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Studententeam organisierte Typografie-Kongress als praktisches Projekt in einer Lehrveranstaltung
Der 20. Juni 2001 stand an der Hochschule für Druck und Medien (HDM) ganz im Zeichen der Typografie. Zahlreiche Fachleute aus Werbe-, Medien- und Druckbranche waren der Einladung zum Fachkongress "type it 2001" gefolgt. Unter der Leitung von Professor Eberhard Wüst haben elf Studierende der Studiengänge Drucktechnik und Verpackungstechnik das Konzept für einen Fachkongress erarbeitet, Inhalte geschaffen, Sponsoren gesucht, die Finanzierung gesichert und die Veranstaltung organisiert. Ziel des Vorhabens war, den Stellenwert der Themen Typografie und Gestaltung an der HDM weiter zu erhöhen und dies mit Managementpraxis zu verbinden.
Gleich zu Beginn der Veranstaltung folgte der erste Höhepunkt: Dr. Jürgen Redelius, Abteilung Typografie der HDM, eröffnete die 47. Type-Directors-Club-Show. Die jährliche Show war bereits zum vierten Mal zu Gast an der HDM und zeigte die weltweit besten typografischen Arbeiten. In diesem Jahr zählte Deutschland mit 19 Auszeichnungen zu den meist prämierten Nationen. Nach Stuttgart wandert die Ausstellung in verschiedene europäische Länder. Professor Dr. Uwe Schlegel, Rektor der Hochschule für Druck und Medien, unterstrich, dass der Bereich Gestaltung für die HDM zunehmend an Bedeutung gewinne und Design-Inhalte vermehrt in die Lehrpläne der einzelnen Studiengänge aufgenommen wurden. Für Professor Eberhard Wüst spielt die Gestaltung von Informationen eine Schlüsselrolle in der Kommunikation. Ihre Bedeutung werde künftig noch stärker zunehmen. Aus diesem Grund hatten sich die Studierenden vorgenommen, eine Fachkongress zur Typografie zu organisieren. Damit wollten sie den studentischen Blick auf die Praxis wiedergeben und zeigen, dass die HDM Macher ausbildet, die Projekte erfolgreich umsetzen können.
Mit den Vorbereitungen für "type it 2001" ist das elfköpfige Team um Regina Idler, Leiterin des Projekts, seit Oktober 2000 beschäftigt. Seitdem arbeiten die Studierenden an Konzept, Inhalt und Organisation der Veranstaltung. Dafür gaben sie sich die Struktur eines Unternehmens mit Abteilungen für Organisation, Marketing, Finanzen, Öffentlichkeitsarbeit, Gestaltung und Catering. Am 20. Juni konnten sie dann die Früchte ihres Engagements ernten. "Der Kongress steht - Sie sind alle da", begrüßte Regina Idler die Teilnehmer im Audimax der HDM.
Ein Feuerwerk interessanter Vorträge zur Typografie im Print- und Non-Print-Bereich begeisterte die Zuhörer. Susanne Mayer, HDM-Professorin für Screen Design, zeigte die Besonderheiten bewegter Typografie in Video und Film auf. An verschiedenen Beispielen von Filmtiteln der sechziger, siebziger und achtziger Jahre verdeutlichte sie, wie "expressiv" Typografie sein kann, wenn sie in Bewegung versetzt wird. Robert Herzog, Dozent der staatlichen Modeschule Stuttgart, schilderte den Entstehungsprozess und Stilmittel in der Mode. Dr. Jürgen Redelius belegte anhand wissenschaftlicher Forschungen, dass typografische Standards bei Printmedien nicht eins zu eins auf Non-Printmedien übertragen werden können. Vielmehr gelte es, die Formen des Satzaufbaus und der Schriftdarstellung den Besonderheiten der Betrachtung und den technischen Bedingungen anzupassen, erklärte Jürgen Redelius.
Hans-Eduard Meier, Schweizer Kalligraf und Erfinder mehrerer Schriftarten, stellte in seinem Vortrag "Quo vadis Syntax?" die von ihm kreierten Schriften Syntax Letter, Syntax Lapidar sowie Barbador vor, während Armin Angerer, Kreativ Direktor der Peter Schmidt Studios, Hamburg, über den Zusammenhang zwischen Typografie und Verpackung sprach. Kurt Weidemann, Professor für visuelle Kommunikation und Typo-Berater der DaimlerChrysler AG, ging auf aktuelle Trends und Tendenzen in der Typografie ein.
Parallel zu den Vorträgen fanden verschiedene Workshops in den Bereichen Wahrnehmungspsychologie, Form und Farbe, Kalligrafie und Gestaltung statt. In den Workshops wurden die Besucher selbst kreativ und schufen zum Beispiel mit Farbe und Pinsel neue Schriftbilder oder rangen um die Beziehungen zwischen Geschmack und Kalligrafie. Einblicke in die Vorgänge der Wahrnehmung von Texten und Bildern verblüfften manchen Experten. Den Kongressteilnehmern eröffnete sich eine experimentelle Welt, die sie zuvor noch nicht erlebt hatten. Alle Workshops standen unter dem Zeichen: vielfältiger und emotionaler Kommunizieren.
Eine "Laterna Magica"-Vorführung von Ruth Baumer und Günther Holzhey, die die Kongress-Teilnehmer in die Medienwelt des 19. Jahrhunderts entführte, beschloss den Kongress. Die Gäste von "type it 2001" nahmen das Programm der Veranstaltung äußerst positiv auf. Sie lobten vor allem die Organisation und die Themenauswahl der Projektgruppe. Die Resonanz der Teilnehmer sowie ihr reges Interesse verbreitete Aufbruchstimmung. Das Projektteam erntete viel Anerkennung für den Mut, Themen anzupacken, die selbst gestandenen "Typo"-Experten neue Einblicke in die Wirkungswelt der Typografie ermöglichten. "Mit der "type it 2001" haben wir Zeichen gesetzt. Sie ist nur der Auftakt für weitere Fachveranstaltungen zur Typografie im Südwesten Deutschlands und an der HDM", erklärte Regina Idler selbstbewusst.
Mit diesem Kongress hat die HDM Neuland in Sachen Typografie beschritten. Gleichzeitig demonstriert die Hochschule, dass sie modernste Lehrkonzepte einsetzt, um die Qualifikation ihrer Schützlinge auf den Punkt zu bringen. "Die Druckindustrie kann mit ruhigem Gewissen ihren Führungsnachwuchs aus dieser Expertenschmiede holen", erklärte Professor Eberhard Wüst. Denn wer sich das Erfahrungspotenzial und Management-Know-how bereits auf der Hochschule aneigne, werde eine steile Karriere machen.
Ansprechpartner:
· Regina Idler, Projektleiterin "type it",
Telefon: 0179 / 2404153, E-Mail: ri01@hdm-stuttgart.de
· Professor Eberhard Wüst,
Telefon: 0711/ 686 6636, E-Mail: wuest@hdm-stuttgart.de
http:// www.typeit2001.de
http:// www.hdm-stuttgart.de
Das Projektteam
None
Teilnehmer legen im Workshop selbst Hand an.
None
Criteria of this press release:
Media and communication sciences
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Studies and teaching
German
Das Projektteam
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Teilnehmer legen im Workshop selbst Hand an.
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