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09/13/2001 14:05

Export Bochumer Studiengangs: Kooperation via Internet unterzeichnet

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Heute haben die Ruhr-Universität Bochum und die University of the Western Cape (UWC), Bellville (Südafrika) auf ungewöhnliche Weise eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet: via Internet und Videokonferenz. Das Institut für Entwicklungsforschung und Entwicklungspolitik der RUB (IEE) exportiert seinen Studiengang "Master of Arts in Development Management" nach Südafrika.

    Bochum, 13.09.2001
    Nr. 264

    Bochumer Studiengang als Exportschlager
    Kooperationsvereinbarung via Internet unterzeichnet
    Afrikanische und deutsche Dozenten lehren gemeinsam

    Heute haben die Ruhr-Universität Bochum und die University of the Western Cape (UWC), Bellville (Südafrika) auf ungewöhnliche Weise eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet: via Internet und Videokonferenz. Das Institut für Entwicklungsforschung und Entwicklungspolitik der RUB (IEE) exportiert seinen Studiengang "Master of Arts in Development Management" nach Südafrika. In ihrer Zusammenarbeit werden die RUB und die UWC auch Lehre über das World Wide Web anbieten. Mit gutem Beispiel voran gingen heute die Rektoren der beiden Hochschulen, Prof. Dr. Dietmar Petzina und Prof. Ikey van der Rheeder. Mittels Internet und Videokonferenz haben sie ihre Unterschriften unter die Kooperationsvereinbarung über mehr als 10.000 Kilometer ausgetauscht und damit die Zusammenarbeit besiegelt.

    Master of Arts in Development Management in Südafrika

    Die Ruhr-Universität Bochum steigt ins Exportgeschäft ein. Als erste deutsche Hochschule transferiert sie einen kompletten Studiengang ins Ausland. Der vom IEE angebotene "Master of Arts in Development Management" (Entwicklungsmanagement) startet im Sommer 2002 an der UWC im südafrikanischen Bellville. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert das Projekt zunächst bis Ende 2003 mit 1,4 Mio. DM.

    Handfeste Vorteile für Südafrika

    Für die RUB stellt der Export - eigentlich ein Joint Venture - einen Meilenstein bei der Schärfung ihres internationalen Profils und Renommees dar; sie nimmt nun in Deutschland eine absolute Vorreiterrolle beim internationalen Transfer von Lehre und Forschung ein. Die handfesten Vorteile liegen allerdings bei den südafrikanischen Partnern. Sie erhalten direkt einen erheblichen Teil der Fördersumme (u.a. für Personal- und Materialkosten) und in regelmäßigen Abständen hoch qualifizierte Entwicklungsmanager, die dabei helfen werden, die wirtschaftliche Situation in der Region weiter
    zu verbessern.

    Eines der ersten geisteswissenschaftlichen Projekte

    Hintergrund der Kooperation ist eine Initiative des DAAD, die kürzlich für neue internationale Projekte ca. 21 Mio. DM auslobte. Sämtliche deutschen Hochschulen waren eingeladen, geeignete Projekte einzureichen. Von weit über 123 Interessenbekundungen gab der DAAD schließlich 24 den Zuschlag. Meist handelt es sich dabei um kleinere Projekte. Allein die Vorhaben der TU München und der TU Dresden erreichen in etwa die Bochumer Dimension. Zudem ist das RUB-Projekt das Einzige aus den Geisteswissenschaften und das Einzige in Afrika.

    Fahrplan

    Vor allem wird das Vorhaben des Bochumer IEE als eines der ersten umgesetzt. Als hilfreich erweisen sich hierbei die Kontakte zum künftigen Partnerinstitut an der University of the Western Cape, der School of Government, die kurz vor der Ausschreibung des DAAD geknüpft wurden. In großen Teilen
    steht der Fahrplan bereits fest: Vom 14. bis 16. Mai war der Leiter der School of Government, Prof. Chris Tapscott, an der RUB und legte mit dem IEE die Details des Kooperationsvertrages fest. Weiter geht es im kommenden Wintersemester. Zum einen bieten Bochumer Dozenten in Bellville bestimmte Module des Entwicklungsmanagement an, die in dort bestehende Studiengänge passen. Zum anderen werden afrikanische Dozenten in Bochum und in Bellville auf den eigentlichen Start des Studiums vorbereitet. Dieser erfolgt im Sommersemester 2002.

    Doppelter Master

    Ab dann werden 30 junge Menschen aus dem südlichen Afrika drei Semester lang zum Entwicklungsmanager ausgebildet. Die Kurse (darunter auch Deutschunterricht) werden sowohl von
    afrikanischen als Bochumer Dozenten auf Englisch gehalten. Nach dem ersten Semester kommen die Studierenden für ein Vierteljahr nach Deutschland. In den ersten vier Wochen nehmen sie an der RUB an einer Summer School teil, anschließend absolvieren sie Praktika bei in Deutschland ansässigen international tätigen Unternehmen oder Organisationen. Dann geht es zurück nach Bellville. Die im
    dritten und letzten Semester zu schreibenden Master-Arbeiten werden jeweils von einem afrikanischen und einem Bochumer Dozenten betreut. Zur Belohnung winkt am Ende ein doppelter
    Master. Die Förderung des DAAD gilt zunächst bis Ende 2003 und damit für einen Kurs.

    Junger Studiengang

    Den englischsprachigen Studiengang "Master of Arts in Development Management" bietet das IEE selbst erst seit dem Wintersemester 2000/2001 an - und kann sich vor Nachfragen kaum retten. Nur etwa jeder zehnte Bewerber konnte aufgenommen werden. Die 21 aktuellen Studierenden aus aller
    Welt werden ihren Mastertitel am Ende des kommenden Wintersemesters erwerben. Bis dahin werden sie fit gemacht in den Methoden des Programm- und Projektmanagements. Das interdisziplinäre Lehrangebot umfasst Veranstaltungen der Ökonomie, Sozial- und Politik-, Rechts- sowie Geowissenschaften. Neben Dozent/innen der RUB sind externe Referenten - Praktiker aus der Entwicklungszusammenarbeit - an der Lehre beteiligt. Diese Verknüpfung von theoretischen und praktischen Elementen der Ausbildung ist neben einer sehr individuellen Betreuung ein wichtiges Kennzeichen des neuen Studiengangs. Genau wie ihre künftigen Kommilitonen in Südafrika absolvierten die angehenden Entwicklungsmanager der RUB zwischendurch ein einschlägiges Praktikum in Deutschland.

    Bochum School of Development Management

    Der Export des Studienganges nach Südafrika stellt für die RUB nur einen Zwischenschritt dar, und das gleich in zweifacher Hinsicht. Zum einen soll das aktuelle Projekt in die Gründung eines Zentrums mit Namen "Bochum School of Development Management" an der University of the Western Cape münden. Zum anderen verfügt die Ruhr-Uni als Pionierin beim Einrichten gestufter Studiengänge inhaltlich und strukturell über eine breite Palette exportfähiger Studiengänge.

    Weitere Informationen

    Dr. Wilhelm Löwenstein, Geschäftsführer des Instituts für Entwicklungsforschung und Entwicklungspolitik, Ruhr-Uni Bochum, GB 1/60, 44780 Bochum, Tel.: 0234 / 32-22418, Fax:
    0234 / 32-14294, E-Mail: ieeoffice@ruhr-uni-bochum.de, Internet: www.ruhr-uni-bochum.de/iee/


    More information:

    http://www.ruhr-uni-bochum.de/iee/


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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, Law, Politics, Social studies
    transregional, national
    Science policy, Studies and teaching
    German


     

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