Prof. Dr. Meinolf Vielberg von der Universität Jena weilt zu Forschungssemester in England
Jena (07.04.10) Der Altertumswissenschaftler Prof. Dr. Meinolf Vielberg von der Friedrich-Schiller-Universität Jena wird im Sommersemester 2010 an der Universität Oxford arbeiten. Vielberg folgt einer Einladung seiner dortigen Kollegen und absolviert ein Forschungssemester an der englischen Traditions-Universität.
"Es ist eine große Freude, mich intensiv auf ein Forschungsvorhaben konzentrieren zu können", sagt Vielberg. Im Fokus seiner Tätigkeit in Oxford wird der Traktat "Institutiones rei scholasticae" stehen, den Johann Matthias Gesner 1715 in Jena verfasst hat. Dieser "Leitfaden für das Unterrichtswesen", wie sich der Titel frei übersetzen ließe, zeigt den Bildungsreformer Gesner, der als Neuhumanist bekannt geworden ist. Gesner (1691-1761) lebte in einer Zeit, da das Lateinische als Wissenschaftssprache ins Hintertreffen geriet und es sich zur Bildungssprache wandelte. "Für die Neuhumanisten wurden die lateinischen Texte zum Vorbild, es zählten der Inhalt und die äußere Form", sagt Meinolf Vielberg. Dabei sei für Gesner besonders der römische Autor Quintilian anregend gewesen. So trifft es sich gut, dass in Oxford zwei ausgewiesene Quintilian-Experten forschen: Donald Russell und Michael Winterbottom. Prof. Vielberg erhofft sich anregende Gespräche mit den Fachkollegen - Anregungen, die in sein Buch über Gesner einfließen sollen.
Den Kontakt nach Jena wird der Philologe im Sommersemester übrigens nicht abreißen lassen: Vielberg nimmt Staatsexamensprüfungen ab und gehört weiterhin zu den Aktivposten im Altsprachen-Wettbewerb "Certamen Thuringiae".
Kontakt:
Prof. Dr. Meinolf Vielberg
Institut für Altertumswissenschaften der Universität Jena
Fürstengraben 1, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 944830
E-Mail: Meinolf.Vielberg[at]uni-jena.de
Prof. Dr. Meinolf Vielberg.
Foto: privat
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