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09/24/2001 13:11

Bankensystem und Bankenaufsicht und die europäische Wirtschafts- und Währungsunion

Dr. Klauspeter Strohm Akademische Angelegenheiten, Weiterbildung
Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer

    Das Speyerer Wirtschaftsforum "Bankensystem und Bankenaufsicht vor den Herausforderungen der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion" vom 26. bis 28. September 2001 geht auf die Probleme der Aufsichtbehörden im Zusammenhang mit den weitreichende Veränderungen auf den nationalen und internationalen Finanzmärkten ein.

    Weitreichende Veränderungen auf den nationalen und internationalen Finanzmärkten, die mit dem Globalisierungsprozess einhergehen, stellen weltweit die Aufsichtsbehörden vor Probleme, die nur mit neuen Strategien gelöst werden können. Diese müssen namentlich auf die Internationalisierung der Bankwirtschaft einerseits, auf die Veränderungsbedarfe der Finanzaufsicht andererseits ausgerichtet werden. Dabei spielt auch die Frage nach der Reichweite staatlicher Modernisierung im Aufsichtssektor eine entscheidende Rolle. Dies bestätigt nicht zuletzt der Gesetzentwurf der Bundesregierung zur integrierten Finanzaufsicht vom 15. August 2001. Der Entwurf will das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen, die Versicherungsaufsicht und die Aufsicht über den Wertpapierhandel zu einer selbständigen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht verschmelzen und auf diese Weise die bisher getrennt agierenden Aufsichtbehörden organisatorisch zusammenführen. Diese Entwicklung nimmt auf den immer stärker sich ausprägenden Ausbau von Allfinanzinstituten auf dem Kapitalmarkt Bezug. Mit dieser Entwicklung sind zugleich weitreichende Änderungen der gesamten Aufsichtsstruktur verbunden.
    Das Speyerer Wirtschaftsforum zum Thema "Bankensystem und Bankenaufsicht vor den Herausforderungen der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion", das vom 26. - 28. September 2001 an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer unter der Leitung von Univ.-Professor Dr. Rainer Pitschas stattfinden wird, greift die Thematik umfassend auf. Zunächst wird zur Einführung in das Thema Prof. Dr. Dr. h. c. Rolf Stober, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Wirtschaft der Universität Hamburg, über "Wirtschaftsaufsicht und Bankenaufsicht" sprechen. Im Anschluss daran soll die Internationalisierung des Bankgeschäfts mit ihren Auswirkungen auf die Bankenaufsicht von Dr. Bernhard Speyer, Research/Economics, Deutsche Bank AG, skizziert werden. Die Auswirkungen der Internationalisierung namentlich für die kleinen und mittelständischen Banken analysiert sodann Gerhard Braun, Vorstandssprecher der Volks- und Raiffeisenbank Speyer.
    Der zweite Konferenztag widmet sich sodann der Internationalisierung der Bankenaufsicht. Die neuen Baseler Eigenkapitalvereinbarungen und ihre Bedeutung für das Bankgeschäft bilden den Ausgangspunkt im Vortrag von Wirtschaftsprüfer und Steuerberater H. Kessel. Im Verbund damit und zugleich als Folge der sichtbaren "Europäisierung" des Kapitalmarktes stellt sich die Frage nach der Notwendigkeit einer europäischen Aufsichtsinstanz. Diese kann freilich nur auf der Grundlage einheitlicher Aufsichtsprinzipien funktionieren. Dementsprechend hat die Europäische Gemeinschaft für eine Anpassung der nationalen Aufsichtsstandards und -methoden zu sorgen. Zweifelsohne geht damit der Verlust nationaler Regelungsautonomie einher. Das Thema "Bankenaufsicht in der Politik der EU-Kommission", zu dem Univ.-Prof. Dr. R. Pitschas von der DHV Speyer sprechen wird, wendet sich den entsprechenden europäischen Regelungsinitiativen zu.
    Es gehört in den Zusammenhang der supra- und internationalen Diskussion, zur Beurteilung der künftigen Aufsichtsstrukturen auf das au-ßereuropäische Ausland zu schauen. Prof. Dr. Koichiro Agata von der Waseda Universität Tokio und Prof. Dr. Dr. Jong Hyun Seok von der Dankook Universität in Seoul werden deshalb jeweils zu den Entwicklungen und Veränderungen des Bankensystems und der Bankenaufsicht in ihren Staaten Stellung nehmen. Am Abend des Konferenztages wird anlässlich eines Empfangs der Volks- und Raiffeisenbank in Speyer der Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz, Hans-Artur Bauckhage, die politischen Implikationen der beabsichtigten Regelungen näher beleuchten.
    Vor diesem Hintergrund widmet sich der letzte Tag des Speyerer Wirtschaftsforums der Diskussion um die neue Bankenaufsichtsstruktur in Deutschland. Einleitend hierzu wird Wolfgang Artopoeus, ehemaliger Präsident des Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen, die Zukunft der Bankenaufsicht auf der Grundlage seines eigenen Erfahrungshintergrundes ausleuchten. Dabei sind unterschiedliche Akzente im Verhältnis zu den Landeszentralbanken nicht auszuschließen, wie das Referat von Hans-Jürgen Koebnik, Präsident der Landeszentralbank Rheinland-Pfalz, deutlich machen wird. Einen gewissen Anteil Interessenvertretung beider Akteure wird man von vorneherein nicht ausschließen können. Deshalb wird Prof. Dr. Ludwig Gramlich von der Technischen Universität Chemnitz die rechtswissenschaftlichen Erfordernisse der neuen Bankenaufsichtsstruktur in Deutschland näher beleuchten.
    Den Abschluss des Forums bildet am späten Vormittag des 28. September 2001 eine Podiumsdiskussion über die neue Aufsichtsstruktur, an der neben den schon vorgestellten drei Referenten weitere Vertreter aus dem Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und aus dem Bundesfinanzministerium teilnehmen werden.


    More information:

    http://www.dhv-speyer.de/FORTBILD/fortbildungsprogramm%202001.htm#Speyerer Wirtschaftsforum


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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, Law, Politics
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

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