Rainer Hudemann, Professor für Neuere und Neueste Geschichte und Leiter des Frankreichzentrums an der Universität des Saarlandes, hat einen Ruf an die renommierte Universität Paris-Sorbonne (Paris IV) erhalten. Am 1. September 2010 tritt er dort als erster Deutscher die Professur „Histoire contemporaine de l´Allemagne et des pays germaniques (Neuere Geschichte Deutschlands und der deutschsprachigen Länder)“ an. Gleichzeitig bleibt er der Universität des Saarlandes weiter als Professor erhalten. So soll die Kooperation zwischen Saar-Uni und Sorbonne weiter ausgebaut werden.
„Ich freue mich sehr über diesen Ruf, denn die Sorbonne in Paris ist eine der Spitzen-Universitäten weltweit“, sagt Professor Rainer Hudemann, der ab September zwischen Paris und Saarbrücken pendeln wird. Er ist der erste deutsche Professor, der auf diese traditionsreiche Professur berufen wurde. Bei seiner neuen Aufgabe an der Sorbonne wird er geschichtliches Wissen über Deutschland vermitteln und sich um die Zusammenarbeit der Sorbonne und ihrer Schwester-Universitäten Paris I (Jura) und Paris VI (Naturwissenschaften), die demnächst mit ihr zusammengeschlossenen werden, mit Deutschland kümmern.
„Die Sorbonne möchte die Kooperation mit Deutschland zu einer strategischen Priorität für die nächsten zwei Jahrzehnte ausbauen und bietet der Saar-Uni die Rolle des vorrangigen Ansprechpartners in Deutschland an“, erklärt Rainer Hudemann. Dabei sollen auch neue Formen in der Lehre erprobt werden, um Veranstaltungen noch internationaler zu machen. Beispielsweise sind gemeinsame internationale Kolloquien für Doktoranden und Examenskandidaten geplant, die mit Forschungsprojekten verzahnt werden. Dabei sollen sich die Teilnehmer auch über beide Länder hinaus international vernetzen. Ebenso sollen die Internationalisierungs-Chancen für Nachwuchswissenschaftler ausgebaut werden.
Zusätzlich wird der Geschichtsprofessor weiterhin Lehrveranstaltungen an der Saar-Uni anbieten. „Hier im Saarland gibt es gute Grundlagen für eine deutsch-französische Zusammenarbeit. Das gehört einfach zur Kultur des Saarlandes. Als ich an die Sorbonne berufen wurde, habe ich an der Saar-Uni einen breiten Rückhalt gespürt“, sagt Professor Hudemann. Die Universität des Saarlandes wurde 1948 mit der Hilfe Frankreichs gegründet und legte schon früh einen Schwerpunkt auf Europa und Internationales. „Einrichtungen wie das Europa-Institut, das Centre Juridique Franco-Allemand und vier französische Lehrstühle zeigen, dass die Saar-Uni auf internationalem Gebiet hervorragend aufgestellt ist. Die Berufung von Professor Hudemann an die Sorbonne freut uns sehr, sie ist eine neue und sehr spannende Form der Kooperation mit einer Universität im Ausland“, sagt Unipräsident Professor Volker Linneweber.
Rainer Hudemann wurde 1948 in Heidelberg geboren. Nach Promotion und Habilitation in Trier wurde er 1985 Professor für Neuere und Neueste Geschichte mit Schwerpunkt im Gesamtbereich der westeuropäischen Geschichte an der Universität des Saarlandes. Zu seinen Spezialgebieten gehören unter anderem deutsche und französische Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert, Deutsch-französische Beziehungen, Geschichte der Europäischen Integration sowie Geschichte des Saarlandes. Er hatte unter anderem Gastprofessuren an der Hebrew University in Jerusalem und am Institut d´Études Politiques de Paris (Alfred-Grosser-Lehrstuhl) inne und leitet seit April 2009 das Frankreichzentrum der Saar-Uni. Zudem ist er Ehrendoktor der Universität Metz, Officier dans l´Ordre des Palmes Académiques und Officier de l´Ordre National du Mérite.
Kontakt:
Prof. Dr. Dr. h.c. Rainer Hudemann
Tel. 0681/302-3313
E-Mail: hudemann@mx.uni-saarland.de
Professor Rainer Hudemann.
Foto: Uni
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Criteria of this press release:
History / archaeology
transregional, national
Personnel announcements, Studies and teaching
German
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