RUBIN: Deutlich höhere Aussagekraft als herkömmliche Tests
So gut wie Neuer, Wiese oder Adler wären viele gern. Wie gut Torhüter wirklich sind, lässt sich mit einer speziellen Testbatterie messen, die in der Fakultät für Sportwissenschaft der Ruhr-Universität entwickelt wurde. Abgestimmt auf die Anforderungen verschiedener Sportarten entstanden sehr spezielle Tests. Die Ergebnisse zeigen: Ihre Aussagekraft ist deutlich höher als unspezifische, sportartübergreifende Tests. Die Sportwissenschaftler um Prof. Dr. Alexander Ferrauti berichten in der aktuellen Ausgabe von RUBIN, dem Wissenschaftsmagazin der RUB.
RUBIN mit Bildern im Netz
Den vollständigen Beitrag mit Bildern finden Sie im Internet unter: http://www.rub.de/rubin
14 Tests für Torhüter
Auch wenn Fußballtorwarte viele Fertigkeiten von Feldspielern haben müssen, sind die Anforderungen an sie doch wesentlich anders. Und sie sind direkt spielentscheidend: Wenn der Torwart nicht schnell genug in die linke obere Ecke „fliegt“, kann das das Aus für die ganze Mannschaft bedeuten. Basierend auf einer Analyse der Torhüteraktionen während der Fußball-EM 2008 haben die RUB-Sportwissenschaftler daher eine spezielle Testbatterie aus 14 Einzeltests für Torhüter entwickelt. Sie erlaubt es, komplex-offensive Fertigkeiten wie die Abwurf- und die Passgenauigkeit (6 Tests), komplex-defensive Fertigkeiten wie Fangsicherheit und komplexe Aktionsschnelligkeit (5 Tests) sowie elementare Schnelligkeitsfähigkeiten (3 Tests) zu überprüfen. Um die Aussagekraft der Testbatterie zu belegen, ließen die Forscher sie von einem Bundesligatorwart und von 16 Torhütern aus Fußballvereinen der A-Junioren Bundesliga-Staffel-West absolvieren. „In sieben von zwanzig Einzeltests bringt der Erstligatorhüter die Bestleistung oder übertrifft zumindest die durchschnittliche Leistung der Junioren deutlich, was die Validität der Testbatterie belegt“, so Prof. Ferrauti.
Tennistest in Eigenregie
Ihr Konzept der sportspielspezifischen Leistungsdiagnostik wandten die Bochumer Forscher auch auf andere Sportarten an, z.B. auf Tennis. Bisher wurde die Stärke von Tennisspielern meist mittels Laufbandtests mit steigender Belastung gemessen. „Unsere Untersuchungen belegen aber, dass der Energiebedarf eines Tennisspielers zu wenigstens einem Viertel durch seine Schläge bestimmt wird, da diese als explosive Gesamtkörperaktivität großer Muskelgruppen den Energiebedarf von Laufen und Beinarbeit wesentlich erhöhen“, erklärt Prof. Ferrauti. Abhilfe schafft der sog. Hit & Turn Tennistest: Dabei laufen die Testpersonen auf ein von einer CD abgespieltes Tonsignal hin zwischen Vorhand- und Rückhandecke hin und her und absolvieren auf Höhe der Doppel-Seitenauslinien einen druckvollen Vorhand- bzw. Rückhandschlag. Der Test umfasst 20 Stufen von je 45 bis 50 Sekunden mit kurzen Pausen dazwischen. Die maximal erreichte Stufte gibt Aufschluss über die Ausdauer des Spielers. Leistungsstärkere männliche Spieler der Nationalen Klasse erreichen signifikant höhere Teststufen (16,1) als jene der Regionalen Klasse (13,4). In den Pausen sind weitere Tests möglich, z.B. Blutabnahmen für die Messung des Laktatwerts. „Besonderes Kennzeichen des Tests ist die hohe Praktikabilität“, sagt Prof. Ferrauti. „Er kann mit CD und Anleitung von jedem Trainer in Eigenregie durchgeführt werden.“
Weitere Informationen
Prof. Dr. Alexander Ferrauti, Trainingswissenschaft, Fakultät für Sportwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum, Tel.: 0234/32-22451, E-Mail: alexander.ferrauti@rub.de, http://rub.de/rubin
Redaktion: Meike Drießen
http://www.rub.de/rubin - RUBIN im Internet
Criteria of this press release:
Sport science
transregional, national
Research results, Scientific Publications
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).