Erstmals findet die Jahrestagung der DGBMT in Bochum, an der Ruhr-Universität statt. Die BMT 2001 (19. - 21.9. im Audi max und im Hörsaalzentrum Ost, HZO) ist die größte deutschsprachige Veranstaltung dieser Art.
Bochum, 19.09.2001
Nr. 271
Bildgebung und Telemedizin retten Leben
Weltweit anerkannte Kompetenz an der RUB gebündelt
Tagung der Biomedizinischen Technik erstmals in Bochum
Der Standort Bochum ist in den letzten Jahren zu einem der bedeutendsten Zentren der Medizintechnik in Deutschland gewachsen: Fachübergreifend arbeiten Ärzte, Ingenieure und Naturwissenschaftler zusammen, um etwa neue bildgebende Verfahren zu entwickeln und Fortschritte in der Telemedizin zu erzielen. Auch in den Bereichen Mikrosystem- und Endoskopietechnik, Kardiotechnik und Biomaterialien hat sich Bochum als Standort etabliert. Die Deutsche Gesellschaft für Biomedizinische Technik (DGBMT, Fachgesellschaft im VDE, Verband der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik) honoriert diese Entwicklung: Erstmals findet die Jahrestagung der DGBMT in Bochum, an der Ruhr-Universität statt. Die BMT 2001 (19. - 21.9. im Audi max und im Hörsaalzentrum Ost, HZO) ist die größte deutschsprachige Veranstaltung dieser Art.
Fortschritt durch Zusammenarbeit
Neuerungen in der Medizin entstehen heute in erster Linie aus dem Fortschritt in der Technik. Medizintechnik, Biotechnologie sowie Informations- und Kommunikationstechnik in der Medizin ermöglichen sichere Diagnose- und schonende Therapieverfahren, helfen Medizinern beim Aufbau eines effizienten Wissensmanagements und revolutionieren die Herstellung von hochwirksamen Arzneimitteln. Dieser Fortschritt ist undenkbar ohne die enge, fachübergreifende Zusammenarbeit von Ärzten, Ingenieuren und Naturwissenschaftlern. Neue bildgebende Verfahren wie 3D-Ultraschall oder die Magnetresonanztomographie helfen, Krankheiten rechtzeitig zu erkennen, Fortschritte in der Telemedizin ermöglichen es, Patienten per Ferndiagnose zu überwachen und im Notfall schneller einzugreifen.
Zum Beispiel MOPETH
Auch in der Kardiotechnik setzen Bochumer Forscher Maßstäbe: Das Institut für Biomedizinische Technik der RUB (Prof. Dr.-Ing. Jürgen Werner, Tagungsleiter der BMT 2001) entwickelt zusammen mit dem Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen, Universitätsklinikum der RUB, das "Mobile Oxygenisierungs- und Perfusionssystem für explantierte zu transportierende Herzen" - MOPETH. Es erhält die Funktion eines Herzens, indem es normale physiologische Bedingungen simuliert. Das Organ lässt sich so über einen längeren Zeitraum vorhalten und transportieren.
Ideale Voraussetzungen an der RUB
"Der Standort Bochum eignet sich besonders gut für Medizintechnik in Forschung und Lehre", sagt Prof. Dr. Helmut Ermert, ebenfalls Tagungsleiter der BMT 2001 (Institut für Hochfrequenztechnik, Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der RUB). Auf dem Campus befinden sich drei ingenieur- und vier naturwissenschaftliche Fakultäten, die Medizinische Fakultät mit dem Zentrum für klinische Forschung, ergänzt durch einige zentrale wissenschaftliche Einrichtungen, z. B. das Institut für Neuroinformatik. In der Campusmedizin lehren und forschen 30 Professoren, im Klinikum sind 49 C4-Professoren tätig. In der Forschung hat die Medizinische Fakultät Schwerpunkte definiert, einer davon ist die Medizintechnik, die der Lehrstuhl für Biomedizinische Technik koordiniert. In den Ingenieurwissenschaften verfügt die RUB über eine weltweit anerkannte Kompetenz auf den Gebieten Mikroelektronik, Mess- und Sensortechnik, Kommunikationstechnik, Signalverarbeitung, Bildverarbeitung, Neuroinformatik, Softwaretechnik, Mechanik, Produktions- und Konstruktionstechnik und Werkstoffwissenschaften.
Großes Klinikum mit vielen Patienten
Mit derzeit 2.900 Betten zählt das Bochumer Klinikum zu den größten der Bundesrepublik. Der Ballungsraum Ruhrgebiet bietet mit seinen hohen Patientenzahlen hervorragende Bedingungen, um Forschungsergebnisse, etwa neue Verfahren und Geräte, klinisch zu erproben.
Arbeitskreis Biomedizinische Technik
Bereits 1994 gründete sich an der RUB der fakultätsübergreifende Arbeitskreis Biomedizinische Technik. Er setzt sich aus ca. 30 Arbeitsgruppen zusammen, die an verschiedenen Instituten, Abteilungen und Kliniken der Medizinischen Fakultät sowie in den ingenieur- und naturwissenschaftlichen Fakultäten tätig sind. Ziele dieses Arbeitskreises sind, sich gegenseitig zu informieren, Kooperationsmöglichkeiten zu erschließen sowie Gemeinschaftsprojekte zu planen. Einmal jährlich findet auf dem Universitätsgelände der "Tag der Biomedizinischen Technik" statt, der in Vorträgen, Posterpräsentationen und Diskussionen aktuelle Arbeiten der beteiligten Gruppen vorstellt.
Kompetenzzentrum Medizintechnik Ruhr
Der Arbeitskreis ist die "Keimzelle" des Kompetenzzentrums Medizintechnik Ruhr (KMR), das die Ressourcen am Standort Bochum bündelt. Es ist eines der acht Projekte, die erfolgreich aus dem Wettbewerb des BMB+F (Bundesministerium für Bildung und Forschung) zur Einrichtung von Kompetenzzentren für die Medizintechnik in Deutschland hervorgingen. Die TELTRA GmbH, eine Gemeinschaftsaktion der Universitäten Karlsruhe und Bochum, war in diesem Wettbewerb ebenfalls erfolgreich. Diese Kompetenzzentren sind bezeichnend für die zunehmende Bedeutung des Standortes Bochum. Im vergangenen Mai hat das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium für das Ruhrgebiet besondere Kompetenzfelder festgelegt, die den Strukturwandel der Region vorantreiben und daher intensiv gefördert werden - und die Medizintechnik gehört dazu.
250 mal Exzellenz
Die Tagung BMT 2001 wird daher auch von der Projekt Ruhr GmbH unterstützt, die als Strukturfördereinrichtung des Landes NRW u. a. das Ziel hat, das Ruhrgebiet auf dem Feld der Medizintechnik weiter zu profilieren. "Alle aktiven Personen auf dem Gebiet der Biomedizinischen Technik innerhalb der Ruhr-Universität sind stolz darauf, dass diese Tagung erstmalig nach Bochum kommt", sagt Prof. Werner. Das Programmkomitee hat aus zahlreichen Einsendungen über 250 exzellente Beiträge für die Konferenz ausgesucht. Die Jahrestagung ist damit die größte deutschsprachige Veranstaltung dieser Art. Die fachlichen Schwerpunkte liegen in der Bildgebung und Telemedizin, Kardiotechnik, in Biomaterialien sowie der Mikrosystem- und Endoskopietechnik. Um auch den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern, nehmen 26 Studierende mit ihren Beiträgen an einem Wettbewerb teil. Die Präsentationen finden am ersten Tag (19.9.) direkt im Anschluss an die Plenarvorträge statt. Die Ehrung der Sieger erfolgt während des Empfangs am gleichen Abend.
Weitere Informationen
Prof. Dr.-Ing. Helmut Ermert, Institut für Hochfrequenztechnik, Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der RUB, IC 6/132, Tel. 0234/32-22842, Fax: 0234/32-14167, E-Mail: helmut.ermert@ruhr-uni.-bochum.de
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Werner, Institut für Biomedizinische Technik, Medizinische Fakultät der RUB, MA 4/59, Tel. 0234/32-25442, Fax: 0234/32-14117, E-Mail: werner@biomed.ruhr-uni-bochum.de
Internet: http://www.bmt2001.de
Criteria of this press release:
Electrical engineering, Energy, Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Research results, Scientific conferences
German
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