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10/22/2010 15:38

Jubiläum in der MHH: Zehn Jahre strukturierte Förderung von Nachwuchsforschern mit der HBRS

Stefan Zorn Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Hochschule Hannover

    Hannover Biomedical Research School ist eine der erfolgreichsten Graduiertenschulen Deutschlands / Jubiläumsband stellt Konzept und Partner vor

    Wer den besten wissenschaftlichen Nachwuchs gewinnen will, der muss den jungen Forscherinnen und Forschern auch etwas bieten. Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) kann das mit der Hannover Biomedical Research School (HBRS), dem Zusammenschluss aller Postgraduierten-Programme, Graduiertenkollegs und PhD-Programme. Vor zehn Jahren wurde die Basis für die Erfolgsgeschichte geschaffen mit dem ersten Graduiertenkolleg der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) an der MHH und dem daraus resultierenden MD/PhD-Programm „Molecular Medicine“. „Die HBRS gehört zum Besten, was die MHH auf ihren vielen Gebieten von Spitzenleistungen zu bieten hat“, betont MHH-Präsident Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann. „Sie ist das zentrale Element unserer strukturierten Nachwuchsförderung. Die Graduierten sind eine immer sprudelnde Quelle für neue Ideen, ungebremste Neugier und Tatendrang.“

    Wie hervorragend das Konzept der HBRS ist, zeigte sich vor vier Jahren: In der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern wurde die Graduiertenschule der MHH als Vorbild für Deutschland im Bereich Life Science mit Förderung von einer Million Euro bis zunächst 2011 bedacht. „Die HBRS ist die älteste Graduiertenschule und eine der am besten aufgestellten in Deutschland“, sagt der Dekan der HBRS, Professor Dr. Reinhold E. Schmidt. „Die hier tätigen Doktoranden sind die Basis für unsere zahlreichen kooperativen Forschungsprojekte, gefördert von der DFG, dem Bundesforschungsministerium oder anderen nationalen oder europäischen Fördereinrichtungen. So spiegelt sich in den wissenschaftlichen Projekten der HBRS natürlich auch das Forschungsprofil der MHH im Sinne der Infektions- und Entzündungsforschung, der regenerativen Medizin und Stammzellforschung, aber auch der technischen Implants wider.“

    Professor Bitter-Suermann weist auf eine weitere Seite der Graduiertenschule hin: „Das zweite Element, das die HBRS zum Gesamtkunstwerk MHH beiträgt, ist die Internationalität, sind die Farbtupfer fremder Kulturen, die selbstverständliche Kommunikation in der Wissenschaftssprache Englisch, die enge Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig in der Graduiertenausbildung und ein wachsendes Netzwerk von Alumni über die ganze Welt gespannt.“ Im Jahr 2000 hatte die Nachwuchsförderung mit sieben Studierenden in einem Programm begonnen. „Und nun sind es gut 230 junge Menschen in drei PhD-Programmen, zwei Graduiertenkollegs und zwei assoziierten Masterprogrammen“, erläutert Dr. Susanne Kruse, die Koordinatorin der HBRS.

    Die jungen Leute kommen wegen des hervorragenden Rufs der HBRS aus allen Teilen der Welt nach Hannover. „Auf die 60 Plätze in den drei PhD-Programmen Molekulare Medizin, Infektionsforschung und Regenerative Wissenschaften bewerben sich im Schnitt 1.300 Studentinnen und Studenten.“ Dank eines ausgeklügelten Auswahlverfahrens mir abschießenden Interviews erhalten die besten Nachwuchskräfte einen Platz in Hannover – derzeit sind es Menschen aus 20 Nationen.

    Zum zehnjährigen Jubiläum der strukturierten Nachwuchswissenschaftlerausbildung hat die HBRS jetzt einen Band herausgegeben, der das Konzept und die beteiligten Partner vorstellt und auch die Studierenden aus der ganzen Welt zu Wort kommen lässt. Wie zum Beispiel Jayendra Kumar Singh aus Indien, der im PhD-Programm „Molecular Medicine“ arbeitet. „Die HBRS ist hervorragend organisiert“, sagt der 25-Jährige. „Mir gefällt besonders, dass unsere Ideen ernst genommen werden und wir kontrovers diskutieren.“ Doch auch über seine Forschung hinaus gefällt es ihm in Hannover. „Mit einigen Freunden, darunter auch deutschen, haben wir ein Cricketteam gegründet, trainieren zweimal pro Woche und spielen Turniere gegen andere deutsche Mannschaften.“ Hengameh Abdollahpour aus dem Iran bildet sich im selben PhD-Programm fort. Die 31-jährige Ärztin schätzt das Forschungsumfeld der MHH besonders. „Wir haben hier immer das beste derzeit verfügbare Equipment für unsere Arbeiten“, betont sie. Außerdem herrsche auf den Campus ein „tolles kollegiales Klima. Wir tauschen uns mit Kollegen der unterschiedlichen Programme aus und profitieren so von ihren Erkenntnissen.“

    Auch der Mediziner Dr. Stephan Halle nutzt das PhD-Programm „Infection Biology“ der HBRS als Karrieresprungbrett. Er hat bereits das MHH-Programm StrucMed zur strukturierten Doktorandenausbildung genutzt, ehe er nach Cardiff/Großbritannien ging. Der 30-Jährige kam zurück an die MHH, „denn die HBRS bietet mehr Forschungsmöglichkeiten und das zu großartigen Bedingungen. Mit dem zusätzlichen Doktortitel möchte ich meine wissenschaftliche Karriere voranbringen.“

    Die Programme der HBRS im Einzelnen

    Molekulare Medizin (PhD): Das internationale PhD-Programm „Molekulare Medizin“ richtet sich an Mediziner und Naturwissenschaftler. Die Forschungsschwerpunkte sind Immunologie, Infektionsbiologie, Onkologie, Stammzellbiologie, Zellbiologie und Genetik. Das Hauptziel des Programms ist der Brückenschlag zwischen Grundlagenwissenschaften und angewandten klinischen Aspekten in der Ausbildung und Forschung. Jedes Jahr werden 20 neue Studierende aufgenommen. Sie arbeiten in verschiedenen Abteilungen der MHH und der Partnerinstitute wie dem Fraunhofer Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin (ITEM), dem Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig und dem Friedrich Löffler Institut (FLI) in Neustadt-Mariensee. Das PhD-Programm wird von der Exzellenzinitiative gefördert. Sprecher ist Professor Dr. Reinhold Ernst Schmidt.

    Infektionsbiologie (PhD): Das PhD-Programm „Infektionsbiologie“ ist dem Zentrum für Infektionsbiologie (ZIB) von MHH, Tierärztlicher Hochschule Hannover und Leibniz Universität Hannover zugeordnet. Die Hauptgebiete des Studiums sind Infektion, Immunologie, Mikrobiologie und Virologie. Die Studierenden beschäftigen sich vor allem mit der Frage, wie Infektionskrankheiten verhindert und therapiert werden können. Pro Jahr nehmen 20 junge Wissenschaftler das Studium auf. Partner beim Lehrprogramm ist das HZI in Braunschweig. Unterstützt wird der Studiengang vom Lichtenberg-Programm des Landes Niedersachsen und von der Wilhelm Hirte Stiftung. Sprecher ist Professor Dr. Reinhold Förster.

    Regenerative Wissenschaften (PhD): Das PhD-Programm „ Regenerative Wissenschaften“ ist angebunden an den Exzellenzcluster „From Regenerative Biology to Reconstructive Therapy“ (REBIRTH). Die Forschungsarbeiten konzentrieren sich auf die Bereiche Stammzellbiologie, Entwicklungsbiologie, Gewebezüchtung, Tumorbiologie, Toleranzmechanismen und Biomaterialien. Wert gelegt wird auch hier auf die Verknüpfung von Wissenschaft und klinischer Praxis. Die Studierenden – 20 neue pro Jahr – sollen vom interdisziplinären Wissensaustausch profitieren. Außer an der MHH arbeiten sie auch an der Leibniz Universität Hannover, dem Laser Zentrum Hannover, dem Fraunhofer ITEM, dem HZI Braunschweig, dem FLI Mariensee und dem Max Planck-Institut Münster. Gefördert wird das PhD-Programm vom Exzellenzcluster. Sprecher ist Professor Dr. Christopher Baum.

    Graduiertenkolleg 1273: Das internationale Graduiertenkolleg (IRTG) 1273 „Strategies of human pathogens to achieve acute and chronic infection“ gehört zum Bereich Infektionsbiologie. Der Kern des Kollegs ist ein gemeinsames Forschungs- und Lehrprogramm der MHH, des Karolinska Institutet in Stockholm und des HZI Braunschweig. Die Studierenden arbeiten an allen drei Forschungsstandorten. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie menschliche Erreger zu akuten und chronischen Infektionen führen und wie der Organismus darauf reagiert. In den insgesamt 25 Promotionsprojekten geht es um bakterielle, virale und parasitische Infektionen. Gefördert wird das Kolleg auf deutscher Seite von der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Alle drei Jahre werden 20 Studierende aufgenommen. Sprecher ist Professor Dr. Sebastian Suerbaum.

    Graduiertenkolleg 1441: Das Graduiertenkolleg (GRK) 1441 „Allergische Antworten in der Lunge und der Haut“ vereint immunologische Grundlagenforschung mit medizinischen Aspekten. In den wissenschaftlichen Projekten geht es um Entzündungsmechanismen bei allergischen Reaktionen der Lunge und der Haut. Das Kolleg ergänzt den schon länger bestehenden Sonderforschungsbereich (SFB) 587 „Immunreaktionen der Lunge bei Infektion und Allergie“ Alle drei Jahre werden etwa zehn neue Studierende aufgenommen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt das Programm. Sprecher ist Professor Dr. Thomas Werfel.

    Assoziierte Programme

    StrucMed: StrucMed ist eine neunmonatige strukturierte Doktorandenausbildung, die sich an Studierende der Zahn- und Humanmedizin richtet. 40 bis 50 ausgewählte junge Nachwuchswissenschaftler pro Jahr erstellen eine experimentelle Doktorarbeit in einer Abteilung der MHH. Das Studium setzen sie während der Zeit aus. Neben der Arbeit im Labor werden zahlreiche zusätzliche Lehrveranstaltungen angeboten. Das Programm wird von der Exzellenzinitiative und dem SFB 621 „Pathobiologie der intestinalen Mukosa“ gefördert. Sprecher ist Professor Dr. Reinhold Förster.

    Master Biomedizin: Der forschungsorientierte Masterstudiengang „Biomedizin“ ist interdisziplinär angelegt und schlägt einen Bogen von biologischen Grundlagenfächern zu medizinisch orientierten Fächern. Das Ziel ist es, die Studierenden erstklassig auf den Beruf oder eine Promotion vorzubereiten. Pro Jahr stehen 20 Studienplätze zur Verfügung. Die Regelstudienzeit beträgt vier Semester. Sprecher ist Professor Dr. Ernst Ungewickell.

    Master Biochemie: Beim Masterstudiengang „Biochemie“ steht die wissenschaftlich orientierte berufliche Tätigkeit im Vordergrund. Den Studierenden werden besonders interdisziplinäre Kenntnisse in den Bereichen Biochemie, Biologie, Chemie und Medizin vermittelt. Partner ist die Leibniz Universität Hannover. Zurzeit werden jährlich 20 Studienplätze vergeben, das Studium dauert in der Regel vier Semester. Sprecher ist Professor Dr. Matthias Gaestel.

    Weitere Informationen und den Jubiläumsband erhalten Sie bei Dr. Susanne Kruse, Telefon (0511) 532-6011, kruse.susanne@mh-hannover.de.


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    Im Labor: Hengameh Abdollahpour, Dr. Susanne Kruse, Stephan Halle, Professor Dr. Reinhold E. Schmidt und Jayendra Kumar Singh (von links) von der HBRS.
    Im Labor: Hengameh Abdollahpour, Dr. Susanne Kruse, Stephan Halle, Professor Dr. Reinhold E. Schmidt ...

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    Criteria of this press release:
    Medicine
    transregional, national
    Advanced scientific education, Studies and teaching
    German


     

    Im Labor: Hengameh Abdollahpour, Dr. Susanne Kruse, Stephan Halle, Professor Dr. Reinhold E. Schmidt und Jayendra Kumar Singh (von links) von der HBRS.


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