Beim Ideenwettbewerb VentureCup-2010 ging der erste Preis in der Kategorie Nachwuchsforscher heute (4. Juni 2010) an Stephan Block von der Universität Greifswald. Der Diplom-Pysiker hat ein neues hochauflösendes Mikroskop für die medizinische Diagnostik entwickelt. Den ersten Platz in der Kategorie Forscherteam belegte das Team um Sebastian Spath von der Universität Rostock. Sie haben ein Verfahren entwickelt, mit dem eine neue Generation von Knochenersatzimplantaten entwickelt werden kann.
Die zweite Runde bei der Preisvergabe im Ideenwettbewerb VentureCup-2010 fand am 4. Juni 2010 im Pommerschen Landesmuseum Greifswald statt. Mit dem Wettbewerb unterstützt das Land Mecklenburg-Vorpommern den Transfer von Ideen aus der Wissenschaft in die Wirtschaft.
In diesem Jahr schafften es 24 Beiträge in die Endrunde des Wettbewerbs. Insgesamt stellt das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Preisgelder in Höhe von 615.000 Euro bereit. Die Gewinner erhalten auch Unterstützung bei der Ausgründung durch die Partner des landesweiten VentureCup-MV-Netzwerkes.
130.000 Euro für Mikroskop
Der Nachwuchsforscher Stephan Block bekommt für seine Idee den höchstdotierten Einzelpreis in Höhe von 130.000 Euro. Mit seinem Mikroskop ist es erstmals möglich, ungewöhnliche Eiweißmoleküle auf der Zelloberfläche nachzuweisen. Hintergrund ist, dass Zellen, die durch Krankheiten oder Stress gestört werden diese Störung häufig mit speziellen Eiweißmolekülen neutralisieren, um weiter arbeiten zu können. Ziel ist es, Krankheiten bereits in diesem Frühstadium eindeutig zu erkennen, noch bevor krankheitstypische Symptome auftreten (Molekulare Medizin). Eine Methode zur Detektion von Eiweißmolekülen ist die spezifische Anbindung von Nanopartikeln. Mit dem neuen Mirkoskop ist es nun möglich, solche Nanopartikel nicht nur abzubilden, sondern verschiedene Materialien anhand ihrer magnetischen Eigenschaften kontaktfrei und hochaufgelöst zu unterscheiden. Die Messmethode soll durch Weiterentwicklung von Elektronik und Software aus der Grundlagenforschung in den biotechnologischen und medizintechnischen Markt überführt werden. Eine weitere Nutzungsmöglichkeit ist die Abbildung und gezielte Optimierung von Nanopartikeln für die materialwissenschaftliche Industrie.
60.000 Euro für patientenindividuelle Knochenersatzimplantate
Sebastian Spath und sein Forscherteam erhalten 60.000 Euro für ihr neuartiges 3D-Druckverfahren, das in Kombination mit neuen Materialien eine völlig neue Generation von Knochenersatzimplantaten ermöglicht. Die individuell gefertigten Implantate verbleiben nicht dauerhaft im Körper, sondern werden durch den Knochenumbauprozess abgebaut. Im Gegenzug wird umliegender Knochen zum
Wachstum angeregt und die Fehlstelle simultan mit körpereigenem Knochen gefüllt. Die Implantate ermöglichen so die Wiederherstellung der Ästhetik des Patienten und minimieren das Infektions- und Ausfallrisiko im Vergleich zu Transplantaten bzw. Implantaten tierischen Ursprungs oder aus Titan.
Weitere Informationen finden Sie im Anhang.
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Dr. Ramona Werner
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Domstr. 11
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German
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