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04/28/1998 00:00

Erfolgsstory Neue Mitte Oberhausen

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Bochum, 28.04.1998 Nr. 85

    Hintergründe einer ,Erfolgsstory"

    Die Neue Mitte - Oberhausen als Streitobjekt

    RUB-Geograph legt Studie zum Oberhausener Großprojekt vor

    Wie kein anderes Projekt der Stadtentwicklung im Ruhrgebiet hat die Neue Mitte Oberhausen die Gemüter erregt und die politischen Gremien beschäftigt. Das CentrO-Einkaufszentrum und die Arena stehen für eine neue Dynamik in einer Stadt, die bislang eher die Schattenseiten des Strukturwandels erfahren hat. Die Geschichte der Neuen Mitte ist dabei in erster Linie die Geschichte eines mehrjährigen politischen Prozesses, der eine Vielzahl von Handelnden von Oberhausen bis Düsseldorf einschließt. Ohne die Billigung der NRW-Landesregierung, die tatkräftige Unterstützung Finanzminister Schleußers und die Entschlossenheit des damaligen Oberstadtdirektors und heutigen Oberbürgemeisters Drescher wäre es nie zur Realisierung dieses Großprojektes gekommen. Diese Ergebnisse präsentiert der RUB-Geograph Dr. Ludger Basten in seiner Doktorarbeit ,Die Neue Mitte Oberhausen, ein Großprojekt der Stadtentwicklung im Spannungsfeld von Politik und Planung" (Stadt- und Siedlungsgeographie, Fakultät für Geowissenschaften; Betreuer: Prof. Dr. Lienhard Lötscher). Die Arbeit ist vor kurzem im Baseler Birkhäuser-Verlag erschienen.

    Politische Abläufe geklärt

    Die zentrale Fragestellung der Arbeit ist, warum es gerade in Oberhausen und gerade Anfang der 90er Jahre zu diesem neuen Aufbruch kommt, und warum trotz zum Teil massiver lokaler und regionaler Widerstände die Realisierung dieses Großprojektes gelingt, mit dem sich sogar ein parlamentarischer Untersuchungsausschuß des Düsseldorfer Landtages beschäftigt hat. In der detaillierten Analyse der Planungsprozesse sowie der politischen Abläufe arbeitet Basten heraus, wie die politischen Ebenen von Landesregierung, Ministerien, Bezirksregierung und Oberhausener Stadtpolitik ineinandergreifen. Minister Schleußer nutzt den vom Kabinett gebilligten Handlungsspielraum aus, um dem späteren Investor Eddie Healey die Flächen zu einem günstigen Preis verkaufen zu können, wobei ihm vor allem seine guten Kontakte zur West LB und deren Immobilienabteilung hilfreich sind. Noch bevor die Öffentlichkeit und die Nachbarstädte davon erfahren, führt Oberstadtdirektor Drescher mit Schleußers Rückendeckung planerische Vorabstimmungen durch, so daß zum Zeitpunkt der öffentlichen Projektpräsentation die wesentlichen Vorentscheidungen bereits gefallen sind.

    Gegen Widerstände der Nachbarstädte

    Nichts desto trotz, die planerische Umsetzung und die ,Beschwichtigung" der Nachbarstädte machen klare Strategien erforderlich, welche einerseits die Reform der Oberhausener Stadtverwaltung (Rathaus ohne Ämter) einleiten, andererseits immer wieder die Mobilisierung landespolitischer Unterstützung erforderlich machen. Denn der Widerstand in den Nachbarstädten ist erheblich, wie auch viele Fachleute die Auswirkungen Region und Stadtentwicklung alles andere als positiv einschätzen. Doch die Durchsetzung der Neuen Mitte wird zu einer wirklichen Erfolgsstory, in der klassische Machtpolitik und neue Konzepte für Planung und Verwaltung ineinandergreifen.

    Interviews mit Akteuren und Analyse von Dokumenten

    Der Bochumer Forscher beschäftigt sich seit seinem Geographiestudium in Bochum und Vancouver mit aktuellen Prozessen der Stadtentwicklung. Für die jetzt veröffentlichte Arbeit greift er vor allem auf Interviews mit den beteiligten Akteuren sowie Dokumentenanalysen der Planungsunterlagen und der politischen Gremien in Kommunen, Region und Land zurück. Er ist zur Zeit als wissenschaftlicher Assistent am Geographischen Institut der RUB beschäftigt.

    Titelaufnahme

    Basten, Ludger: Die Neue Mitte Oberhausen. Ein Großprojekt der Stadtentwicklung im Spannungsfeld von Politik und Planung. Basel, Boston, Berlin: Birkhäuser, 1998 (Stadtforschung aktuell; Bd. 67)

    Weitere Informationen

    Dr. Ludger Basten, Ruhr-Universität Bochum, Geographisches Institut, 44780 Bochum, 0234/700-3355, Fax: 0234/7094-180; email: ludger@rub-gis1.geographie.ruhr-uni-bochum.de


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    Criteria of this press release:
    Construction / architecture, Economics / business administration, Geosciences
    transregional, national
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    German


     

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