2007 hoben die Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft und der Fraunhofer-Gesellschaft, Professor Peter Gruss und Professor Hans-Jörg Bullinger im Rahmen der Aktivitäten aus den Mitteln des Pakts für Forschung und Innovation der Bundesregierung eine außerordentliche Zusammenarbeit aus der Taufe, um Projekte mit herausragender Grundlagenforschung, die gleichzeitig hohes Potential für industrielle Anwendung haben, zu fördern.
Im Rahmen dieser forschungsgesellschaftsübergreifenden Initiative, war das interdisziplinäre Projekt »Synthetic Bioactive Surfaces: Models of the Living World and Advanced Nanomaterials for Biotechnology Applications« eines der ersten, die gefördert wurden. Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung, des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung (Fraunhofer IAP) und des Fraunhofer-Instituts für Biomedizinische Technik (Fraunhofer IBMT) sowie der Universität Potsdam arbeiteten drei Jahre lang zusammen an der Entwicklung und Untersuchung neuartiger bioaktiver Beschichtungen. Solche Oberflächen sind entscheidend für die Kontrolle der Wechselwirkung von Zellen und Molekülen mit synthetischen Substraten. Dieser Ansatz ist z. B. wesentlich für die nächste Generation von Biosensoren, Implantaten oder der Zellkultivierung. Der Schwerpunkt lag dabei auf den Arbeiten zu thermoresponsiven, biokompatiblen und funktionalen Polymerschichten zur Steuerung der Zelladhäsion. Dies ist u. a. auch Voraussetzung für eine Automatisierung und Erhöhung der Prozessgeschwindigkeit in der zellulären Biotechnologie. Tests zu einer technischen Umsetzung der Schichten waren sehr erfolgreich und schlossen Langzeitstabilität und Wiederverwendbarkeit ein.
Das Konsortium wurde von Professor André Laschewsky vom Fraunhofer IAP geleitet. Um das Know-how aus unterschiedlichen Bereichen der Wissenschaft – Nanotechnologie, Physik, Chemie und Biochemie, Molekularbiologie – zusammenzuführen, war eine enge Kooperation der Arbeitsgruppen und der Blick über den Tellerrand der eigenen Fachdisziplin hinaus Voraussetzung. Die enge Zusammenarbeit führte im Themenfeld »Bioaktive synthetische Oberflächen« nicht nur zu einer Reihe bemerkenswerter wissenschaftlicher Ergebnisse, sondern auch zu einer besonderen Profilbildung und Stärkung des Standorts Wissenschaftspark Potsdam-Golm.
Am 6. Juli 2010 wurde der Abschlussbericht des Projekts in Anwesenheit von Ministerialdirigentin Petra Steiner-Hoffmann (Bundesministerium für Bildung und Forschung) an die Vorstände der Max-Planck-Gesellschaft und der Fraunhofer-Gesellschaft offiziell übergeben. In einem Übersichtsvortrag stellte der Koordinator des Projekts das Konsortium und die durchgeführten Arbeiten vor. Eindrucksvoll werden die Ergebnisse in zahlreichen Publikationen und vier Patentanmeldungen dokumentiert. Über die direkten wissenschaftlichen Resultate hinaus diente das Projekt auch der Ausbildung und Förderung des Nachwuchses. So entstanden im Rahmen des Projekts etliche Dissertationen, Diplom- und Masterarbeiten. Auf Basis der aus dem Projekt hervorgegangenen Patentanmeldungen laufen bereits Verhandlungen über eine industrielle Umsetzung.
Kontakt:
Prof. Dr. André Laschewsky
Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung (IAP)
Geiselbergstr. 69
14471 Potsdam-Golm
Tel.: 0331 - 568 1327
Email: andre.laschewsky@iap.fraunhofer.de
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Medicine
transregional, national
Cooperation agreements, Research projects
German
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