Hochschule für Philosophie will Sprachlosigkeit überwinden helfen
„Aspekte der Sexualität“ werden Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltungsreihe der Hochschule für Philosophie der Jesuiten in München diskutieren. Die vorgesehene interdisziplinäre Debatte solle die vielfach in Kirche und Gesellschaft bei diesem Thema anzutreffende Sprachlosigkeit überwinden helfen und dazu eine wissenschaftliche Vertiefung anbieten, kündigte der Präsident der Hochschule, Professor Michael Bordt SJ, die Veranstaltungsreihe an: „Die erschütternden Missbrauchsfälle, die es auch im Jesuitenorden gab, haben in den letzten Monaten zu einer breiten öffentlichen Debatte unter anderem über Verantwortung und Ursachen geführt. Nur einen Aspekt, der uns allerdings eine ganz wesentliche Voraussetzung zum Gelingen dieser vielschichtigen Diskussion zu sein scheint, wollen wir mit unseren vier Dialogforen aufgreifen: Die immer wieder diagnostizierte Hilflosigkeit, wenn es darum geht, angemessen über Sexualität zu sprechen. Nicht nur innerhalb der Kirche, auch innerhalb unserer Gesellschaft ist das Sprechen über Sexualität nach wie vor ein Tabuthema. Mit den vier Schwerpunkten der Abende beanspruchen wir keinesfalls, die ganze Breite des Themas abdecken zu können. Aber wir möchten einen Anfangspunkt setzen, an den sich dann weitere Diskussionen anschließen können“.
Auftakt der Reihe ist eine dem Thema „Sexualität und Macht“ gewidmete Veranstaltung am 20. Oktober in der Aula der Hochschule (Kaulbachstraße 31, Beginn 19.30 Uhr). Der Rektor des von Jesuiten geführten Gymnasiums Canisius-Kolleg in Berlin, Klaus Mertes SJ, der den entscheidenden Impuls für eine umfassende Auseinandersetzung über Fälle sexuellen Missbrauchs in kirchlichen Einrichtungen gegeben hat, diskutiert mit dem Philosophen Michael Reder, der Sozial- und Religionsphilosophie an der Hochschule lehrt, und der Wissenschaftsjournalistin und Lehrbeauftragten für Medienethik an der Hochschule Petra Thorbrietz.
„Sexualität und Liebe“ ist das Thema der zweiten Veranstaltung am 24. November (Aula der Hochschule/Beginn 19.30 Uhr). Es diskutieren: die Romanistin und Kulturwissenschaftlerin Barbara Vinken, Professorin für französische sowie für allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft, der Schweizer Theologe Stephan Leimgruber, Professor für Religionspädagogik, beide Universität München, und der Präsident der Hochschule Michael Bordt SJ, Professor für Philosophische Anthropologie, Ästhetik und Geschichte der Philosophie.
Um „Sexualität und Spiritualität“ geht es bei der dritten Veranstaltung am 20. Dezember (Aula der Hochschule/Beginn 19.30 Uhr). Diskutanten sind: der Naturphilosoph Stefan Bauberger SJ, Zen-Lehrer und Lehrbeauftragter für Fragen des Buddhismus an der Hochschule, der Facharzt für psychosomatische Medizin, Theologe und Philosoph Eckhard Frick SJ, Professor für Anthropologische Psychologie an der Hochschule und Professor des neu eingerichteten Lehrstuhls für Spiritual Care an der Universität München und die Theologin und Philosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, Professorin für Religionsphilosophie und vergleichende Religionswissenschaft an der Technischen Universität Dresden.
Die Veranstaltungsreihe wird am 19. Januar (Aula der Hochschule/Beginn 19.30 Uhr) mit dem Thema „Sexualität und Gender“ abgeschlossen. Es diskutieren: die deutsch-argentinische Soziologin Paula-Irene Villa, Professorin für Soziologie und Gender Studies an der Universität München, der evangelische Theologe Traugott Roser, Professor für Spiritual Care am gleichnamigen ökumenisch besetzten Lehrstuhl der Universität München und die Biologin und Erwachsenenpädagogin Eva Sandmann, Frauenbeauftragte der Technischen Universität München, die sich dafür einsetzt, dass die TU München bis 2011 die frauenfreundlichste Technische Universität Deutschlands wird. (wr)
Kontakt:
HOCHSCHULE FÜR PHILOSOPHIE
PHILOSOPHISCHE FAKULTÄT S.J.
Dr. Michael Reder
Kaulbachstr. 31a
80539 München
Tel. 089/2386-2357
Criteria of this press release:
Philosophy / ethics
regional
Studies and teaching
German
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