Wenige Wochen vor der Veröffentlichung der Forschungsstrategie der Bundesregierung zur Bioökonomie hat der BioÖkonomieRat sein Gutachten an Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) und Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) übergeben. Darin werden die Steigerung der Biomasse-Ertragsmengen und effizientere Produktionsverfahren im Nahrungsmittel- und Energiebereich betont.
Mit Blick auf die Anpassung an die globalen Herausforderungen wie den Klimawandel und die zunehmende Nachfrage nach Biomasse für Nahrungs- und Futtermittel sowie für Energie seien Ertragssteigerungen unerlässlich, sagte der Ratsvorsitzende Prof. Dr. Reinhard F. Hüttl in Berlin. Der verstärkte Einsatz von Biomasse als Ersatz für fossile Rohstoffe im Bereich der Kraftstoffe sowie der chemischen und pharmazeutischen Industrie verschärfe die Nachfragesituation – bei gleichzeitiger Knappheit der Ressourcen Boden, Wasser und Nährstoffe.
Hüttl betonte, dass die Intensivierung von Forschung und Technologieentwicklung zur nachhaltigen Anpassung an diese Entwicklungen unerlässlich sei. So komme es darauf an, die verfügbaren Anbauflächen effektiver zu nutzen. Zudem müssten die Wertschöpfungsketten stärker systemisch ausgerichtet werden, um die Effizienz der Verarbeitung und Nutzung der Biomasse durch innovative Technologien zu erhöhen. Der stellvertretende Ratsvorsitzende Joachim von Braun warnte vor weltweiten Nutzungskonkurrenzen bei Agrargütern. Er wies auf die Verknappung der Getreide-Mengen hin sowie auf die zunehmende Volatilität der Nahrungsmittelpreise.
Der mit Projektmitteln des BMBF unterstützte BioÖkonomieRat stellt im Gutachten noch einmal den fächer- und sektorenübergreifenden Blick der Bioökonomie in den Mittelpunkt. Auch die Forschung in Deutschland sei in vielen Bereichen noch immer stark sektoral aufgestellt, anstatt die Nutzungs- und Wertschöpfungsketten systemisch abzubilden. „Um die Ertragsmengen zu steigern und die Qualität der Nahrungsmittel und Energiepflanzen zu erhöhen, müssen Wissenschaft und Wirtschaft stärker übergreifend agieren, anstatt wie bisher weitgehend hochspezialisiert in Einzeldisziplinen zu forschen“, sagte Hüttl. Bei der Brückenbildung nehme die Bioökonomie eine Schlüsselstellung ein, indem sie helfe, Kooperationen zu organisieren. Konsequenterweise schlägt der Rat im Gutachten vor, eine „Nationale Plattform Bioökonomie“ einzurichten.
Dr. Andreas Möller
Pressesprecher BioÖkonomieRat
Tel. 030-2063096-91
moeller@biooekonomierat.de
Criteria of this press release:
Chemistry, Energy, Environment / ecology, Nutrition / healthcare / nursing, Zoology / agricultural and forest sciences
transregional, national
Science policy, Transfer of Science or Research
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).