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08/31/2001 11:05

"Luther zwischen den Kulturen"

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Internationale Tagung an der Universität Erfurt zum 500. Jahrestag der Immatrikulation Martin Luthers

    Wie sind die historischen Wirkungen der Theologie und der Reformation Martin Luthers im Zeichen der Herausforderungen zu bewerten, welche religiöse Pluralisierung, Interkulturalität und Säkularisierung für die Welt am Beginn des 21. Jahrhunderts bedeuten? Durchaus zu Recht wird häufig davon ausgegangen, dass die Einflüsse Luthers und des Luthertums nicht auf die politischen und religiösen Binnenwelten des zentraleuropäischen Protestantismus beschränkt blieben, sondern weit darüber hinaus reichten. Neben Skandinavien fand die Theologie des Reformators, insbesondere in den USA, Teilen Lateinamerikas und in Afrika Verbreitung. Die Selbstbezeichnung des "Lutherischen Weltbunds" deutet einen im 20. Jahrhundert entstandenen Anspruch von globalen Dimensionen an. Doch wie diese Wirkungen Luthers und des Luthertums in der Auseinandersetzung, Beeinflussung und Abgrenzung einer Vielzahl von einzelnen Religionen und Kulturen erfolgten und zu beurteilen sind, wurde wenig erforscht und diskutiert.
    Gründe für die Geschichts- und Religionswissenschaftler der Universität Erfurt im 500. Jahr der Wiederkehr der Immatrikulation Martin Luthers an der alten Erfurter Universität eine Internationale Konferenz zum Thema "Luther zwischen den Kulturen" zu veranstalten. Es sei notwendig, die Geschichte Luthers und des Luthertums in einer Zeit neu einzuschätzen, in welcher - auch in der Selbstsicht des Protestantismus - nicht mehr die missionarischen Sichtweisen vorherrschten, sondern sich die Aufmerksamkeit verstärkt auf die Wechselseitigkeit und Fremderfahrung kulturell-religiöser Wahrnehmungen und Wirkungen richte, so Prof. Dr. Hans Medick und Prof. Dr. Peer Schmidt von der Philosophischen Fakultät der Universität Erfurt. Luther als traditionelle, religiös-politische Identifikationsfigur des Protestantismus gerate damit gleichsam ins Spannungsfeld der Auseinandersetzung zwischen den Kulturen. "Ohne seine historische Bedeutung und Weltwirkung in Abrede zu stellen, sind neue Sichtweisen und Einschätzungen gefordert". Das kulturwissenschaftliche, auf Interdisziplinarität und Interkulturalität orientierte Profil der Universität Erfurt bringe für die Auseinandersetzung mit der Wirkungsgeschichte Luthers und des Luthertums besondere Voraussetzungen mit sich. Diese gingen von der Annahme der Gleichberechtigung unterschiedlicher Kulturen und Religionen aus, der kleinen religiösen Lebenswelten ebenso wie der sogenannten Weltkulturen und -religionen, so die beiden Wissenschaftler, die die Tagung gemeinsam mit dem Internationalen Büro der Universität Erfurt organisieren. Luther und das Luthertum mit ihren Wirkungen sollen fern von aller "Jubiläums-Hagiographie" diskutiert werden, aber auch im Abstand zu einer nationalgeschichtlichen und konfessionell-religiösen Sichtweise, wie sie die Selbstsicht und das Bild Luthers in der Geschichte des Protestantismus weitgehend geprägt haben. Zu der Tagung vom 1. bis 3. November diesen Jahres werden mehr als 100 Wissenschaftler und Luther-Experten aus aller Welt erwartet.

    Information und Anmeldung:
    Universität Erfurt, Internationales Büro, z. H. Frau Barta
    Nordhäuser Straße 63, D-99089 Erfurt,
    e-mail: angelika.barta@uni-erfurt.de
    Telefon: +49-361-7375032, Fax: +49-361-7375039


    More information:

    http://www.uni-erfurt.de/aktuell/veranstaltungen/


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    Criteria of this press release:
    History / archaeology, Language / literature, Media and communication sciences, Philosophy / ethics, Religion, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

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