Die CO2-Emissionen bei der Herstellung von Edelstahl könnten mittelfristig um
bis zu 37 Mio. Tonnen jährlich oder 50% gesenkt werden, wenn künftig noch
stärker als bisher hochwertiger Edelstahlschrott anstatt von Primärrohstoffen für die Produktion eingesetzt wird. Zu diesem Ergebnis kommt das Fraunhofer-
Institut UMSICHT aus Oberhausen, das im Auftrag der deutsch-niederländischen
Rohstoffhandelsgruppe Oryx Stainless wissenschaftlich untersuchte, wie viel an
umweltschädlichem CO2 eingespart werden kann, wenn neuer Edelstahl überwiegend aus hochwertigen Sekundärrohstoffblends und nicht aus Primärrohstoffen erzeugt wird.
Insgesamt könnten,gemessen an der prognostizierten weltweiten Edelstahlproduktion, im Jahr 2015 durch Einsatz von 75% des Sekundärrohstoffs
Edelstahlschrott für die Herstellung neuer Edelstähle CO2-Emissionen in Höhe von
mehr als 110 Mio. t eingespart werden. Dies entspricht der CO2-Emission von mehr als 10 Millionen Menschen, also einer Megastadt, oder eines Landes wie
Belgien. Hinzu kämen Kosteneinsparungen für die Industrie in Milliardenhöhe durch den geringeren Bedarf an Verschmutzungsrechten.
Derzeit kommen durchschnittlich lediglich 50% Edelstahlschrott bei der
Produktion neuer Edelstahlprodukte zum Einsatz.
Nach Ansicht von Roland Mauss, Vorstandsmitglied der Oryx Stainless Group,
kann dieser Wert trotz der weltweit beschränkten Sekundärrohstoffreserven
durch intelligente Wiederverwertung mittelfristig auf 75% angehoben werden.
„75% muss die Zielmarke für die Zukunft sein, um die vorhandenen Umwelt- und
Primärrohstoffreserven möglichst schonend sowie effizient zu nutzen.“
Zur Umsetzung der Zielmarke 75% wird es aus Sicht der international
agierenden Rohstoffhandelsgruppe wichtig sein, dass die
Sekundärrohstoffreserven durch moderne Verfahren wie das Blending, der
Herstellung einer den Kundenwünschen entsprechenden Rohstoffmischung aus
den verschiedensten Stahl- und Edelstahlschrotten, besser genutzt werden.
Letztlich kann das Sekundärrohstoffvolumen zur Herstellung hochwertiger neuer
Edelstähle durch derartige Verfahren verdoppelt bis verdreifacht werden. Hohes
Potential für eine optimale Nutzung des Sekundärrohstoffs Edelstahlschrott und
damit der Edelstahlschrottreserven wird weltweit, aber auch in Deutschland
gesehen. „In Skandinavien gibt es bereits heute führende Edelstahlproduzenten,
die sogar an die Grenze des technisch Machbaren gehen und bis zu 95%
Sekundärrohstoffblends für die Produktion neuen Edelstahls einsetzen. Dieses
Know-how über die Möglichkeiten von Rohstoffblends gilt es im Sinne einer
weiteren Ressourcenschonung global zu verbreitern“, so Tobias Kämmer, Mitglied
des Vorstands der Orxy Stainless Group.
Um die richtige Mischung zur richtigen Zeit den Edelstahlwerken liefern zu
können, sind offene Welthandelsmärkte für den Sekundärrohstoff
Edelstahlschrott Vorraussetzung. Intelligentes Recycling muss vor nationalem
Protektionismus gehen. Hierzu gehört auch, dass die entsprechenden
gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen und Konflikte zwischen den
einzelnen Regelwerken wie beispielsweise REACH und der EU-Abfallgesetzgebung
aufgelöst werden.
Darüber hinaus sollte mit Blick auf eine hohe Erfassungseffizienz von
hochwertigen Sekundärrohstoffen die Transparenz am Markt erhöht werden.
„Hilfreich wäre ein globaler elektronischer Anzeigenplatz für Edelstahlschrott,
damit die in allen Winkeln der Welt tätigen Anbieter und weltweit agierenden
Händler noch schneller zueinander finden“, sagt Roland Mauss, Vorstandsmitglied
der Oryx Stainless Group. Dabei wird von einer steigenden Nachfrage im Zuge
des prognostizierten weltweiten Produktionsanstiegs von derzeit rund 24 Mio. t
Edelstahl auf mehr als 32 Mio. t in 2015 ausgegangen.
Das Fraunhofer-Institut UMSICHT hat in der umfassenden Analyse, die Ende
2009 von Oryx Stainless in Auftrag gegeben wurde, Schritt für Schritt die Abläufe
bei der Produktion von Edelstahl auf die Emission von CO2 untersucht. Dabei
wurde die Herstellung von Edelstahl mit hochwertigen Sekundärrohstoffen der
mit Primärrohstoffen gegenübergestellt. Der Oryx Stainless Blend wurde als
Referenzwert für die Verwendung von hochwertigen Sekundärrohstoffen zur
Edelstahlproduktion herangezogen.
Bemerkungen für die Redaktion
Die 1990 gegründete Oryx Stainless Group zählt zu den weltweit führenden
Handelsorganisationen für Rohstoffe zur Produktion hochwertiger Edelstähle. Der
Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit des Unternehmens, mit Standorten in
Mülheim an der Ruhr und im niederländischen Dordrecht, liegt im Handling und
in der Aufbereitung von Edelstahlschrotten zu Oryx Stainless Blends. Diese für
die jeweiligen Edelstahlproduzenten individuell abgestimmten
Sekundärrohstoffmischungen ersetzen vor allem Primärrohstoffe wie Ferronickel,
Ferrochrom und Ferromolybdän.
Als Mitglied der Fraunhofer-Gesellschaft steht das Institut Fraunhofer
UMSICHT in der Tradition angewandter, marktnaher Forschung und
Entwicklung. Seit seiner Gründung im Jahr 1990 bringt Fraunhofer UMSICHT
durch technische Neuerungen in den Bereichen Umwelt-, Werkstoff-, Prozessund
Energietechnik nachhaltiges Wirtschaften, umweltschonende Technologien
und innovatives Verhalten voran. International ist das Institut vornehmlich in
Europa tätig.
Ansprechpartner:
Peter Dietlmaier
Partner
C4 Consulting GmbH
Königsallee 86
D-40212 Düsseldorf
Tel.: +49 211 51 60 22-11
Fax: +49 211 51 60 22-22
peter.dietlmaier@c4consulting.de
http://www.oryxstainless.com/ Medienpräsentation sowie weitere Informationen
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Research results
German
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