Bisang gingen die Wissenschaftler davon aus, dass sich die ferne Vergangenheit unseres Planeten in vielerlei Hinsicht deutlich von der aktuellen Welt unterscheidet, wie z. B. bezüglich des Kohlenstoffdioxidgehalts (CO2). Nach Ansicht der Forscher lag dieser in früheren Zeiten zwischen 8 und 22 Mal höher als heute. Insbesondere hinsichtlich des Oberordoviziums (Hirnantium), das sich durch eine ausgeprägte Eiszeit auszeichnete, sehen sich die Wissenschaftler einem Paradox gegenüber:
Auf den ersten Blick scheint eine solche Eiszeit unmöglich zu sein, wenn man davon ausgeht, dass ein hoher CO2-Gehalt notwendigerweise mit einem "Treibhauseffekt" verbunden ist, der die Atmosphäre erwärt.
Das aus französischen, belgischen, englischen und estnischen Forschern bestehende Team untersuchte in den Ozeanen aus der Zeit vor dem Ordovizium-Eiszeitalter die globale Verteilung einer geheimnisvollen Gruppe von Mikrofossilien: die Chitinozoen. Es handelt sich wahrscheinlich um die Reste eines Planktontierchens, das in den Sedimenten erhalten geblieben ist. Dank dieser Beobachtungen konnten die Forscher die Klimagürtel der früheren Ozeane und die Polarfront, die die kalten polaren Meeresgewässer von den eher gemäßigten Gewässern niedrigerer Breitengrade trennt, eindeutiger bestimmen. Es zeigt sich, dass sich die Position dieser Klimagürtel und der Polarfront verschoben hat, als die Erde in das Zeitalter der Ordovizium-Eiszeit eintrat, und das dies damit vergleichbar ist, was sich in jüngerer Zeit in unseren Ozeanen während den Eiszeit- und Zwischeneiszeitphasen unseres aktuellen Eiszeitalters abgespielt hat.
Die neuen Untersuchungen belegen, dass die Polarfront, als Reaktion auf das Absinken der Durchschnittstemperatur an der Oberfläche der Ozeane von 16°C auf 13-11°C, während der Ordovizium-Phase Richtung Äquator vom 55 -70 ° S zum 40 °S Breitengrad gewandert ist.
Diese sehr "moderne" Situation im Ordovizium (vor mehr als 400 Millionen Jahre) bedeutet für die Forscher, dass die CO2-Werte nicht so hoch gewesen sein können, wie bislang angenommen wurde. Ihren Berechnungen zufolge waren sie nur 5 Mal höher als heute. Diese niedrigeren Werte waren für diese Zeit normal, wenn man berücksichtigt, dass die Strahlungsintensität der Sonne damals geringer war als heute (Hypothese "Faint Young Sun").
Kontakte:
- Thijs Vandenbroucke, CNRS-INSU Forscher, Université Lille 1 - Tel: +33 3 20 33 69 00 - E-Mail: thijs-vandenbroucke@univ-lille1.fr
- Thomas Servais, CNRS-INSU Forscher, Université Lille 1 - Tel: +33 3 20 33 72 20 - E-Mail: thomas-servais@univ-lille1.fr
Quelle: "La glaciation ordovicienne comparable à la glaciation du Quaternaire actuelle" Pressemitteilung des CNRS - 30.08.2010
http://www.insu.cnrs.fr/a3573,glaciation-ordovicienne-comparable-glaciation-quat...
Redakteurin: Myrina Meunier, myrina.meunier@diplomatie.gouv.fr
Wanderung der Polarfront am Ende des Oberordoviziums auf dem 55°-70°S bis zum 40° S Breitengrad, ver ...
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Rekonstruktion der Paläogeographie während des Oberordoviziums © CNRS Photothèque / Vandenbrouke et ...
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Criteria of this press release:
Environment / ecology, Geosciences, Oceanology / climate
transregional, national
Research results
German
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