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07/03/2001 11:26

Bremen erneut Vorreiter

Dr. Christian Jung Stabsreferat Kommunikation
VolkswagenStiftung

    VolkswagenStiftung stellt vier Jahre lang für die "Graduate School of Social Sciences" insgesamt 1,8 Millionen Euro zur Verfügung

    Die Universität Bremen ist um eine Attraktion reicher. Mit der Einrichtung einer Graduate School of Social Sciences (GSSS) besitzt sie demnächst ein Ausbildungsinstrument, das qualifizierten Studienabsolventen eine anspruchsvolle wissenschaftliche Laufbahn eröffnet. Dass diese in Deutschland noch ungewöhnliche Form der Doktoranden-
    ausbildung realisiert werden kann, ist der VolkswagenStiftung zu verdanken, die für die ersten vier Jahre eine Starthilfe in Höhe von 1,8 Millionen Euro zur Verfügung stellt. Die Universität Bremen hat Mittel in gleicher Höhe zugesagt.

    Das Konzept zur GSSS verspricht nicht weniger als eine Strukturreform der Doktorandenausbildung. Angestrebt wird eine interdisziplinäre Forschungs- und Bildungseinrichtung, die auf Dauer angelegt ist - ein deutlicher Unterschied zu den bisherigen, zeitlich begrenzten Graduiertenkollegs in Deutschland. "Die VolkswagenStiftung setzt damit neue Impulse auf einem Gebiet, das sie selbst vor 15 Jahren mit den allerersten Graduiertenkollegs hier zu Lande eröffnet hat", sagt Generalsekretär Dr. Wilhelm Krull. "Zugleich ist das ein weiterer Schritt in Richtung Strukturreform der deutschen Hochschulen, die - sollte die GSSS als Modell Schule machen - in eine neue Phase des Wettbewerbs um die besten Köpfe treten können."

    Die Graduate School wird mit eigener Auswahl- und Qualifizierungskompetenz ausgestattet sein und den interdisziplinär arbeitenden Nachwuchs auf dem Gebiet der Gesellschaftswissenschaften ausbilden. Charakteristisch für das neue Verständnis ist, dass von den als Vorbild dienenden Graduate Schools an den Research Universities in den USA vor allem zwei wichtige Strukturelemente übernommen werden: Zum einen sollen international angelegte Masterstudiengänge direkt vom Hauptstudium oder vom Bachelor zur GSSS überleiten, zum anderen wird die Graduiertenausbildung mit dem Ph.D.-Abschluss durch eine Einbindung gleichermaßen in die "Graduate School" und in die Fakultäten dauerhaft institutionalisiert.

    Die internationale Ausrichtung wird durch bereits vorliegende Kooperationsvereinbarungen mit nordamerikanischen Universitäten deutlich. So soll eine Zusammenarbeit erfolgen mit der University of North Carolina at Chapel Hill, der Duke University, der Cornell University und der Northwestern University. Das zeigt: Auch Studierende aus anderen Ländern werden angesprochen; entsprechend erfolgt die Lehre auf Englisch und Deutsch. Gleichermaßen angestrebt ist eine Einbindung der GSSS in den nordwestdeutschen Wissenschaftsraum.

    Die Graduate School soll als zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Universität Bremen eingerichtet werden. Vier sozialwissenschaftliche Forschungsinstitute der Hochschule tragen die GSSS: das Zentrum für Sozialpolitik, die beiden Institute für empirische und angewandte Soziologie sowie für interkulturelle und internationale Studien - und der Sonderforschungsbereich "Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf". In der Startphase beschäftigen sich Wissenschaftler und Teilnehmer mit dem Oberthema "Die Wechselbeziehungen von 'nationaler Gesellschaftswelt' und 'internationaler Staatenwelt'", und unter diesem Dach dann konkret mit den folgenden drei Fragestellungen ("Forschungssäulen"): "Die Veränderung der Schnittstellen zwischen nationaler Gesellschaft und internationalen Beziehungen", "Die permanente Wohlfahrtsstaatsreform?" und "Das Lebenslaufregime in Staat und Gesellschaft". Angelegt als eine gesellschaftswissenschaftliche Einrichtung von Dauer, sollen dann später kontinuierlich neue sozialwissenschaftliche Themenfelder und Forschungssäulen erschlossen und eingebaut werden.

    Ziel ist es, die Ausbildung an der GSSS bestmöglich zu verknüpfen mit dem sozial- und politikwissenschaftlichen Hauptstudium an der Universität Bremen. Im Optimalfall setzt sich die Gesamtstudiendauer aus drei Jahren Grund-, einem Jahr MA- und drei Jahren Ph.D.-Studium zusammen, beläuft sich somit auf sieben Jahre. Eine intensive Betreuung der Studierenden und Doktoranden über diesen Zeitraum ist selbstverständlich - unterstützt durch eine Infrastruktur, wie sie immer wieder gefordert wird, mangels öffentlicher Mittel aber sonst kaum realisierbar ist. Die Universität Bremen positioniert sich mit dieser Graduate School erneut als Weg weisende "Forschungsuniversität".

    Kontakt: VolkswagenStiftung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Christian Jung, Tel.: 0511/8381-380, e-mail: jung@volkswagenstiftung.de

    VolkswagenStiftung, Dr. Marcus Beiner, Tel.: 0511/8381-289, e-mail: beiner@volkswagenstiftung.de

    Kontakt Graduate School: Prof. Dr. Horst Diehl, Universität Bremen, Konkretor für Forschung und Wissenschaftstransfer, Tel.: 0421/218-2434


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    Criteria of this press release:
    History / archaeology, Law, Politics, Psychology, Social studies, Teaching / education
    transregional, national
    Research projects, Studies and teaching
    German


     

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