idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
04/21/2010 14:11

Lymphknotenkrebs - Bestmögliche Versorgung für Versicherte der AOK Rheinland/Hamburg

Silke Hellmich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Kompetenznetz Maligne Lymphome e.V.

    Die AOK Rheinland/Hamburg ist zum 1. April 2010 als erste AOK deutschlandweit dem Vertrag zur "Integrierten Versorgung von Patienten mit Malignen Lymphomen" (IVML) beigetreten. Durch dieses bundesweit ausgerichtete Versorgungsmodell soll sichergestellt werden, dass möglichst viele Patienten mit dieser Krebserkrankung des lymphatischen Systems optimal und nach den neuesten Erkenntnissen der Lymphomforschung behandelt werden.

    "In der Erforschung und Behandlung von Lymphomen ist Deutschland weltweit führend. Wir wollen, dass unsere an Krebs erkrankten Versicherten unmittelbar nach dem Vorliegen ihrer Diagnose die bestmögliche Therapie in spezialisierten Behandlungszentren erhalten", betont Cornelia Prüfer-Storcks, Mitglied des Vorstandes der AOK Rheinland/Hamburg. Außerdem werde so verhindert, dass die Versicherten von Arzt zu Arzt geschickt werden: "Mit diesem Versorgungsmodell stellen wir sicher, dass die Versicherten von Spezialisten durch die Behandlung geführt und die einzelnen Behandlungsprozesse optimal aufeinander abgestimmt werden", so Prüfer-Storcks.

    Der Vertrag zur integrierten Versorgung von Patienten mit malignen Lymphomen wurde erstmals 2008 zwischen dem Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek), den Studiengruppen des Kompetenznetzes Maligne Lymphome e.V. (KML), dem Bundesverband der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen e.V. (BNHO), der Arbeitsgemeinschaft der leitenden Hämatologen und internistischen Onkologen im Krankenhaus e.V. (ADHOK) und der Universitätsklinik Köln stellvertretend für alle teilnehmenden Behandlungszentren geschlossen und 2009 unbefristet verlängert.

    Optimale Behandlung innerhalb klinischer Studien

    Jedes Jahr erkranken etwa 14.000 Menschen in Deutschland an einem malignen Lymphom, einem bösartigen Tumor des lymphatischen Systems. Wird das Lymphom frühzeitig erkannt und optimal behandelt, sind die Chancen auf eine dauerhafte Heilung bei einigen Lymphomarten sehr groß und liegen beispielsweise für das Hodgkin Lymphom bei über 80 Prozent. Zunehmend bessere Therapieerfolge gibt es auch für andere Lymphomarten. "Da bislang nur etwa 50 Prozent der Hodgkin-Patienten und 10 Prozent aller Non-Hodgkin-Patienten im Rahmen von qualitätsgesicherten Therapieprotokollen behandelt werden, gibt es eine erhebliche Anzahl an Patienten, über deren Behandlungsqualität keine Daten vorliegen", erläutert Prof. Dr. Michael Hallek, Vorsitzender des Kompetenznetzes Maligne Lymphome e.V. (KML) und Studienleiter der Deutschen CLL Studiengruppe. "Erst wenn möglichst viele Ärzte und Patienten dem Vertrag beitreten, findet ein qualitätsgesicherter Lern- und Erfahrungsprozess statt, von dem die Patienten langfristig profitieren", so Professor Hallek.

    Bei der integrierten Versorgung arbeiten die beteiligten Fachärzte Hand in Hand - insbesondere die ambulante Versorgung bei niedergelassenen Ärzten und die stationäre Versorgung in Kliniken und Krankenhäusern sind gut aufeinander abgestimmt. Die international anerkannten Therapieoptimierungs-Protokolle der im Kompetenznetz Maligne Lymphome e.V. (KML) zusammengeschlossenen deutschen Lymphom-Studiengruppen bilden die Grundlage der qualitätsgesicherten Behandlung in der IVML. Deutschlandweit beteiligen sich zahlreiche Unikliniken, Krankenhäuser und Arztpraxen an diesem Versorgungsmodell, das bereits seit 2008 für Versicherte der Ersatzkassen angeboten wird.

    Eine regelmäßig aktualisierte und nach Postleitzahlen sortierte Liste der teilnehmenden Behandlungszentren kann unter http://www.lymphome.de eingesehen werden. Dort finden sich auch alle für die Patienten und Behandlungszentren relevanten Teilnahmedokumente.

    Wodurch wird die hohe Versorgungsqualität in der IVML gewährleistet?

    - Jede Erst-Diagnose eines Lymphoms wird durch eine zweite Gewebeuntersuchung in einem auf Lymphome spezialisierten Referenzzentrum für Pathologie überprüft.

    - Nur von den KML-Studiengruppen autorisierte Behandlungszentren (Praxen, Krankenhäuser, Universitätskliniken) dürfen teilnehmen, wenn sie die erforderlichen Qualitätsstandards erfüllen.

    - Patienten werden nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft behandelt, nach Möglichkeit im Rahmen von Studien, die eine optimale Versorgung gewährleisten und der Verbesserung bestehender Behandlungsstandards dienen.

    - Können die Behandlungspfade der Studien z.B. aufgrund weiterer Erkrankungen nicht angewendet werden oder möchte der Patient nicht an einer Studie teilnehmen, holen die behandelnden Ärzte eine zweite Meinung ein und beraten sich mit den Spezialisten der KML-Studiengruppen über das weitere Vorgehen.

    - In facharztübergreifenden Expertenrunden (Tumorkonferenzen) werden die Befunde und das therapeutische Vorgehen jedes einzelnen Patienten diskutiert.

    - Jeder Patient hat einen festen Ansprechpartner, der ihn durch die gesamte Therapie führt und ggf. auch dem Hausarzt Bericht erstattet.

    - Der gesamte Behandlungsverlauf wird dokumentiert und wissenschaftlich ausgewertet.

    Teilnahme an der Integrierten Versorgung für Patienten mit malignen Lymphomen

    Lymphom-Patienten, die bei einer der folgenden Krankenkassen versichert sind, können an der IVML teilnehmen:

    - AOK Rheinland/Hamburg
    - BARMER GEK
    - Techniker Krankenkasse (TK)
    - Deutsche Angestellten-Krankenkasse (DAK)
    - KKH-Allianz
    - HEK Hanseatische Krankenkasse
    - hkk

    Dazu müssen sich die Patienten unmittelbar nach dem Vorliegen der Diagnose und auf jeden Fall vor dem Beginn der Behandlung in einem an der IVML teilnehmenden Behandlungszentrum vorstellen und eine schriftliche Teilnahmeerklärung ausfüllen. Die Teilnahme an der integrierten Versorgung ist freiwillig und kann vom Patienten jederzeit widerrufen werden. Behandlungszentren können sowohl niedergelassene Onkologen in einer Praxis oder onkologische Abteilungen in einem Krankenhaus oder einer Klinik sein, die dem Vertrag zur integrierten Versorgung von Patienten mit malignen Lymphomen beigetreten sind. Sie koordinieren dann die fachübergreifende Behandlung durch Hämatologen, Strahlentherapeuten, diagnostische Radiologen, Pathologen und ggf. anderen Fachärzten.

    Ihre Ansprechpartner:

    Kompetenznetz Maligne Lymphome e.V. (KML)
    Universitätsklinikum Köln (AöR)
    Joseph-Stelzmann-Str. 9, 50924 Köln
    Tel.: 0221/478-7400, Fax: 0221/478-7406
    E-Mail: lymphome@uk-koeln.de

    Silke Hellmich
    Pressesprecherin
    Tel.: +(49)221-478-7405
    Fax: +(49)221-478-7406
    E-Mail: silke.hellmich@uk-koeln.de

    Dr. Birgit Fath
    Geschäftsführerin des KML
    Tel.: +(49)221-478-7403
    Fax: +(49)221-478-7406
    E-Mail: birgit.fath@uk-koeln.de

    AOK Rheinland/Hamburg
    Geschäftsbereich Integrierte Versorgungssysteme
    Tina Lehnen
    Tel.: +(49)211-8791-2623
    Fax: +(49)211-8791-2590

    Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek)
    Abteilung Gesundheit
    Dr. Martin Kluxen
    Tel.: +(49) 30 / 2 69 31 -19 60
    Fax: + (49) 30 / 2 69 31 - 29 00


    More information:

    http://www.lymphome.de - Internetseiten des Kompetenznetzes Maligne Lymphome e.V.
    http://www.aok.de - Internetseiten der AOK
    http://www.vdek.com - Internetseiten des Verbandes deutscher Ersatzkassen e.V.


    Images

    Criteria of this press release:
    Medicine
    transregional, national
    Cooperation agreements, Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).