Bochum, 07.05.1998 Nr. 95
Ein Pionier der Werkstoffwissenschaften Prof. Ilschner (Lausanne) erhält Ehrendoktor
RUB-Fakultät für Maschinenbau zeichnet Lebenswerk aus
Warum widersteht Nickelaluminium extremer Hitze? Was begrenzt die Lebensdauer von Stählen in Kraftwerken? Wie und welche Teilchen mixt man, um ein Teil zu bekommen, dessen eine Seite aus einer verschleißfesten Keramik und dessen andere Seite aus schweißbarem Metall besteht? Mit solchen Fragen beschäftigt sich Prof. Dr. Bernhard Ilschner (Lausanne), dem die Fakultät für Maschinenbau der RUB für seine herausragenden Arbeiten in der Werkstofforschung in der kommenden Woche die Ehrendoktorwürde verleiht. Die Verleihung findet am Mittwoch, den 13. Mai 1998 um 14 Uhr in dem Hörsaal HIB statt. Die Medien sind herzlich eingeladen.
Programm
Nach der Eröffnungsrede von Dekan Prof. Dr. techn. Gustav Schweiger und der Begrüßung durch den Rektor Prof. Dr. rer. pol. Dietmar Petzina hält Prof. Dr.-Ing. Gunther Eggeler vom Institut für Werkstoffe die Laudatio auf Prof. Dr. rer. nat. Dr.-Ing. E.h. Bernhard Ilschner, der anschließend über ,Werkstoffwissenschaft und Berufsperspektive junger Ingenieure" spricht. Es musiziert ein Streichquartett des Musischen Zentrums.
Verdienste in der Hochschulausbildung
Es ist der erste Ehrendoktor, den die Fakultät für Maschinenbau der RUB im Bereich Werkstoffkunde vergibt. Allerdings bereits der zweite, den Ilschner erhält. Die Fakultät für Maschinenbau verleiht ihm den Titel für seine Leistungen als Forscher auf den Gebieten Hochtemperaturforschung und Gradientenwerkstoffe, in Anerkennung seiner hohen Verdienste um die Hochschulausbildung und Forschungspolitik sowie in Anbetracht seines großen persönlichen Einsatzes und erfolgreichen Wirkens bei der Umsetzung von Kenntnissen aus dem Grundlagenbereich in die ingenieurwissenschaftlichen Anwendungen.
Mitbegründer der Werkstoffwissenschaft in Deutschland
In der Forschung wurde Ilschner insbesondere durch Arbeiten auf den Gebieten ,Festigkeit von Werkstoffen bei hohen Temperaturen" und ,Gradientenwerkstoffe" national und international ausgezeichnet. Dabei galt sein besonderes Interesse immer dem mikroskopischem Aufbau der Stoffe. Auch als Hochschulprofessor seines Faches hat Ilschner in Erlangen und Lausanne Außergewöhnliches geleistet. Indem er sich darum bemühte, Erkenntnisse aus dem Grundlagenbereich in die angewandte Werkstofforschung einzubringen, half er, das Fach Werkstoffwissenschaft in Deutschland zu begründen. Seine Untersuchung und Herstellung von Gradientenwerkstoffen auf pulvermetallogischem Wege reicht von hochlegierten Stählen für Dampfkraftwerke bis zu Superlegierungsmetallen für Flugtriebwerke. Darüber hinaus engagierte Prof. Ilschner sich beispielhaft im Bereich Ausbildung junger Ingenieure.
Biographisches: Von Danzig übers Ruhrgebiet nach Lausanne
1928 geboren in Danzig, besuchte Ilschner Schulen in Berlin, Dresden und Rudolstadt (Thüringen), wo er 1946 sein Abitur machte. Nach seinem Diplom in Theoretischer Physik 1951 in Jena, wurde er 1954 mit einer Arbeit über die Theorie der Oxydation von Metallen in Bonn promoviert. Zu Beginn seiner beruflichen Laufbahn war Ilschner auch einige Jahre in Düsseldorf (Max-Planck-Institut) und Essen (Krupp-Forschung) tätig. Aus dieser Zeit ist er bis heute dem Ruhrgebiet verbunden geblieben, und insbesondere zur Ruhr-Universität gibt es seit mehr als zwei Jahrzehnten gute Kontakte. An der Universität Erlangen-Nürnberg war er von 1964 Professor und Direktor des Instituts für Werkstoffwissenschaft, bis er 1982 dem Ruf an den Lehrstuhl für Métallurgie Mécanique an der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne folgte. Ilschner ist seit 1997 emeritiert und soll für sein erstaunliches Lebenswerk - Forschung, Lehre, Förderung, Tätigkeit in vielen wissenschaftlichen Verbänden sowie zahlreiche Veröffentlichungen - ausgezeichnet werden.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Ing. Günther Eggeler, Lehrstuhl Werkstoffwissenschaft, Fakultät für Maschinenbau, Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, Tel.: 0234/ 700-3022
Criteria of this press release:
Materials sciences, Mechanical engineering
transregional, national
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German
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