, insbesondere die Atomistik, weithin die Szene.
Die postmoderne Alltagskultur in den Industrienationen ist von einem Lifestyle-Hedonismus geprägt - das Lustprinzip scheint heute eine grundlegende lebenspraktische Maxime zu sein. Seine theoretische Fundierung hat der Hedonismus dagegen verloren. Warum? Auch das soll bei der Tagung deutlich werden.
Zum Tagungsprogramm: http://www.klassphil.uni-wuerzburg.de/lehrstuhl_i_graezistik/startseite/kongresse/lust_freude_begierde/
Kontakt
Prof. Dr. Michael Erler, Lehrstuhl für klassische Philologie I (Graezistik) der Universität Würzburg, T (0931) 31-2820, michael.erler@uni-wuerzburg.de
Criteria of this press release:
History / archaeology, Philosophy / ethics
transregional, national
Scientific conferences
German
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