Eine wichtige Basis für den Zulauf zur "Neuen Rechten" bildet das mangelnde Vertrauen vor allem junger Menschen in die etablierten Parteien. Ein Symposium an der Hochschule Vechta will Ansätze aus Wissenschaft und Praxis aufzeigen, dieser Entwicklung entgegenzuwirken.
VECHTA. Unter dem Etikett "Die Neue Rechte" sammelt sich der politisch rechte Rand in der Gesellschaft der Bundesrepublik. Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene fühlen sich von den einfachen und ideologisch verzerrten Parolen und Denkmustern angezogen - und dies keineswegs nur in den neuen Bundesländern.
Eine wichtige Basis des Aufschwungs rechtsextremer Anschauungen bildet die Abkehr von den etablierten Parteien. Empirische Befunde haben wiederholt gezeigt, dass das Vertrauen vieler Jugendlicher in die parteipolitische Landschaft der Bundesrepublik nur schwach ausgeprägt ist. Vor diesem Hintergrund kann es rechten Gruppierungen verstärkt gelingen, Jugendliche für ihr Gedankengut zu gewinnen, indem einfach klingende Scheinlösungen für komplexe soziale Probleme angeboten werden.
Verschiedene Aspekte dieser Problematik will ein Symposium unter dem Titel "Die Neue Rechte": Eine Herausforderung für Forschung und Praxis untersuchen, das am Donnerstag, dem 12. Juli 2001, an der Hochschule Vechta stattfindet. Veranstalter ist das Zentrum für Vertrauensforschung am Institut für Erziehungswissenschaft der Hochschule.
Das Symposium schliesst mit einer Podiumsdiskussion zum Thema "Neue Rechte in Deutschland", an der der Innenminister des Landes Niedersachsen, Heiner Bartling (SPD), sowie Antje Radcke (Bündnis 90/Die Grünen), Cornelia Schmalz-Jacobsen (FDP) und Lutz Stratmann (CDU) teilnehmen werden.
Tagungsprogramm:
9.00 Uhr
Begrüßung durch den Rektor der Hochschule Vechta, Prof. Dr. Jürgen Howe
9.15 Uhr - 9.30 Uhr
Einführung
Prof. Dr. Martin K.W. Schweer, Leiter des Zentrums für Vertrauensforschung an der Hochschule Vechta
9.30 Uhr - 10.00 Uhr
Politikverdrossenheit, Misstrauen und politisches Engagement
Prof. Dr. Siegfried Preiser, Universität Frankfurt
10.00 Uhr - 10.30 Uhr
Die intellektuelle Neue Rechte in Deutschland. Zwischen metapolitischem Diskurs und realpolitischem Engagement
Rainer Benthin M.A. und Friedemann Schmidt M.A., Berlin
10.30 Uhr - 11.00 Uhr
Kaffeepause
11.00 Uhr - 11.30 Uhr
Zur Berichterstattung über Ausländer in den Medien. Negative Merkmale und konstruktive Ansätze
Dr. Christian Schicha, Universität Dortmund
11.30 Uhr bis 12.00 Uhr
Die Neue Rechte: Opfermythos, symbolische Macht der Institutionen und kulturelle Praxis des Fremden
PD Dr. Ingeborg Villinger, Universität Freiburg
13.00 Uhr - 13.30 Uhr
Umgangsformen mit der Geschichte des Nationalsozialismus
Dr. Mechthild Kiegelmann, Universität Tübingen
13.30 Uhr - 14.00 Uhr
Die "Neue Rechte" als Herausforderung für gesellschaftspolitische Erwachsenenbildung
Dr. Michael Schemmann, Universität Bochum
14.00 Uhr - 14.20 Uhr
Rechtsextremismus bei Jugendlichen - Einsichten, Fehlsichten, Aussichten
Prof. Dr. Monika A. Vernooij, Universität Würzburg
14.20 Uhr - 14.40 Uhr
Die Rolle von Mädchen in rechten Jugendcliquen und wie Sozialarbeit darauf reagieren kann
Dipl.-Soz.-Päd. Michaela Köttig, Universität Köln
14.40 Uhr bis 15.00 Uhr
Diskussion
15.00 Uhr - 16.00 Uhr
Kaffeepause
16.00 Uhr - 16.20 Uhr
Zwischen Antisexismus und völkischem Denken - Frauen(selbst)bil-der und Geschlechterideologien in der rechten Szene
Dr. Renate Bitzan, Universität Göttingen
16.20 Uhr - 16.40 Uhr
Rechtsextremismus bei jungen Frauen - Zusammenhänge zwischen geschlechtsspezifischen Erfahrungskonstellationen und politischen Orientierungen
Dr. Gertrud Siller, Universität Göttingen
16.40 Uhr - 17.00 Uhr
Diskussion
18.00 Uhr
Podiumsdiskussion: Die "Neue Rechte" in Deutschland mit Heiner Bartling (Innenminister des Landes Niedersachsen, SPD), Antje Radcke (Bündnis 90/Die Grünen), Cornelia Schmalz-Jacobsen (FDP), Lutz Stratmann (CDU)
Moderation: Bernd Frye, freier Journalist
Criteria of this press release:
Law, Media and communication sciences, Politics, Psychology, Social studies, Teaching / education
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
German
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