Schluss mit der Chemiekeule bei der Unkrautbekämpfung im professionellen Gartenbau! Eine vollautomatische Anlage fährt über ein Feld, eine Kamera erkennt aufsprießendes Unkraut und ein Laserstrahl vernichtet den kleinen Bösewicht. Dieses Zukunftsszenario ist Gegenstand eines aktuellen Forschungsprojektes vom Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) und dem Institut für Biologische Produktionssysteme (IPBS) der Leibniz Universität Hannover.
Hauptanliegen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützten Projektes ist die nicht-chemische Unkrautbekämpfung, ein wesentliches Ziel ökologischer und nachhaltiger Pflanzenproduktion. Die Grundidee ist mit der Abflammtechnik verwandt, bei der Hitze das Unkraut vernichtet. Allerdings brennt die Abflammtechnik alles ab, was unter die Flamme kommt. Sie ist weder präzise genug noch automatisierbar. Mit einem Laserstrahl trifft man dagegen die jungen Unkrautpflanzen „punktgenau“ und schont dabei die umliegenden Pflanzen. Und zudem ist das „Laserjäten“ automatisierbar.
„Die Pflanzen- und Laserexperten haben schon erste gemeinsame Machbarkeitsstudien zur lasergestützten Unkrautbehandlung durchgeführt“, erklärt Christian Marx vom LZH. „Die Laserbestrahlung kann zwar verhindern, dass die Jungpflanzen weiter wachsen, aber die Ursachen für diesen Effekt sind noch nicht vollständig geklärt.“
Deshalb wollen die Forscher in diesem Projekt zuerst ein Schädigungsmodell entwickeln, in dem die Laserwirkung (Leistung, Wellenlänge, Energie, Strahlform etc.) auf die Pflanzenart und das Wachstumsstadium dargestellt wird. Darauf basierend wird anschließend das Lasersystem aufgebaut. Im nächsten Schritt wird ein Bildverarbeitungssystem entwickelt, das Unkrautpflanzen auf einer beliebigen Fläche erkennt und die Laserzielpunkte innerhalb der Pflanzen bestimmt.
Sowohl das Laser- als auch das Bildverarbeitungssystem werden dann in eine Versuchsanlage integriert, die zunächst unter einfachen, kontrollierten Laborbedingungen eingesetzt wird. Danach erfolgen Untersuchungen im Gewächshaus, bevor letztendlich die Freilandversuche durchgeführt werden. Lasersicherheitsmassnahmen für Labor, Gewächshaus und Freiland gehören mit zum Projekt.
Das Projekt läuft zunächst bis Anfang 2012 und zielt auf Unkrautbekämpfung ohne Chemie für den professionellen Gartenbau. „Für den Hausgebrauch wird das System zu aufwändig sein“, fügt Marx hinzu. „Ich werde das Unkraut in meinem Garten also weiterhin mit der Hand jäten müssen.“
Kontakt:
Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH)
Michael Botts
Hollerithallee 8
D-30419 Hannover
Tel.: +49 511 2788-151
Fax: +49 511 2788-100
E-Mail: m.botts@lzh.de
http://www.lzh.de
Das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) ist eine durch Mittel des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr unterstützte Forschungs- und Entwicklungseinrichtung auf dem Gebiet der Lasertechnik.
Alle LZH-Pressemitteilungen – gegebenenfalls mit Bildern – finden Sie auf www.lzh.de unter "Publikationen" (mit Text-Download als WORD-Datei).
Prinzipsskizze eines Laboraufbaus zur Unkrautbekämpfung mit dem Laser. Die Bildverarbeitung erkennt ...
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Criteria of this press release:
Zoology / agricultural and forest sciences
transregional, national
Research projects
German
Prinzipsskizze eines Laboraufbaus zur Unkrautbekämpfung mit dem Laser. Die Bildverarbeitung erkennt ...
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