idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
08/30/2010 13:07

DEGRO: Hirnmetastasen bei Brustkrebs - Mit Strahlentherapie die Lebensqualität verbessern

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Berlin – Im fortgeschrittenen Stadium einer Brustkrebserkrankung bilden sich häufig Metastasen im Gehirn. Ziel der Behandlung ist es dann, die Beschwerden der Betroffenen zu lindern und ihre Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern. Die Strahlentherapie leistet hier einen wichtigen Beitrag. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) in einer aktuellen Handlungsleitlinie hin.

    Zunächst verursachen Hirnmetastasen keine Beschwerden. Später leiden die Patientinnen jedoch unter heftigen Kopfschmerzen und neurologischen Ausfällen. „Oft sind diese ein Zeichen für einen erhöhten Hirndruck, der durch den wachsenden Tumor und die Flüssigkeit verursacht wird”, berichtet Prof. Dr. med. Rita Engenhart-Cabillic, DEGRO-Präsidentin und Direktorin der Abteilung für Strahlentherapie am Universitätsklinikum Gießen und Marburg. Die Metastasen schädigen auch das gesunde Hirngewebe, so Engenhart-Cabillic weiter: „Die Folge sind Muskelschwäche, Krampfanfälle oder auch Gemütsstörungen. Zudem können sich die intellektuellen Fähigkeiten vermindern.”

    Eine Strahlentherapie des Gehirns verkleinert die Metastasen und hemmt die Ödembildung. „Sie sollte immer erwogen werden, auch wenn sich die Metastasen chirurgisch entfernen lassen”, berichtet Engenhart-Cabillic. Operation und Strahlentherapie können auch kombiniert zum Einsatz kommen. Die Strahlentherapie lindert nicht nur die Symptome. „Bei vielen Patientinnen kommt es auch zu einem Rückgang der neurologischen Ausfälle”, erklärt Engenhart-Cabillic. „Wesentliches Ziel der Behandlung ist es, die Lebensqualität der Betroffenen durch die Symptomlinderung zu verbessern und darüber hinaus auch das Leben der Patientinnen zu verlängern.“

    Eine Strahlentherapie des gesamten Gehirns kann auch dann sinnvoll sein, wenn Tumorzellen im Gehirnwasser (Liquor cerebrospinalis) nachgewiesen wurden. Dann liegt ein Befall der Hirnhäute, der sogenannten Meningen, vor. Die Ärzte sprechen von einer Meningeosis carcinomatosa, die sich nach der Strahlentherapie häufig bessert. Diese wird jedoch häufig in Kombination mit einer medikamentösen Therapie eingesetzt. „Mit einer effektiven Behandlung können wir das Überleben hier von wenigen Wochen auf vier bis sechs Monate verlängern“, berichtet Engenhart-Cabillic.

    Zur Strahlentherapie
    Die Strahlentherapie ist eine lokale, nicht-invasive, hochpräzise Behandlungsmethode mit hohen Sicherheitsstandards und regelmäßigen Qualitätskontrollen. Bildgebende Verfahren wie die Computer- oder Magnetresonanztomographie ermöglichen eine exakte Ortung des Krankheitsherdes, so dass die Radioonkologen die Strahlen dann zielgenau auf das zu bestrahlende Gewebe lenken können. Umliegendes Gewebe bleibt weitestgehend verschont.

    Literatur:
    Petra Feyer, Marie-Luise Sautter-Bihl, Wilfried Budach, Jürgen Dunst, Wulf Haase, Wolfgang Harms, Felix Sedlmayer, Rainer Souchon, Frederik Wenz, Rolf Sauer: DEGRO Practical Guidelines for Palliative Radiotherapy of Breast Cancer Patients: Brain Metastases and Leptomeningeal Carcinomatosis. Strahlentherapie und Onkologie 2010; 186: 63-9

    Pressekontakt für Rückfragen:

    Silke Stark
    Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie e.V.
    Pressestelle
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Telefon: 0711 8931-572
    Fax: 0711 8931-167
    E-Mail: stark@medizinkommunikation.org


    More information:

    http://www.degro.org


    Images

    Criteria of this press release:
    Medicine
    transregional, national
    Research results, Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).