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06/22/2001 11:22

Abschiedsvorlesung von Univ.-Prof. Dr. Carl Böhret

Dr. Klauspeter Strohm Akademische Angelegenheiten, Weiterbildung
Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer

    Zum Ende des Sommersemesters 2001 emeritiert der 1933 geborene Univ.-Prof. Dr. rer. pol. Carl Böhret. Damit scheidet ein hochkarätiger Wissenschaftler und ein verdienter Professor aus den Diensten der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer aus. Im Rahmen einer feierlichen Abendveranstaltung hält Böhret am Mittwoch, den 27. Juni 2001, um 19.30 Uhr seine Abschiedvorlesung zum Thema "Politikfunktionen während der transindustriellen (R)evolution".

    Nach Studium der Politologie und Wirtschaftswissenschaften, Promotion und Habilitation wurde Böhret 1971 ordentlicher Professor an der FU Berlin. 1975 übernahm er den Lehrstuhl für Politikwissenschaft an der DHV Speyer und lehnte mehrere Rufe anderer Universitäten ab. Von 1984 bis 1988 stand er als Geschäftsführender Direktor dem Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung vor. Entscheidenden Anteil an der weiteren Entwicklung der Hochschule konnte er u.a. in der Zeit der deutschen Wiedervereinigung von 1988 bis 1992 als Rektor und Prorektor nehmen: Speyer musste damals als Zentrum für alle 16 Länder erhalten werden, der Rektor sich als "Außenpolitiker der Hochschule" bewähren.
    Böhrets ungewöhnlich breites Forschungsspektrum spiegelt sich in weit über 200 Publikationen wieder, u.a. zu den Themenkomplexen Technikfolgenabschätzung, Simulationsmodelle, Umweltverträglichkeit, Personalführung, regionale Wirtschaftsförderung, öffentliche Verwaltung und Demokratie sowie Nachweltschutz. Böhret gilt als Vater des Begriffs von den "schleichenden Katastrophen", den er aus der naturwissenschaftlichen "Chaos-Theorie" ableitete. Das aus seinem Credo des vorausschauenden Handelns heraus entwickelte Verfahren zur Gesetzesfolgenabschätzung gilt nicht nur in der Presse als bahnbrechender "Elchtest für Gesetze". In Speyer hat er mit einer an seinem Lehrstuhl durchgeführten Untersuchung zur "heranalternden Gesellschaft" mitgeholfen, das Seniorenbüro auf die Beine zu stellen. Der Mitbegründer der renommierten Johann-Joachim-Becher-Gesellschaft ist durch seine Mitgliedschaft in zahlreichen Beiräten und Kommissionen ein Aushängeschild der Speyerer Hochschule und wurde außer mit der Verdienstmedaille der Stadt Speyer auch mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse ausgezeichnet. Durch seine langjährige engagierte Tätigkeit als wissenschaftlicher Beauftragter des Führungskollegs Speyer hat Böhret maßgeblich zu dessen Erfolg beigetragen.

    Im Rahmen der Abendveranstaltung wird auch für seine außergewöhnlich großen Verdienste um die Hochschule der Ministerialrat Dr. jur. Hans-Wolfram Wilde mit der Hochschulmedaille ausgezeichnet. Der Kieler ist der Hochschule bereits seit 1986 verbunden: Als Landesübungsleiter und (von 1986 bis 1990) als Vertreter des Landes Schleswig-Holstein im Verwaltungsrat der DHV Speyer ist Dr. Wilde ein kompetenter Vermittler zwischen seinem Heimatland und der Hochschule. Stets förderte und unterstützte er die besondere Position der DHV Speyer. Besonders hervorzuheben ist seine immer engagierte und sachverständige Mitarbeit bei der Konzipierung und Einrichtung des Führungskollegs Speyer (FKS), das er dann von 1990 bis 2000 als Mitglied des FKS-Arbeitskreises tatkräftig zu stabilisieren und auszubauen half.

    Gleichzeitig wird an diesem Abend der Honorarprofessor der Hochschule, Gerhard Banner, feierlich aus seiner aktiven Lehrtätigkeit verabschiedet. Prof. Gerhard Banner, Beigeordneter a.D., Vorstand a.D. der Kommunalen Gemeinschaftsstelle (KGSt), Bad Honnef, erhielt 1981 nach Lehrtätigkeiten an den Universitäten Heidelberg und Duisburg erstmals einen Lehrauftrag an der DHV Speyer. Seit damals ist er der Hochschule freundschaftlich verbunden. Während dieser Zeit hat er als Beiratsmitglied am Speyerer Qualitätswettbewerb mitgewirkt und zum erfolgreichen Start des verwaltungswissenschaftlichen Aufbaustudiums beigetragen. Auf Vorschlag des Senats der Hochschule hat ihn der Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz im Juli 1984 zum Honorarprofessor ernannt. Der langjährige Mitherausgeber der Lehrbuchreihe "Verwaltung in Praxis und Wissenschaft" hat sich durch zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen aus den Bereichen Kommunale Verwaltung, Personal und Organisation der öffentlichen Verwaltung und Rationalisierung in Kommunen ausgezeichnet. Gegenstand seines letzten Seminars an der DHV Speyer war die "Modernisierung des Verhältnisses zwischen Staat und Kommunen".


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